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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Longford”, antwortete der Mann in einem breiten englischen Akzent. „Bei seinem letzten Anruf hat Thomas mir Ihre Nummer gegeben. Er sagte, der Akku in seinem Telefon sei fast leer, und falls ich ihn nicht erreichen könne, solle ich es über Sie versuchen.”
    „Aha”, machte sie und seufzte leise. Wenigstens wusste sie jetzt, wer vorhin angerufen hatte.
    Nach einer kurzen Pause fuhr Herb fort: „Ich wollte Thomas die neuen Koordinaten durchgeben.”
    „Neue Koordinaten?”, wiederholte sie, um Zeit zu schinden, während sie krampfhaft überlegte, was sie tun sollte. Ihr Gefühl sagte ihr, dass niemand etwas von dem Zwischenfall im Straßencafe erfahren sollte, zumal sie fürchtete, es könnte Thomas Arger einbringen, wenn sich herumsprach, dass er in der Öffentlichkeit seine Zähne gebleckt hatte und dann mit irrsinniger Geschwindigkeit vor der Polizei davongelaufen war.
    „Ja”, sagte Herb ungeduldig. „Er sprach davon, dass er sich in den Lokalen rings um die letzten Koordinaten umgesehen habe, aber seine Tante sei da ebenfalls nicht zu entdecken gewesen. Ich sollte daher das Handy noch einmal orten. Das ist jetzt geschehen, und wenn Sie ihn mir geben, kann ich ihm die neuen Zahlen durchsagen.”
    „Oh, ich.... er.... er ist gerade zur Toilette”, behauptete sie kurzerhand. „Wenn Sie mir die Zahlen nennen, werde ich sie ihm weitergeben.”
    „Okay, haben Sie etwas zu schreiben zur Hand?”
    „Ja.” Mit einer Hand kramte Inez in ihrer Tasche, dann holte sie einen Notizblock und einen Stift raus. „Okay, legen Sie los.”
    Herb rasselte die Zahlen herunter. „Geben Sie die schon mal an Thomas weiter, in der Zwischenzeit werde ich eine weitere Ortung vornehmen. Falls sich ihre Position erneut verändern sollte, melde ich mich wieder.”
    „Ja, danke.” Sie hatte noch nicht ganz ausgesprochen, da wurde die Leitung bereits unterbrochen. Kopfschüttelnd steckte sie das Telefon weg und hob die Handtücher auf. Sie musste das Messer aus Thomas’ Rücken ziehen und ihm Blut zu trinken geben, dann konnte sie sich auf den Weg zur letzten bekannten Position von Marguerites Telefon machen. Schließlich war sie hergekommen, um ihm bei der Suche nach seiner Tante zu helfen, also würde sie auch genau das tun, sobald sie Gewissheit hatte, dass es ihm gut ging.
    „Ja, du schaffst das schon”, redete sie sich Mut zu, während sie zu Thomas zurückkehrte. Allerdings klangen diese Worte in ihren eigenen Ohren nicht sehr überzeugend. Thomas lag noch da, wo er zu Boden gesunken war. Sie ließ die Handtücher neben ihm auf den Boden fallen und sah sich das Messer genauer an, wobei sie einzuschätzen versuchte, wie tief die Klinge wohl in seinem Körper steckte. Einige Zentimeter mussten es sein, so viel stand fest. Plötzlich bemerkte sie, wie sehr ihre Finger zitterten.
    Frustriert betrachtete sie ihre Hand, dann ging sie zur Minibar, nahm eines der kleinen Schnapsfläschchen heraus und kippte den Inhalt in einem Zug herunter. Sie fand, dass diese Situation es rechtfertigte, sich erst einmal Mut anzutrinken, bevor sie zur Tat schritt. Der Alkohol brannte in ihrer Kehle, während sie zum zweiten Fläschchen griff. Das ließ sich schon leichter schlucken, aber der Geschmack war kein bisschen besser. Gerade wollte sie ein drittes öffnen, da entschied sie sich noch rechtzeitig dagegen. Sie trank nur selten Alkohol, und dann auch nur wenig, und sie vermutete, dass zwei von diesen Fläschchen für sie mehr als genug waren. Sie wollte schließlieh nicht in einem Vollrausch neben Thomas auf dem Fußboden enden.
    Sie schloss die Tür der Minibar, straffte die Schultern und wandte sich zu Thomas um. Der Alkohol konnte noch nicht in ihren Blutkreislauf gelangt sein, trotzdem fühlte sie sich jetzt schon ein kleines bisschen ruhiger. Vermutlich ein rein psychologischer Effekt. Als sie neben Thomas kniete, musterte sie abermals das Messer. Allein der Gedanke, es aus seinem Körper ziehen zu sollen, bereitete ihr Unbehagen, aber sie wusste auch, es musste sein.
    Eine halbe Ewigkeit schien zu vergehen, in der sie nichts anderes tat, als die Klinge anzustarren. Dabei suchte sie unablässig nach irgendeiner Lösung, wie sie sich doch noch davor drücken konnte. Vielleicht konnte sie ein paar Blutkonserven nachbestellen und dann den Boten dazu veranlassen, es für sie zu erledigen. Im Grunde war das alles ja eigentlich dessen Schuld, weil er die falsche Box abgegeben hatte. Thomas hätte nicht das verkehrte Blut getrunken,

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