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Werke

Werke

Titel: Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotthold Ephraim Lessing
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ergeben;
    Ist weder Vater mehr, noch Bürger mehr, noch Freund.
    Zwar sagt man, daß ein trauter Knecht
    Des Abends durch die Hintertüre
    Manch hübsches Mädchen zu ihm führe.
    Doch, böse Welt, wie ungerecht!
    Ihm so was übel auszulegen!
    Auch das geschieht bloß der Beschauung wegen.
    { ‡ }
38. An Grillen
    Sei kürzer! sprichst du, Grill. Schweig, Grill! du bist nicht klug.
    Ist das dir kurz genug?
    { ‡ }
39. An den Salomon
    Hochweiser Salomon! dein Spruch,
    »Daß unter Tausenden kein gutes Weib zu finden«,
    Gehört – gerad’ heraus – zu deinen Zungensünden;
    Und jeder Fluch ist minder Fluch,
    Als dieser schöne Sittenspruch.
    Wer sie bei Tausenden will auf die Probe nehmen,
    Wie du getan, hochweiser Mann,
    Muß sich bei Tausenden der Probe freilich schämen,
    Wird drüber wild, und lästert dann.
    { ‡ }
40. Auf ebendenselben
    Daß unter Tausenden ein weiser Mann
    Kein gutes Weibchen finden kann:
    Das wundert mich recht sehr.
    Doch wundert mich noch mehr,
    Daß, unter Tausenden, ein weiser Mann
    Nicht Eine gut sich machen kann.
    { ‡ }
41. Das böse Weib
    Ein einzig böses Weib lebt höchstens in der Welt:
    Nur schlimm, daß jeder seins für dieses einz’ge hält.
    { ‡ }
42. An den Aemil
    Mit Unrecht klagest du, treuherziger Aemil,
    Daß man so selten nur auf deine Worte bauen,
    Mit Gleichem Gleiches dir gar nicht vergelten will:
    Wer allen alles traut, dem kann man wenig trauen.
    { ‡ }
43. Trux an den Sabin
    Ich hasse dich, Sabin; doch weiß ich nicht weswegen:
    Genug, ich hasse dich. Am Grund’ ist nichts gelegen.
    { ‡ }
44. Antwort des Sabin
    Haß’ mich, so viel du willst! doch wüßt’ ich gern, weswegen:
    Denn nicht an deinem Haß, am Grund’ ist mir gelegen.
    { ‡ }
45. An einen Lügner
    Du magst so oft, so fein, als dir nur möglich, lügen:
    Mich sollst du dennoch nicht betriegen.
    Ein einzigmal nur hast du mich betrogen:
    Das kam daher, du hattest nicht gelogen.
    { ‡ }
46. Auf Trill und Troll
    Ob Trill mehr, oder Troll mehr zu beneiden ist,
    Trill, der Dorindens Bild, Troll, der Dorinden küßt:
    Das möcht’ ich wohl entschieden wissen, –
    Da beide sie gemalt nur küssen.
    { ‡ }
47. Entscheidung des Vorigen
    Ich denke, Trill ist noch am besten dran:
    Weil ihn das Bild nicht wieder küssen kann.
    { ‡ }
48. An die **
    Du fragst: Wer gibt für meinen Sohn
    Mir einen Namen an?
    Für deinen Sohn, und wessen Sohn? –
    Du schweigest? – Nenn’ ihn Pan.
    { ‡ }
49. Auf Alandern
    Alander, hör’ ich, ist auf mich gewaltig wild;
    Er spöttelt, lästert, lügt und schilt.
    Kennt mich der gute Mann? – Er kennt mich nicht, ich wette.
    Doch was? als ob nicht auch sein Bruder an der Kette
    Auf die am heftigsten, die er nicht kennet, billt.
    { ‡ }
50. Auf einen Brand zu **
    Ein Hurenhaus geriet um Mitternacht in Brand.
    Schnell sprang, zum Löschen oder Retten,
    Ein Dutzend Mönche von den Betten.
    Wo waren die? Sie waren – – bei der Hand.
    Ein Hurenhaus geriet in Brand.
    { ‡ }
51. An Einen
    Du schmähst mich hinterrücks? das soll mich wenig kränken.
    Du lobst mich ins Gesicht? das will ich dir gedenken!
    { ‡ }
52. Grabschrift des Nitulus
    Hier modert Nitulus, jungfräulichen Gesichts,
    Der durch den Tod gewann: er wurde Staub aus Nichts.
    { ‡ }
53. Auf den Kodyll
    Der kindische Kodyll wird keiner Steigrung satt,
    Läßt keinen Krämer laufen,
    Kauft alles, was er sieht: um alles, was er hat,
    Bald wieder zu verkaufen.
    { ‡ }
54. An den Pompil
    Ich halte Spielen zwar für keine Sünde:
    Doch spiel’ ich eher nicht, Pompil,
    Als bis ich keinen finde,
    Der mir umsonst Gesellschaft leisten will.
    { ‡ }
55. Auf den Tod eines Affen
    Hier liegt er nun, der kleine, liebe Pavian,
    Der uns so manches nachgetan!
    Ich wette, was er itzt getan,
    Tun wir ihm alle nach, dem lieben Pavian.
    { ‡ }
56. Grabschrift auf ebendenselben
    Hier faulet Mimulus, ein Affe.
    Und leider! leider! welch ein Affe!
    So zahm, als in der Welt kein Affe;
    So rein, als in der Welt kein Affe;
    So keusch, als in der Welt kein Affe;
    So ernst, als in der Welt kein Affe;
    So ohne Falsch. O welch ein Affe!
    Damit ichs kurz zusammen raffe:
    Ein ganz originaler Affe.
    { ‡ }
57. Auf die Phasis
    Von weitem schon gefiel mir Phasis sehr:
    Nun ich sie in der Nähe
    Von Zeit zu Zeiten sehe,
    Gefällt sie mir – auch nicht von weitem mehr.
    { ‡ }
58. Auf Nickel Fein
    In Jahresfrist, verschwor sich Nickel Fein,
    Ein reicher, reicher Mann zu sein.
    Auch wär’ es, traun! nach seinem Schwur

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