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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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eines gab, was man vermeiden sollte, dann, einen angetrunkenen Briten in Rage zu bringen. Die ganze Welt hielt diese Leute für steif und konservativ, und grundsätzlich stimmte das auch. Aber sie hatte auch noch nie mehr brutale Gewalt zu sehen bekommen als in den Momenten, wenn Briten betrunken waren. Vermutlich hatte es etwas mit dieser konservativen Art zu tun, die sie zwang, all ihre Gefühle ständig im Zaum zu halten, und wenn sie genug getrunken hatten, gab es für sie kein Halten mehr. Jedes Mal, wenn sie mit Lisa und Sherry weggegangen war, hatte sie irgendwann am Abend in irgendeiner Bar einen Streit oder eine handfeste Schlägerei mitbekommen.
    Inez wusste, Thomas war alles andere als ein normaler Mensch. Er war schneller und stärker, er konnte die Gedanken anderer Leute kontrollieren, doch sie war sich nicht sicher, ob er auch in der Lage war, sich gegen drei Typen gleichzeitig zu behaupten.
    Sie legte ihre Handtasche um, stand auf und sagte leise: „Thomas, ich glaube, wir sollten weitergehen und uns von Herb neue Koordi…. ”
    „Nein, nein, Schätzchen, setz dich schön wieder hin. Wir wollen dir was zu trinken spendieren.” Die Worte wurden von einem kräftigen Ruck an ihrer Hand begleitet, der sie zurück auf ihren Platz plumpsen ließ. Aufgebracht sah sie den Mann neben ihr an, der sich gerade an Thomas wandte und betont lässig erklärte: „Ich kann keinen Ring an ihrem Finger entdecken. Sie hat also das gute Recht, sich zu uns zu setzen.”
    Inez bekam nichts davon mit, dass Thomas sich bewegte, aber im nächsten Augenblick hatte er den Blonden am Hals gepackt und hochgezogen, sodass seine Füße nicht länger den Boden berührten. „Thomas”, sagte sie nervös, sprang auf und griff nach seinem freien Arm, aber er riss sich von ihr los, als hätte sie ihn verbrannt. Er drehte den Kopf zu ihr herum, in seinen Augen loderte ein silbernes Feuer. Inez stockte einen Moment lang der Atem, sodass sie ihn nur anstarren konnte und dann erschrocken aufschrie, da der dunkelhaarige Kerl aufgesprungen war und sich Thomas von hinten näherte. Ihre Warnung kam zu spät, da der Mann bereits ein Messer gezückt hatte und es Thomas in den Rücken jagte.
    Der versteifte sich, drückte den Rücken ein wenig durch und ließ dann den Blonden fallen, um sich blitzschnell zu dem zweiten Angreifer umzudrehen. Er bleckte die Zähne und fauchte ihn an, und der andere wich bereits erschrocken zurück, doch dann ging sie entschlossen dazwischen. „Thomas”, warnte sie ihn leise.
    Sekundenlang rechnete sie damit, er würde sie einfach zur Seite stoßen, um sich auf den Briten zu stürzen, doch dann ließen laute Rufe und hastige Schritte sie auf zwei Polizisten aufmerksam werden, die zu ihnen gerannt kamen. Thomas knurrte bei ihrem Anblick, und im nächsten Moment hatte er Inez so gepackt und an sich gedrückt, als wäre sie ein Rugbyball. Dann stürmte er mit ihr davon, noch bevor die Polizisten sie erreicht hatten.
    Inez nahm wahr, dass sie aus dem Licht in die Dunkelheit wechselten und dann wieder ins Licht zurückkehrten. Sie vermutete, dass er mit ihr in die Richtung rannte, aus der sie ursprünglich gekommen waren. Leute riefen etwas oder stießen erschrockene Rufe aus, während er sich im Zickzackkurs einen Weg durch die Menge bahnte. Inez ahnte, dass das nichts Gutes bedeuten konnte. Ihr wurde bewusst, wie sehr er unter dem Einfluss von Sweet Ecstasy stand. Bislang war sie davon ausgegangen, das Konzentrat wirke sich nur auf seinen Körper aus, doch jetzt war ihr klar, welchen Einfluss es auch auf seinen Verstand hatte. Er hatte in der Öffentlichkeit seine Zähne gebleckt, und er machte alle Welt auf sich aufmerksam, indem er mit übermenschlicher Geschwindigkeit durch die Stadt rannte.
    Das einzig Gute daran war, dass vermutlich niemand ihn genau genug sehen konnte, um später eine Beschreibung zu liefern. Dennoch war es für sein Volk von größter Wichtigkeit, nicht aufzufallen. Immerhin unternahmen sie ihr Leben lang alle erdenklichen Anstrengungen, um nicht auf sich und ihre Art aufmerksam zu machen. Daher wusste sie, dass er das, was er gerade tat, eigentlich nicht machen sollte. Diese Erkenntnis war ihr soeben durch den Kopf gegangen, da bog er um eine Ecke und blieb so abrupt stehen, dass ihr fast übel wurde, während er sie absetzte.
    Sie hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten, da ihre Knie weich wie Pudding waren, doch er sorgte mit einer Hand unter ihrem Arm dafür, dass sie nicht zu Boden

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