Wer zuerst kommt, küsst zuerst
ihr zu sehen?
Ehe er eine Entscheidung treffen konnte, spürte er eine Hand auf dem Rücken. Die Hand glitt hinunter, und ein vertrauter Duft stieg ihm in die Nase.
„Hallo Sabrina“, sagte er, ohne sich umzudrehen.
„Cruz.“ Die Frau stellte sich vor ihn. „Ich habe nicht damit gerechnet, dich hier zu sehen.“
Sabrina sah gut aus. Ihr Kleid liebkoste jede ihrer beeindruckenden Kurven, und ihre Brüste sahen aus, als wollten sie sich mit aller Kraft aus dem Stoffgefängnis befreien. Es hatte mal eine Zeit gegeben, da hatte er beim Anblick ihrer Üppigkeit den Drang verspürt, sich mit ihr zurückzuziehen und sie zu verwöhnen. Jetzt konnte er nicht aufhören, an Lexi zu denken und sich zu fragen, was mit ihr los war.
„Wie ich sehe, bist du immer noch verlobt“, stellte Sabrina fest. „Wie schade. Ich hatte gehofft, das wäre nur eine Phase.“
„Ich habe kein Interesse daran, dein nächster Ehemann zu sein.“
„Vielleicht könntest du mein letzter sein.“
„Nur wenn du anfängst, sie zu ermorden anstatt dich von ihnen scheiden zu lassen.“
Sie lachte. „Willst du damit sagen, dass ich mich nicht lange genug konzentrieren kann?“
„Ja.“
Sie holte tief Luft. Ihre Brüste zitterten. Das Kleid war so tief ausgeschnitten, dass er hätte schwören können, den Ansatz ihrer Brustwarzen zu sehen.
Das Orchester nahm sein Spiel wieder auf.
„Weist du mich wirklich zurück?“, fragte sie. „Ich meine: Willst du, dass ich aufhöre zu fragen?“
„Das wäre am besten.“
„In Ordnung. Aber ich bestehe auf einem letzten Tanz.“
Sabrina war gut zu ihm gewesen. Sie waren als Freunde auseinandergegangen, und sie hatte ihn einigen einflussreichen Leuten vorgestellt. Ein Tanz war das Mindeste, was er ihr schuldete.
Er reichte ihr die Hand.
Sie kam in seine Arme, hielt jedoch Abstand. Er entspannte sich.
„Du wirst die Ehe anstrengend finden“, prophezeite sie ihm. „Es ist nicht die Routine, die einen fertig macht, sondern dass man ständig daran denken muss, dass da noch jemand ist, der eine Meinung hat. Man kann nicht einfach gehen und machen, was man will. Es muss immer darüber gesprochen werden.“
„Ich denke, damit kann ich umgehen.“
Ihre Augen waren blau. Heller als Lexis, aber trotzdem hübsch. Sie rümpfte die Nase.
„Das sagst du jetzt, aber lass uns in ein paar Jahren noch mal darüber reden. Wenn du die ewigen Forderungen leid bist. Die meisten Frauen können sehr fordernd sein.“
Er dachte daran, wie Lexi forderte, ihr mehr zu geben, wenn sie miteinander schliefen. Wenn sie die Kontrolle verlor. Es war der Himmel auf Erden. Sie könnte alles von ihm fordern, was sie wollte.
„Warum versuchst du, mir Angst vor der Ehe zu machen?“, fragte er. „Bist du auf der Suche nach Ehemann Nummer drei?“
„Vier, aber lass uns lieber nicht zählen. Ich vermisse dich. Ich will zurückhaben, was mal zwischen uns war.“
Sex und sonst nichts. Nicht mal viel reden. Hatte ihm das wirklich gereicht? Er warf einen Blick über ihre Schulter und hoffte, Lexi zu sehen.
Sie seufzte. „Du hörst mir ja gar nicht richtig zu.“
„Tut mir leid.“
„Tut es nicht. Du bist schwer verliebt. Ich hätte die Signale erkennen müssen.“ Sie hörte auf zu tanzen. „Also gut, ich gebe auf. Vom Betteln kriegt man doch sowieso nur Falten.“ Sie verschränkte die Hände hinter seinem Kopf und zog ihn zu sich heran. „Viel Glück bei allem. Auf Wiedersehen, Cruz.“
Ihre Lippen fühlten sich vertraut an, aber nicht mehr aufregend. Er küsste sie aus Gewohnheit, weil er es schon hundertmal gemacht hatte und es ihm immer noch nichts bedeutete. Doch als er sich aufrichten wollte, hielt sie ihn fest und öffnete den Mund.
Er packte sie an den Schultern und löste sich von ihr. „So viel zum Thema ‚aufgeben‘“, kommentierte er. Er war nicht mal überrascht, dass sie versucht hatte, ihn dazu zu bringen …
Sie redete, sagte vielleicht, dass sie es noch ein letztes Mal hatte versuchen müssen , doch er hörte nicht zu. Stattdessen starrte er in Lexis erschrockene Augen.
Sabrina drehte sich um. „Oh je. Das kann nichts Gutes bedeuten.“
Lexi musterte ihn von oben bis unten. „Ich kann nicht mal sagen, dass ich überrascht bin“, sagte sie nur, dann ging sie.
Er stand mitten auf der Tanzfläche und sah ihr nach. Sabrina gab ihm einen Stoß in den Rücken.
„Wenn sie dir irgendwas bedeutet, geh ihr nach. Sie ist nicht der Typ Frau, die dir vergibt, dass du eine andere geküsst
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