Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Werke

Werke

Titel: Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotthold Ephraim Lessing
Vom Netzwerk:
gegangen,
    Hätt’ man ihn nicht vor Jahresfrist gehangen.
    { ‡ }
59. Auf eine Liebhaberin des Trauerspiels
    Ich höre, Freund, dein ernstes, schönes Kind
    Will sich des Lachens ganz entwöhnen,
    Kömmt in den Schauplatz nur, wenn süße Tränen
    Da zu vergießen sind. –
    Wie? fehlt es ihr bereits an schönen Zähnen?
    { ‡ }
60. Auf ein Schlachtstück von Hugtenburg
    Furchtbare Täuscherei! Bramarbas stand vor ihr,
    Ward blaß, und zitterte, und fiel, und rief: Quartier!
    { ‡ }
61. Auf den Hablador
    Habladors Mund, Utin, ist dir ein Mund zum Küssen?
    Wie er spricht, spricht dir niemand nicht? –
    Wie sollte so ein Mann auch nicht zu sprechen wissen?
    Er tut ja nichts, als daß er spricht.
    { ‡ }
62. Auf den Mison
    Ich warf dem Mison vor, daß ihn so viele hassen.
    Je nun! wen lieb’ ich denn? sprach Mison ganz gelassen.
    { ‡ }
63. Der reiche Freier
    Ein Bettler ging auf Freiersfüßen,
    Und sprach zu einer Magd, die er nach Wunsche fand:
    Nimm mich! Sie fragt: worauf? »Auf diese dürre Hand:
    Die soll uns wohl ernähren müssen!«
    Die Magd besann sich kurz, und gab ihm ihre Hand.
    { ‡ }
64. Auf den Rufinus
    Rufinus endet nichts, er fängt nur alles an.
    Ob alles? Lesbia, sprich doch! du kennst den Mann.
    { ‡ }
65. Hänschen Schlau
    »Es ist doch sonderbar bestellt«,
    Sprach Hänschen Schlau zu Vetter Fritzen,
    »Daß nur die Reichen in der Welt
    Das meiste Geld besitzen.«
    { ‡ }
66. An die Dorilis
    Dein Hündchen, Dorilis, ist zärtlich, tändelnd, rein:
    Daß du es also leckst, soll das mich wundern? nein!
    Allein dein Hündchen lecket dich:
    Und dieses wundert mich.
    { ‡ }
67. Grabschrift eines Unglücklichen, welcher zuletzt in einem Schiffbruche umkam
    Hier warfen mich die Wellen an das Land.
    Hier grub mich tot, mit frommer Hand,
    Ein Fischer in den leichten Sand.
    Dein Mitleid, Leser, ist bei mir nicht angewandt!
    Im Sturme scheitern und ersaufen,
    Hieß mir Unglücklichem, mit Sturm in Hafen laufen.
    { ‡ }
68. An einen schlechten Maler
    Ich saß dir lang’ und oft: warum denn, Meister Steffen?
    Ich glaube fast, mich nicht von ungefähr zu treffen.
    { ‡ }
69. Auf eine Bildsäule des Amor
    Hier blieb, als Amor, sich noch mächtiger zu sehen,
    Eleonora ward, sein Körper geistlos stehen.
    { ‡ }
70. Auf ebendieselbe
    So lieb euch, Kinder, Ruh und Glück:
    Zurück von ihm, dem Schalke! weit zurück! –
    (Ich hätte viel für diesen Rat gegeben!)
    Er stellt sich so nur ohne Leben.
    { ‡ }
71. Auf ebendieselbe
    Kommt diesem Amor nicht zu nah,
    Und stört ihn nicht in seinem Staunen!
    Noch steht er so, in Einem süßen Staunen,
    Seit er Philinden sah.
    { ‡ }
72. Auf ebendieselbe
    Die Unschuld naht sich ihm, und bebt:
    Sie fühlt, sie fühlt es, daß er lebt.
    { ‡ }
73. Auf ebendieselbe
    O Chloe, halte deinen Blick
    Von diesem Schalke ja zurück!
    Gesetzt, er wär’ auch ohne Leben:
    Was er nicht hat, das kann dein Blick ihm geben.
    { ‡ }
74. Auf den Fabull
    Fabull verschließet alle Kisten
    Vor Freunden, Dienern, Weib und Kind,
    Damit sich niemand läßt gelüsten
    Zu sehen, daß sie ledig sind.
    { ‡ }
75. Auf den trägen Y
    Mit dir und über dich zu lachen,
    Soll ich ein Sinngedichte machen?
    Gut! daß du ohne Müh kannst lachen,
    So will ichs sonder Einfall machen.
    { ‡ }
76. Entschuldigung wegen unterlassenen Besuchs
    So wahr ich lebe, Freund, ich wollte ganze Tage
    Und ganze Nächte bei dir sein:
    Um mich mit dir die ganzen Tage,
    Die ganzen Nächte zu erfreun.
    Doch tausend Schritte sinds, die unsre Wohnung trennen;
    Und hundert wohl noch oben drein.
    Und wollt’ ich sie auch gern, die tausend Schritte, rennen,
    Und jene hundert oben drein:
    So weiß ich doch, daß ich am Ende
    Des langen Wegs, dich zwanzigmal nicht fände.
    Denn öfters bist du nicht zu Hause,
    Und manchmal bist du’s nicht für mich:
    Wenn nach dem langen Zirkelschmause
    Der kleinste Gast dir hinderlich.
    Ich wollte, wie gesagt, gern tausend Schritte rennen,
    Dich, liebster Freund, dich sehn zu können:
    Doch, allzu weiter Freund, dich nicht zu sehn,
    Verdreußt michs, Einen nur zu gehn.
    { ‡ }
77. An den Paul
    Es scheinet, daß du, Paul, der einz’ge Trunkne bist:
    Denn du willst nüchtern sein, wo keiner nüchtern ist.
    { ‡ }
78. Velt und Polt
    Zum Henker! fluchte Polt zu Velten,
    Mußt du mich einen Lügner schelten?
    Zum Henker! fluchte Velt zu Polten,
    Ich einen Lügner dich gescholten?
    Das leugst du, Polt, in deinen Hals,
    Das leugst du, als ein Schelm, und als – – –
    Ha! das

Weitere Kostenlose Bücher