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Wer zweimal stirbt, ist laenger tot

Wer zweimal stirbt, ist laenger tot

Titel: Wer zweimal stirbt, ist laenger tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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derzeit Vampire und Zombies und Werwölfe in der Villa leben …«
    »Ein Zombie. Und ein Werwolf.«
    »Wir sind einfach nicht darauf eingestellt! Außerdem wohnen wir in einer riesigen, schönen, teuren Villa, die bis zum Speicher mit Antiquitäten und altem Holz und den Untoten vollgestopft ist. Kannst du dir vorstellen, welchen Schaden zwei Welpen da anrichten könnten?«
    Seinem leisen Lächeln nach zu urteilen, konnte er das. Währenddessen überlief es mich kalt bei der Vorstellung, was diese beiden Hundchen mit ihrem Welpenunfug anstiften mochten. Giselle war ja nicht gerade das kuscheligste Haustier gewesen, aber sie hatte immerhin gewusst, wo ihr Platz zum Häufchenmachen war, und sie hatte sich weise aus meiner Schusslinie gehalten. Und ich mich aus Höflichkeit aus der ihren. Und es hatte funktioniert! Es war, wenn man es recht bedachte, eigentlich die perfekte Beziehung gewesen …
    »Okay, das letzte Beispiel hätte ich mir besser sparen sollen. Du solltest mal deine Augen sehen, Mann, die blinken wie an einem Flipperautomaten!«
    »Meine Augen blinken nicht.«
    »Und ob sie blinken! Also, um auf das Thema zurückzukommen …«
    »Das unerschöpfliche Thema.«
    »Du weißt doch, wie bedürftig Hunde sind. Ständig müssen sie raus oder wollen bespaßt werden oder brauchen Impfungen … eben dieser ganze Hundescheiß, den man ständig mit ihnen veranstalten muss. Wie soll das bei uns funktionieren? Du, Sinclair, kannst doch nicht tagsüber rausgehen, ohne dass es so etwas wie einen Kometeneinschlag gibt! Du könntest dich also gar nicht um die Welpen kümmern. Und wären es deine Welpen, wenn jemand anders die ganze Arbeit macht?«
    In dem Moment, als diese Worte über meine Lippen sprudelten, wünschte ich bereits, sie zurücknehmen zu können. Wünschte mir, ich hätte gar nicht erst mein blödes loses Mundwerk geöffnet. Ich war der einzige Vampir, der Sonnenlicht ertragen konnte. Und mein Ehemann, der König, das Kind von Farmern und Erde und Sonne, vermisste die Sonne fast ebenso sehr wie seine Familie, die schon lange tot war. Wenn er in den 1960ern geboren worden wäre, hätte er ein Blumenkind sein können, so sehr liebte der arme Trottel die Natur.
    »Da hast du wohl recht.« Mehr sagte er nicht.
    Trotzdem fühlte ich mich beschissen. Und die beste Methode, einen Fauxpas vergessen zu machen, ist die, geradewegs auf den nächsten zuzusegeln, nämlich: »Und … sie gehören uns ja gar nicht. Was soll denn der arme Jon Delk denken, wenn er von seiner elften großen Lesereise zurückkehrt und feststellen muss, dass ihm zwei Hunde fehlen? Haben wir sein Leben nicht schon im alten Zeitstrom gründlich ruiniert? Müssen wir ihm im neuen auch noch Hunde mopsen?«
    »Ich möchte bezweifeln, dass ihm zwei Welpen weniger aufgefallen wären. Immerhin hat er sie allein gelassen.«
    Ich hörte förmlich, wie er mit den Zähnen knirschte. Erschreckend. Ich zog die Beine unter mich auf den Sitz und drehte mich zu ihm. »Jetzt komm schon! Du hast doch gehört, was Laura sagte. Er hat Hunde-Sitter oder wie immer die auch heißen mögen. Die kommen viermal am Tag und füttern die Kleinen und gehen Gassi mit ihnen und … weiß nicht, schneiden ihnen die Nägel oder so. Wir hatten Glück, dass wir ihnen nicht über den Weg gelaufen sind.«
    »Sie hatten Glück.«
    »Lass das! Jon hat alles bestens geregelt, bevor er die erste Station seiner Lesereise angesteuert hat.« Laura hatte über Jons Lesereisen und Pläne fürs Hunde-Sitting genau Bescheid gewusst. Als ich sie gefragt hatte, wie sie denn an diese Infos gekommen sei, hatte ich die mysteriöse Antwort erhalten: »Ich bin ein paar Brotkrumen gefolgt, die meine Mutter ausgestreut hatte.« Das war keine sonderlich erhellende Auskunft, die mich in Sicherheit wiegen konnte, aber im Moment nur das Geringste meiner Probleme.
    »Außerdem«, fasste ich zusammen, »haben wir andere – größere – Sorgen. Denn Vampire liegen jetzt voll im Trend.«
    »Wahrlich eine albtraumhafte Vision einer erschreckenden Zukunft.«
    »Nun ja. Genau.« Wir mussten wirklich bald mal wieder Sex haben. Beinahe alles, was er sagte, machte mich fuchsteufelswild, und ich war sicher, dass alles, was ich sagte, ihn rasend machte. Mehr als gewöhnlich sogar. Schreckliche Vorstellung. »Und da wäre noch die Sache mit Marc. Und mit seinem Vater.«
    »Wie bitte?« Sinclair riss seinen wütenden Blick von der Windschutzscheibe und richtete ihn auf mich. »Sein Vater?«
    »Tja. Haben wir ihn

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