Werde meine Prinzessin
schockiert, dass ich noch Jungfrau war. Schockiert und entsetzt." Hastig blinzelte sie die Tränen fort, die in ihren Augen brannten. "Sie hat gesagt, dass du mir nur aus Pflichtgefühl den Heiratsantrag gemacht und nicht erwartet hättest, dass ich Ja sage. Sie hat gesagt, dass du dich von mir scheiden lassen willst, damit du sie heiraten kannst."
"Genug!" knurrte er. "Sie hat dir Lügen erzählt. Alles Lügen.
Wir werden nicht wieder davon sprechen."
Sie konnte sich nicht erinnern, dass ihr jemals so kalt gewesen war. Die Tränen fielen. "Das reicht nicht. Ich will die Wahrheit wissen."
"Warum?" Er drehte sich zu ihr um und blickte sie verärgert an. "Was wird es ändern? Du bist meine Frau, und du wirst meine Frau bleiben."
Niedergeschlagen sank Dora auf ein Sitzkissen. "Sie hat gesagt, dass du bei ihr warst. Dass du dich in all den Nächten, während ich im Harem war, in das Haus ihres Vaters geschlichen und sie genommen hast. Deswegen bist du nicht zu mir gekommen."
Er stürmte zu ihr, baute sich vor ihr auf. "Ich bin nicht zu dir gekommen, weil ich die Wünsche meines Vaters und meiner Großmutter respektiere. Der Harem ist ein Heiligtum. Kein Mann darf ihn betreten. Ich habe mein ganzes Leben im Palast gewohnt und nicht einen Fuß hinter diese goldene Tür gesetzt."
Er stemmte die Hände in die Hüften. "Ich dachte, du wärst anders. Ich dachte, du könntest das alles logisch sehen, aber offensichtlich ist das unmöglich."
Dora hörte seine Worte kaum. Zu viele Lügen waren mit zu wenig Wahrheit verflochten. Sie schlug die Hände vor das Gesicht und versuchte, den Tränenfluss zu stoppen. Sie musste gehen. Sie musste zurück nach… nach… wohin? Sie hatte kein eigenes Leben mehr. "Ich möchte es nur wissen", flüsterte sie.
Khalil seufzte. "Also gut. Ich werde dir die Wahrheit sagen."
Er beugte sich hinab, legte einen Finger unter ihr Kinn und zwang sie, zu ihm aufzuschauen. "Ich werde dir alles erzählen, und dann werden wir es hinter uns lassen können. Wir werden unsere Ehe mit einer reinen Weste beginnen."
Er ließ ihr Gesicht los und begann, im Zelt auf und ab zu wandern. "Amber und ich waren seit unserer Kindheit miteinander verlobt. Es war der Wunsch unserer beider Väter.
Wir haben in New York wirklich gestritten, weil ich ihr gesagt habe, dass ich sie nicht heiraten will."
Dora hob den Kopf und wischte sich die Tränen fort. "Wie bitte?"
"Ich wollte sie nicht heiraten. Amber ist nicht…" Er zögerte.
"Sie wäre keine gute Frau oder Mutter. Aber ich wusste nicht, wie ich die Verlobung lösen sollte, ohne einen Skandal hervorzurufen. Dann hörte ich dich mit Gerald telefonieren und dachte mir, du könntest ein guter Ausweg aus meinem Dilemma sein. Du bist intelligent und ausgeglichen und kannst lernen, die Verpflichtungen zu erfüllen und eine gute Mutter zu sein. Du warst außerdem eine Jungfrau. Ich brauchte eine Frau, und du warst eine sehr angemessene Kandidatin."
Sie wünschte, sich an einen anderen Ort oder sogar in eine andere Zeit versetzen zu können. "Es war also gelogen, dass du mich von Anfang an begehrt hast." Das Sprechen fiel ihr schwer, doch sie zwang sich fortzufahren. Sie musste die Wahrheit aussprechen. "Du hast gelogen, als du mir gesagt hast, dass du mich nicht in New York zurücklassen könntest. Du hast mir das Gefühl gegeben, wichtig und etwas Besonderes zu sein, aber es war alles gelogen."
Khalil blieb vor ihr stehen. "Die Vergangenheit ist beendet, und es hat keinen Sinn, darüber zu reden. Ja, ich habe die Wahrheit etwas verdreht, damit du dich besser fühlst. Bis zu der Nacht habe ich in dir nichts anderes als eine tüchtige Arbeitskraft gesehen. Damals habe ich keine besonderen Empfindungen für dich gehegt, aber jetzt bist du meine Ehefrau.
Ich glaube, wir haben eine Chance, diese Vereinigung erfolgreich zu gestalten."
"Erfolgreich? Bist du verrückt?" entgegnete sie und sprang auf.
"Keineswegs. Ich habe Schwüre abgelegt, und ich beabsichtige, sie zu ehren."
"Aber das alles ist nicht real. Du hast in jeder Beziehung gelogen."
"Du bauschst die Sache zu sehr auf."
"Und du nimmst sie zu leicht. Du hast mit mir gespielt. Du hast mich dazu gebracht, dir zu glauben."
Sein Mund verzog sich. "Du wolltest mir glauben. Du wolltest verzweifelt glauben, dass ein Märchenprinz gekommen sei, um dich aus deinem traurigen kleinen Leben zu entführen.
Du hast dich selbst genauso belogen wie ich dich."
Finster starrte sie ihn an. "Aber ich habe dich nie
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