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Wer zweimal stirbt, ist laenger tot

Wer zweimal stirbt, ist laenger tot

Titel: Wer zweimal stirbt, ist laenger tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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begonnen, dermaßen aus dem Ruder zu laufen? Ach ja … In der Minute, als ich tot aufgewacht war.
    Verdammt, du kranker Mistkerl, wir werden uns gründlich unterhalten, wenn ich erst begriffen habe, was du meinst.

20
    »Du musst mich ganz und gar umbringen. Keine dilettantischen Betsy-Tricks diesmal.«
    »Hey!«
    »Ich muss wirklich und unwiderruflich tot sein«, fuhr er fort, ohne auf meinen Protest zu achten. »Und da wir ja Experten sind, weil wir mindestens hundert Zombie-Filme in- und auswendig kennen, denke ich an Enthauptung.«
    »Marc, ich hab dich doch nicht zurückgeholt, um dich dann kaltschnäuzig abzuservieren … Außerdem war ich’s ja gar nicht …«
    »Ja, doch wir wissen schließlich immer noch nicht, wer es war, stimmt’s? Also stehen wir wieder am Anfang.«
    »Aber du wirst jetzt nicht mehr zu der Marc-Kreatur!«
    »Woher willst du das so genau wissen? Vielleicht werde ich, nachdem ich ein paar Jahrhunderte in deinem Kielwasser herumgedümpelt bin, zu etwas noch Schlimmerem.«
    Ich schauderte. Dagegen wollte mir kein Argument einfallen.
    »Versuch nur dieses eine Mal, Betsy, dich in meine Lage zu versetzen! Ich habe Selbstmord begangen, um das Marc-Wesen der Zukunft zu töten. Aber stell dir doch mal vor, wie ich mich jetzt fühle: noch widerlicher als ein verdammter durchgeknallter Vampir!«
    »Das bist du doch gar nicht! Widerlich, meine ich.« Und das stimmte. Marc verweste nicht, und er stank auch nicht. Er wankte nicht auf der Suche nach Gehirnmasse im Haus herum, sondern benötigte lediglich mentale Stimulation. Eigentlich konnte ich an ihm keinerlei Anzeichen von Zersetzung entdecken … traurig genug, dass ich sehr genau weiß, wie Zersetzung in ihren verschiedenen Stadien aussieht. »Und jetzt, da ich meinen ersten Schock überwunden habe, finde ich … finde ich es richtig gut, dass du wieder da bist!«
    »Du blöde Schnepfe!«, fuhr er mich an. »Nenn mir nur einen Vorteil, den das Zombie-Dasein mit sich bringt.«
    »Du kannst nicht noch einmal sterben.« Das hatte Mom an meiner neuen Existenz als Vampir so gefallen: dass sie sich niemals mehr Sorgen zu machen brauchte, ich könnte bei einem Autounfall sterben oder Opfer eines Serienvergewaltigers werden.
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Was wetten wir? Und siehst du, das ist jetzt der Punkt, an dem du ins Spiel kommst.«
    »Ich finde, du solltest dir das alles noch mal gründlich überlegen.«
    Er begann, unruhig das Zimmer zu durchmessen. »Ein Vampir, das geht ja noch. Klar, es dürfte ätzend sein, keine feste Nahrung mehr zu vertragen, aber andererseits ist die Königin der Vampire meine beste Freundin! Ein Vampir zu werden, wäre doch sehr cool, hab ich zumindest lange geglaubt. Bis ich die Marc-Kreatur kennenlernte.«
    »Wirklich?«, fragte ich froh. »Wir sind die besten Freunde? Oooch, Marc, ich liebe dich auch.«
    »Würdest du dich bitte mal konzentrieren, du untotes Luder?!«, maulte er.
    »Kein Grund, mich anzuspucken«, murmelte ich.
    »Aber das hier?« Er wies auf seinen nicht verwesenden Körper. »Ich muss mich selbst dauernd interessant finden, damit mein Gehirn etwas zu tun hat.«
    »Wie du dich auch im Leben interessant gefunden hast. Das ist wahr!«, fuhr ich rasch fort, als er weiterschimpfen wollte. »Du hast immer neue Anregungen gebraucht. Darin bist du ganz der Alte geblieben!«
    »Und wie soll ich jemals einen Partner finden, der mit einer Leiche zusammen sein möchte?«
    Okay. Jetzt hatte er mich kalt erwischt.
    »Genau«, sagte Marc, der meinen Blick richtig gedeutet hatte. »Ich kann keine Beziehung haben, und ich kann nicht mehr Arzt sein. Was bleibt mir also außer Schmerz und Verrat und fortschreitendem Wahnsinn? Ich schlafe nicht mehr, Betsy, ist dir das schon aufgefallen?«
    »Irgendwann klappt das bestimmt wieder.«
    »Ich schlafe nicht mehr und meine Fähigkeiten verkümmern. In diesem Zustand bin ich für dich verdammt wertlos … und für mich auch.«
    Ich konnte es nicht ertragen, ihn mit solcher Selbstverachtung sprechen zu hören. »Marc, du bist wertvoll!« Ich schlug ihm zur Bekräftigung mit der Faust vor die Brust. »Du bist immer noch Arzt, auch wenn du tot bist. Du kannst immer noch …«
    »Tote Katzen aufschneiden?«
    »… erstklassige Erste Hilfe leisten. Vielleicht kannst du nicht mehr operieren, doch du kannst nach wie vor Menschen in Not helfen … oder einem Laien komplizierte körperliche Prozesse erklären. Du bist kein wertloser, verwesender Zombie … wir brauchen

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