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Werke

Werke

Titel: Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotthold Ephraim Lessing
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Comoediam.
    Die Bedeutung, die Faerne dem Worte integra in einer alten Glosse gegeben fand, daß es so viel sein sollte, als a nullo tacta, ist hier offenbar falsch, weil sie sich nur auf das erste integra, aber keinesweges auf das zweite integram schicken würde. – Und so glaube ich, daß sich meine Vermutung und Auslegung wohl hören läßt! Nur wird man sich an die gleich folgende Zeile stoßen:
    Novam esse ostendi, et quae esset –
    Man wird sagen: wenn Terenz bekennet, daß er das ganze Stück aus einem einzigen Stücke des Menanders genommen habe; wie kann er eben durch dieses Bekenntnis bewiesen zu haben vorgeben, daß sein Stück neu sei, novam esse? – Doch diese Schwierigkeit kann ich sehr leicht heben, und zwar durch eine Erklärung eben dieser Worte, von welcher ich mich zu behaupten getraue, daß sie schlechterdings die einzige wahre ist, ob sie gleich nur mir zugehört, und kein Ausleger, so viel ich weiß, sie nur von weitem vermutet hat. Ich sage nämlich: die Worte,
    Novam esse ostendi, et quae esset –
    beziehen sich keineswegs auf das, was Terenz den Vorredner in dem Vorigen sagen lassen; sondern man muß darunter verstehen, apud Aediles; novus aber heißt hier nicht, was aus des Terenz eigenem Kopfe geflossen, sondern bloß, was im Lateinischen noch nicht vorhanden gewesen. Daß mein Stück, will er sagen, ein neues Stück sei, das ist, ein solches Stück, welches noch nie lateinisch erschienen, welches ich selbst aus dem Griechischen übersetzt, das habe ich den Ädilen, die mir es abgekauft, bewiesen. Um mir hierin ohne Bedenken beizufallen, darf man sich nur an den Streit erinnern, welchen er, wegen seines Eunuchus, vor den Ädilen hatte. Diesen hatte er ihnen als ein neues, von ihm aus dem Griechischen übersetztes Stück verkauft: aber sein Widersacher, Lavinius, wollte den Ädilen überreden, daß er es nicht aus dem Griechischen, sondern aus zwei alten Stücken des Nävius und Plautus genommen habe. Freilich hatte der Eunuchus mit diesen Stücken vieles gemein; aber doch war die Beschuldigung des Lavinius falsch; denn Terenz hatte nur aus eben der griechischen Quelle geschöpft, aus welcher, ihm unwissend, schon Nävius und Plautus vor ihm geschöpft hatten. Also, um dergleichen Verleumdungen bei seinem Heautontimorumenos vorzubauen, was war natürlicher, als daß er den Ädilen das griechische Original vorgezeigt, und sie wegen des Inhalts unterrichtet hatte? Ja, die Ädilen konnten das leicht selbst von ihm gefodert haben. Und darauf geht das
    Novam esse ostendi, et quae esset.
    (142)  Tusc. Quaest. lib. III. c. 27.
    (143)  Dichtk. 9tes Kapitel.
    (144)  Aristote previent ici une objection, qu’on pouvoit lui faire, sur la definition, qu’il vient de donner d’une chose generale; car les ignorans n’auroient pas manqué de lui dire, qu’ Homere, par exemple, n’a point en vuë d’ecrire une action generale et universelle, mais une action particuliere, puisqu’il raconte ce qu’ont fait de certains hommes, comme Achille, Agamemnon, Ulysse, etc. et que par consequent, il n’y a aucune difference entre Homere et un Historien, qui auroit ecrit les actions d’Achille. Le Philosophe va au devant de cette objection, en faisant voir que les Poetes, c’est a dire, les Auteurs d’une Tragedie ou d’un Poeme Epique, lors meme, qu’ils imposent les noms à leurs personnages, ne pensent en aucune maniere à les faire parler veritablement, ce qu’ils seroient obligez de faire, s’ils ecrivoient les actions particulieres et veritables d’un certain homme, nommé Achille ou Edipe, mais qu’ils se proposent de les faire parler et agir necessairement ou vraisemblablement; c’est à dire, de leur faire dire, et faire tout ce que des hommes de ce meme caractére devoient faire et dire en cet etat, ou par necessité, ou au moins selon les regles de la vraisemblance; ce qui prouve incontestablement que ce sont des actions generales et universelles. Nichts anders sagt auch Herr Curtius in seiner Anmerkung; nur daß er das Allgemeine und Einzelne noch an Beispielen zeigen wollen, die aber nicht so recht beweisen, daß er auf den Grund der Sache gekommen. Denn ihnen zu Folge würden es nur personifierte Charaktere sein, welche der Dichter reden und handeln ließe: da es doch charakterisierte Personen sein sollen.
    (145)  Diese Periode könnte leicht sehr falsch verstanden werden. Nämlich wenn man sie so verstehen wollte, als ob Donatus auch das für etwas ungereimtes hielte, Comicum

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