Werde mein in Luxor
legten sich auf ihre Hüften. Seine Daumen streichelten zärtlich ihren Körper durch den dünnen Stoff ihrer Hose.
Liv stöhnte leise, sie konnte diese Laute des Begehrens nicht verhindern, so sehr sehnte sie sich nach ihm. So sehr lechzte sie nach Erlösung.
Doch es dauerte nicht lange, bis Khalid den Kopf hob und sie mit behutsamer Entschlossenheit von sich schob.
„Khalid“, flehte sie und streckte die Hand nach ihm aus.
„Nein“, erwiderte er heiser, während er mit einem Rest an Selbstdisziplin aufstand. „Du bist wunderschön“, fügte er mit zusammengebissenen Zähnen hinzu. „Aber ich werde mich beherrschen und warten, bis der richtige Moment gekommen ist.“
Liv verbrachte eine unruhige Nacht. Ihr war schrecklich heiß, dabei fühlte sie sich verzweifelt. Noch nie im Leben hatte sie jemanden oder etwas so sehr begehrt wie Khalid. Aber es war hoffnungslos.
Er war fest entschlossen, sie erst nach der Hochzeit in die Geheimnisse der Liebe einzuweihen. Doch zu dieser Hochzeit durfte sie es nicht kommen lassen. Das konnte sie weder ihm noch sich selbst antun.
Irgendwann schlief sie dann doch für ein paar Stunden ein. Am nächsten Morgen aber wachte sie schon früh wieder auf. Um ihr Verlangen nach seinem Körper abzukühlen, duschte sie eiskalt. Eine harte Maßnahme, die allerdings tatsächlich Wirkung zu zeigen schien. Bibbernd vor Kälte stellte sie das Wasser ab und streckte die Hand nach dem Badelaken aus. Der Trick funktionierte – zumindest, solange sie nicht an Khalids nachdenkliche dunkle Augen, seinen empfindsamen sinnlichen Mund und dieses aufregende Grübchen in seinem Kinn dachte.
Sie liebte dieses Gesicht, sie mochte es, dass seine Nase eine winzige Spur zu lang, die Stirn nur einen Hauch zu breit und die Wangenknochen ein wenig zu ausgeprägt waren. Es gefiel ihr, dass er so männlich aussah und ebenso küsste. Genauso wie es ihr gefiel, dass er ein Gefühl in ihr geweckt hatte, das sie zwar nicht in Worte kleiden, dafür umso heftiger fühlen konnte.
Bei diesen Gedanken wurde es Liv von Sekunde zu Sekunde heißer. Sie suchte sich die leichtesten Kleidungsstücke heraus, die sie besaß. Sie kombinierte eine sandfarbene Leinenhose mit einem schieferblauen Jersey-Top und einer Perlenkette.
Nachdem sie fertig war, warf sie einen kurzen Blick in den hohen Spiegel im Bad und nickte ihrem Gegenüber zufrieden zu. Mit dem Haar, das sie im Nacken zu einem eleganten Knoten geschlungen hatte, und den leicht gebräunten nackten Schultern wirkte sie seriös, kontrolliert, ja diszipliniert. Und genau dieses Erscheinungsbild war es, was sie brauchte.
Weil es heute auf keinen Fall zu noch mehr Intimitäten zwischen ihnen kommen durfte.
Sie legte sich einen leichten Seidenschal um die Schultern, dann ging sie an Deck, um den Sonnenaufgang zu genießen. Ein Mitglied der Crew brachte ihr Kaffee und Mandel-Aprikosen-Gebäck.
Die aufgehende Sonne tauchte den Himmel in zartrosa und violette Streifen und überzog die Nilauen mit frischem Grün.
Liv atmete tief durch, verzaubert davon, wie der Sonnenaufgang den Himmel, den Fluss und die Landschaft verwandelte. Der Nil strahlte Magie aus.
Als der Kapitän bei Edfu vor Anker ging, tauchte Khalid neben ihr auf.
Im Hafen des kleinen, von Landwirtschaft geprägten Ortes war auffallend viel Trubel. Liv wunderte sich über die vielen Menschen, die sich am Kai drängten.
„Worauf warten all die Leute?“, fragte sie Khalid, während sie sich für ihren Landgang bereit machten. „Auf ein Schiff?“
„Nein.“ Er schaute auf die Menschenmenge. „Sie sind deinetwegen gekommen.“
„Meinetwegen?“ Liv schüttelte verständnislos den Kopf. Er zog leicht eine Augenbraue hoch. „Ja, sicher. Sie möchten die zukünftige Prinzessin von Sarq sehen.“
Die Kraft der Sonne hatte inzwischen zugenommen. Liv war froh über den Schal, der ihre Schultern schützte. Sie zog ihn fester und sagte: „Ich eigne mich aber nicht zur Prinzessin.“
„Wie kannst du das wissen?“
„Ich weiß es einfach.“ Ihr Blick wanderte über die Reihe der blau-weiß gestreiften Liegestühle. „Ich bin ein einfaches Mädchen vom Land. Bevor ich dich kannte, war der Bürgermeister meines Heimatortes der prominenteste Mensch, mit dem ich es je zu tun hatte.“
Er lachte leise auf. „Und jetzt hast du deinen Bürgermeister überflügelt. Jetzt bist du nämlich selbst prominent.“ Liv schaute verunsichert auf die Menschenmenge. „Sie werden enttäuscht
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