Wer zuerst kommt, küsst zuerst
…“
Er küsste sie auf den Mund. „Komm. Lass uns tanzen.“
„Na gut.“
Sie klang zwar nicht überzeugt, folgte ihm aber trotzdem. Sie vertraute ihm. Wir führen eine gute Partnerschaft, dachte er. Wir machen einander komplett.
Das ist es auch, was Margaret gesehen hat, sagte er sich. Nicht Liebe. Eine andere Art von Verbundenheit. Er und Lexi verstanden sich. Sie waren ein gutes Team. Warum also wollte er eine andere finden?
Cruz betrachtete die Frage in Gedanken von allen Seiten. Lexi war genau das, wonach er suchte. Eine Frau mit ansehnlichem Stammbaum und guten familiären Verbindungen, die seinen Kindern einen wesentlich leichteren Start ermöglichen würde, als er ihn gehabt hatte. Sie war intelligent, hübsch, lustig, klug. Sie machte ihn wild im Bett. Himmel, sie mochte sogar Kendra.
Warum hatte er das nicht schon vorher in Erwägung gezogen? Er suchte ja nicht nach der Liebe seines Lebens. Er wollte eine Abmachung treffen. Und wer wäre dazu besser geeignet als Lexi?
Er führte sie auf die Tanzfläche. Die Musik war langsam und sexy. Er zog sie in seine Arme.
„Wenigstens hast du Senator Vantage kennengelernt“, sagte sie. „Er spielt mit dem Gedanken, als Präsident zu kandidieren.Das wäre ziemlich cool. Vielleicht würde er dich ja mal ins Weiße Haus einladen.“
„Warst du schon mal dort?“, fragte er.
„Nur als Touristin, vor ein paar Jahren. Ich war mit meiner High-School-Klasse da.“
„War ja klar.“
Sie lachte. „Was soll das denn heißen? Willst du damit sa gen, dass ich ein Leben in Reichtum und voller Privilegien geführt habe?“
„Mhm.“
„Du hast recht, das habe ich. Oberflächlich betrachtet war alles perfekt.“
Er wusste, dass es hinter der Fassade Probleme gegeben hatte. Jed hatte seine Kinder vielleicht nicht geschlagen, aber dennoch war er ein Tyrann.
„Du würdest nie zulassen, dass es deinen Kindern genauso ergeht, richtig?“, fragte er. „Du würdest dich zwischen sie und Jed stellen.“
Sie stolperte. „Äh … natürlich würde ich das. Warum sprechen wir jetzt über Kinder?“
Weil du eine gute Mutter wärst, dachte er. Sie ließ sich von ihrem Herzen leiten. Sie versuchte, sich zäh zu geben, und die Welt sah sie als tüchtig und kühl. Die Eisprinzessin. Aber unter der Oberfläche war sie anders. Manchmal zuversichtlich, manchmal verängstigt.
„Tun wir doch gar nicht“, widersprach er und fragte sich, wie er ihr am besten seinen Vorschlag schmackhaft machen konnte, ihr Arrangement zu ändern. Ob sie interessiert wäre? Es brächte ihr durchaus Vorteile ein – außer sie wollte Romantik und falsche Liebesschwüre. Er hätte gern geglaubt, dass Lexi für so was zu pragmatisch war, aber Frauen tickten anders. Und in vielerlei Hinsicht blieb sie ihm ein Rätsel.
„Du bist ein exzellenter Tänzer“, sagte sie, als sie sich zuder Musik bewegten. „Du hast mit deiner Tanzlehrerin ge schlafen, stimmt’s?“
Jetzt stolperte er. „Was? Warum fragst du mich so was?“
„Weil dein Tanzstil sexuelle Elemente hat. Du versuchst, deine Partnerin zu besitzen. Du hast getanzt, um zu verführen, und du hast die Lektion nie vergessen.“
Er hatte tatsächlich mit seiner Lehrerin geschlafen. Sie war eine feurige Schönheit gewesen, die ihn davor gewarnt hatte, sich nicht in sie zu verlieben. Er hatte genossen, was sie ihm bot, und als es vorbei war, gingen sie zufrieden und seelisch unversehrt auseinander.
„Dein Köpfchen ist mehr als nur hübsch“, sagte er.
„Ich habe also recht.“
„Die Lieblingsworte jeder Frau.“
„Du gibst mir wirklich das Gefühl, etwas Besonderes zu sein.“
Er beugte sich herunter und küsste sie flüchtig. Er konnte nicht anders. Er musste allen zeigen, dass sie ihm gehörte. Dass sie seine Frau war. Seine … Ehefrau?
Er richtete sich auf.
Lexi sah ihn an, und eine Sekunde lang meinte er, Tränen in ihren Augen zu sehen.
„Was ist los?“, fragte er.
„Nichts. Alles in Ordnung.“
Ich liebe dich.
Die Worte schossen ihm ohne Vorwarnung durch den Kopf. Er trat einen Schritt zurück. Er liebte niemanden. Niemals.
Lexi bemerkte nichts. Sie fasste sich an den Augenwinkel. „Ich, äh, muss mal zur Toilette. Kannst du dich für ein paar Minuten allein unterhalten?“
„Ja. Bist du sicher, dass es dir gut geht? Oder soll ich dich lieber nach Hause fahren?“
„Nein. Ich muss nur …“ Sie lächelte. „Mach dir keine Sorgen.“
Er sah ihr nach. Sollte er ihr nachgehen? Oder Margaret bitten, nach
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