Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
schuld. Er kannte den Spruch, ein geiler Mann sei nicht in der Lage, mit dem Kopf zu denken, und jetzt hatte er selbst den Beweis dafür erbracht. Vermutlich hatte er seinen Kopf gar nicht mehr richtig benutzt, seit ihm die falsche Blutkonserve mit dem Sweet-Ecstasy-Konzentrat in die Hände geraten war. Wie konnte er nur so über Inez herfallen? Und wie konnte er sich in einem Anflug von Eifersucht mit drei betrunkenen Idioten anlegen? Erst hatte er seine überlegene Kraft demonstriert, indem er den blonden Kerl mit einer Hand hochhob, und dann hatte er auch noch unbedingt seine Reißzähne blecken müssen!
    Zum Glück war das wohl niemandem außer dem Dunkelhaarigen aufgefallen, und dem besoffenen und bekifften Typen würde sowieso niemand ein Wort glauben. Jetzt, da er wieder klar denken konnte, stellten sich ihm andere Fragen. Wo war zum Beispiel Inez? Und steckte das Messer noch in seinem Rücken? Ein Blick über die Schulter beantwortete die letzte Frage mühelos. Die Waffe lag neben einem Stapel aus drei oder vier sauberen und ein paar blutgetränkten Handtüchern.
    Inez musste ihm die Klinge aus dem Rücken gezogen und die Blutung gestillt haben, und sie hatte ihm wahrscheinlich auch die Blutkonserven für ihn auf den Boden gelegt, aber wo war sie? Vermutlich lag sie im Bett, immerhin war ihr die Erschöpfung und Übermüdung bereits anzumerken gewesen, als er sie an den Tisch eines der Straßencafes gesetzt hatte, damit sie die Lokale im Auge behielt.
    Seufzend zog er den geleerten Beutel von seinen Zähnen und stand vorsichtig auf. Von seinem Rücken ging nur ein leichtes Ziehen aus, was ihm verriet, dass die Verletzung größtenteils verheilt war. Die Krämpfe, die der Blutmangel verursacht hatte, waren nach zwei Blutbeuteln weitestgehend gestillt worden, aber er würde noch mehrere Konserven zu sich nehmen müssen, bis er vollständig wiederhergestellt war. Er ging zur Kühlbox, die nach wie vor auf dem Tisch stand, und nahm zwei weitere Beutel heraus, von denen er einen sofort gegen seinen Mund presste. Gerade war er im Begriff, die Plastikbeutel zu wechseln, da klingelte abermals der Hotelanschluss.
    Ihm fiel ein, dass dieses Klingeln ihn ursprünglich geweckt hatte. Er warf den leeren Beutel zur Seite und eilte zum Tisch neben dem Sofa, um den Hörer abzunehmen, bevor Inez aus dem Schlaf gerissen wurde. „Thomas!” Es war Herb, und er klang sehr erleichtert, seine Stimme zu hören. „Ich habe mir allmählich Sorgen gemacht. Ich konnte dich nicht auf deinem Mobiltelefon erreichen, und Inez meldet sich auch nicht. Ich dachte schon, ihr beide wärt genauso verschwunden wie deine Tante.”
    „Nein”, versicherte Thomas ihm und griff in seine Hosentasche, um das Handy herauszuholen, doch seine Finger fassten ins Leere. Erschrocken tastete er alle Taschen ab und fragte sich, wo es geblieben sein mochte.
    „Dann seid ihr also nicht mehr am Park. Hast du deine Tante finden können?”
    „Am Park?”, wiederholte er ratlos. Weder wusste er, wo sein Telefon war, noch hatte er eine Ahnung, wovon Herb redete.
    „Ich habe die Koordinaten mit dem Stadtplan verglichen, und ihr hättet vom Escape-Nachtclub aus einen Park erreichen müssen”, erläuterte Herb. „Seid ihr in die falsche Richtung gelaufen? Vielleicht hat Inez mich nicht richtig verstanden. Es war bei euch auch ziemlich laut im Hintergrund.”
    Sekundenlang stand Thomas wie erstarrt da, dann rief er: „Leg nicht auf.”
    Er legte den Hörer auf den Tisch und ging in Inez’ Schlafzimmer. Dort musste er dank seiner exzellenten Nachtsicht nicht erst das Licht einschalten, um festzustellen, dass das Zimmer leer und das Bett unbenutzt war. Fluchend verließ er den Raum, blieb aber sofort wie angewurzelt stehen, als die Tür zur Suite aufging. Gebannt wartete er darauf, wer hereinkommen würde, und seufzte von Herzen erleichtert, als er Inez sah. Thomas machte einen Schritt und schaltete das Licht ein, dann zuckte er unwillkürlich zusammen, als er Inez genauer betrachtete. Ihr Gesicht war völlig ausdruckslos, und in ihren Augen herrschte absolute Leere.
    „Inez?”, fragte er und ging langsam auf sie zu.
    Sie reagierte weder auf seine Anwesenheit noch auf seine Stimme. Erst als er direkt vor ihr stand, nahm sie ihn wahr, ging um ihn herum und sagte ohne irgendwelche Betonung: „Ich bin sehr müde und muss mich jetzt schlafen legen.” Langsam drehte er sich um und sah ihr nach, als sie zum Bett ging und sich auszuziehen begann. Dass er hinter ihr

Weitere Kostenlose Bücher