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Werde mein in Luxor

Werde mein in Luxor

Titel: Werde mein in Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JANE PORTER
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um dem heftigen Schmerz, der hinter ihrer Stirn pochte, etwas entgegenzusetzen. Aber der Druck nahm noch zu, und inzwischen rebellierte auch schon ihr Magen.
    Das konnte sie nicht tun … auf keinen Fall … niemals …
    Khalid schob die E-Mails von sich. „Machst du dir ihretwegen Gedanken?“ Mit geschlossenen Augen nickte sie und versuchte verzweifelt, nicht zu weinen. Sie fühlte sich plötzlich richtig krank.
    „Liv, das ist nicht deine Schuld, du darfst dir jetzt keine Vorwürfe machen. Du bist nicht verantwortlich für das, was Elsie …“
    „Ozr ist ein schrecklicher Ort“, unterbrach sie ihn mit erstickter Stimme. „Es ist die Hölle … die reinste Hölle.“
    „Sie hat dich ins Messer laufen lassen“, wandte er ein.
    Sie schüttelte den Kopf. Das war alles ganz schrecklich, und es konnte nur noch schrecklicher werden. „Mir ist schlecht“, flüsterte sie. „Ich habe fürchterliche Kopfschmerzen.“
    „Was ist das? Migräne?“
    „Ich weiß nicht, es ist unerträglich.“
    „Warum gehst du nicht in deine Kabine, wo es kühl und dämmrig ist?“, schlug Khalid vor, während er aufstand. „Am besten versuchst du, noch ein bisschen zu schlafen. Vielleicht hilft das ja.“
    „Aber wollten wir nicht an Land gehen?“
    „Niemand zwingt uns. Ich schlage vor, wir lassen Esna einfach aus und bleiben heute auf der Jacht.“
    Sie hob den Kopf und schaute ihn mit Tränen in den Augen an. „Geht das?“
    „Warum sollte es nicht gehen?“ Er runzelte besorgt die Stirn. „Hör zu, Liv, das sind gute Nachrichten. Durch Elsies Festnahme ändert sich alles.“
    Abrupt sprang sie auf. Sie musste sofort nach unten, sonst würde sie auf der Stelle anfangen zu weinen. „Ich lege mich noch etwas hin.“
    „Gut. Ruh dich aus und versuch zu schlafen.“
    Liv verbrachte den Vormittag im Bett. Erst als Khalid mittags anfragen ließ, ob sie Hunger habe, erklärte sie sich bereit, an Deck zu kommen und unter der Markise ein leichtes Mittagessen einzunehmen.
    „Du hast geweint“, stellte er fest, nachdem sie sich zu ihm gesellt hatte.
    Sie ging an ihm vorbei und lehnte sich an die Reling. „Ich habe mir das Gesicht gewaschen.“
    „Deine Augen sind ganz rot“, gab er zurück, während er sich auf die niedrige Couch mit den weichen elfenbein- und sandfarbenen Kissen fallen ließ. „Wie fühlst du dich?“
    „Schon besser“, schwindelte sie und wünschte sich eine Sonnenbrille, hinter der sie sich verstecken konnte.
    „Setz dich zu mir. Wir essen hier auf dem Diwan eine Kleinigkeit.“
    „Ist dir nicht heiß?“, fragte sie, während sie ihren Zopf zu einem Knoten schlang, um frische Luft an ihren Nacken zu lassen.
    „Hier beim Ventilator ist es angenehm“, bot er ihr einen Platz neben sich an.
    Aber sie wollte sich nicht zu ihm setzen. Ihre Nerven waren zum Zerreißen angespannt.
    Was ihm offenbar nicht entgangen war. „Was ist los, Olivia?“, fragte er leise.
    „Wahrscheinlich bin ich einfach nur erschöpft. Ich bin froh, dass wir heute auf der Jacht bleiben.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich habe gar nicht gemerkt, wie müde ich bin. Vielleicht sollten wir die Besichtigung von Luxor morgen auch ausfallen lassen.“
    „Du willst dir Luxor nicht ansehen?“ Er schaute sie ungläubig an. „Das ist doch der absolute Höhepunkt jeder Nilkreuzfahrt.“
    „Ich weiß, aber es ist sicher schrecklich heiß und voll dort, oder?“
    „Wir haben unseren persönlichen Führer, genau wie sonst auch. Die anderen Leute brauchen uns nicht zu kümmern.“ Er stand auf und kam zu ihr an die Reling. „Ich kann nicht glauben, dass du dir Luxor nicht ansehen willst.“
    „Ich habe einfach genug“, erwiderte sie erstickt. Als sie fortfuhr, kletterte ihre Stimme eine Oktave höher. „Dauernd nur Ruinen und Tempel, ich finde, es reicht langsam …“
    „Na, na“, fiel er ihr ins Wort. Dabei legte er ihr eine Hand unters Kinn und hob ihr Gesicht. „Das ist alles nur wegen Elsie, stimmt’s? Du fürchtest dich vor der Gegenüberstellung.“
    „Ja … ehrlich gesagt, habe ich panische Angst.“
    „Das brauchst du nicht. Ich bin entschlossen, dir keinen Schritt von der Seite zu weichen.“
    Heiliger Himmel, er verstand es nicht … wollte es nicht verstehen. „Khalid, ich kann das nicht. Ich werde nicht …“
    „Du wirst was nicht?“, unterbrach er sie ungehalten. „Was soll das heißen? Du hast keine Wahl. Du kannst nicht euch beide retten.“
    „Aber nach Ozr schicken kann ich sie erst

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