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Wer zweimal stirbt, ist laenger tot

Wer zweimal stirbt, ist laenger tot

Titel: Wer zweimal stirbt, ist laenger tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Geistesblitz, dass dieser Kampf nicht fair sein würde … und warum das gut für mich war. Warum es meine – und Sinclairs – Rettung bedeuten könnte. Und vielleicht sogar die Rettung der Zukunft.
    Denn die Zeit ist ein Rad.
    »Glaubst du … dass er dich liebt?«
    »Echt jetzt? Wir quatschen über Gott, während wir versuchen, einander zu killen?« In meinen Ohren dröhnte es. Und plötzlich sah ich auf dem linken Auge nichts mehr. War das mein Blut oder Satans, das alles in meiner Umgebung rosarot färbte? Meins vermutlich.
    »Es ist das letzte … Gespräch … das ich jemals mit … dir führen werde. Also antworte!«, forderte sie.
    »Also ja. Tut er. Klar, liebt er mich.«
    »Und mich?«
    »Natürlich … Er liebt dich immer noch … du blöde Kuh! Darum ging’s doch nie … Kuh! Blöde Kuh!« Normalerweise musste ich nicht so lange nach Schimpfwörtern suchen. Arschloch, Blödhammel, Arschgesicht, Miststück, Arschkriecher … all das ging mir gewöhnlich wie selbstverständlich von der Zunge.
    Doch jetzt war nichts mehr selbstverständlich. Das Denken bereitete mir Schwierigkeiten, kein Wunder bei all dem roten Zeug in meinen Augen und dem Dröhnen in meinen Ohren, die, da war ich mir sicher, ebenfalls schweinemäßig bluteten.
    Ich spürte, wie sich ihre heißen, kleinen Hände um meinen Hals schlossen und zudrückten. Wild schlug ich um mich. Und traf … nichts. Hätte mir mal Zeit für einen Kampfkunst-Kursus nehmen sollen. Mit Yoga kann man gegen Satan herzlich wenig ausrichten.
    Es ist schwierig, den Teufel zu beschimpfen, während man gerade von ihm erwürgt wird, doch ich schaffte es. »Erstaunlich! Je älter … wirst … dümmer wirst …«
    »Ja, das tut er wohl«, sinnierte Satan mit einem nachdenklichen Ausdruck auf ihrem blutigen Gesicht, unbeeindruckt von meinen verbalen Ausfällen. »Er muss. Es ist eines seiner ureigensten Gesetze. Ich glaube, ich …«
    »…schloch!«
    »Ich glaube, ich will … ich möchte … heimkehren.«
    »Hör auf!«, ertönte plötzlich Lauras gellende Stimme ungefähr eine Galaxie entfernt. »Hör auf, tu’s nicht! Du bringst sie ja um, lass das!«
    Keine Ahnung. Keine Ahnung, zu wem sie da sprach. Zu ihrer Mom? Ihrer Schwester? Zu einem Mitspieler, der später nachnominiert worden war? Wow, schaut euch bloß mal all das Blut an, das aus mir rinnt! Fast so viel wie bei einem lebenden Menschen. Unheimlich.
    »Tu’s nicht! Tu’s nicht! Was tust du da? Lass sie los!«
    Es war gut, dass Laura da war. Beinahe da war. Was hielt sie denn auf? Ich brauchte sie hier. Mein Plan würde ohne ihr Beisein nicht funktionieren. Oh, Laura, es tut mir ja so leid, dass du hier bist.
    Lena Olin grinste mich mit blutigen Zähnen an. Ihr Haar hatte sich aus der adretten Frisur gelöst, und sie sah nun Medusa ähnlich. Mit ein wenig Glück würde sie nicht mehr als eine pflegende Haarmaske brauchen, nachdem sie mich zu Tode gewürgt hatte. »Oh-oh.«
    »Hab ich auch … grad gdcht«, gurgelte ich.
    »Du musst es vor ihren Augen tun.«
    »… kkk …«
    »Du musst ihr die Zukunft nehmen, während sie zuschaut.«
    »… nnn …«
    »Er oder sie, Betsy? Jetzt muss es sich entscheiden.«
    »… Gefallen …«
    »Was?«, fragte sie. Ich schaffte es, einen wohlgezielten Schlag mitten in ihr schmales Gesicht zu landen. Endlich hatte ich sie doch einmal erwischt. Wirklich erwischt. Sie musste nicht länger Überraschung markieren. »Was ist, dummes Ding?«
    »… will einen … Gefallen … einen letzten Wunsch … will ich …«
    Es lag vermutlich an den Schädelverletzungen, aber ihre Augen, die normalerweise braun waren und in letzter Zeit schwarz wie ein sternenloser Nachthimmel, schienen zu brennen. Sie sahen aus, als stünden sie in Flammen … und das war nicht richtig. Satan war kein Mensch, sondern ein gefallener Engel, ich tötete gerade einen Engel, und der Engel tötete mich. Sie war eine Kreatur, die ich nicht begreifen konnte, nie hätte begreifen können, eine Erklärung zu fordern war nur Zeitverschwendung gewesen und hatte ihre Verachtung lediglich gesteigert. Ihre Augen waren mit nichts zu vergleichen, was ich je gesehen hatte, ihre Augen … ihre Augen … Oh Gott, hilf mir bitte! Gott, ihre furchtbaren, furchtbaren Augen …
    »Ja! Einen! Für das, was du tun wirst. Und jetzt tu es! Deine schlimmste Seite, Vampirkönigin, zeig mir deine schlimmste Seite und wähle!«
    Fast hätte ich es nicht gekonnt. Nie zuvor in meinem Leben hatte ich solche Angst gehabt. Doch am

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