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Werke

Werke

Titel: Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotthold Ephraim Lessing
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the universal cause
    Acts not by partial but by general laws.
    und Z. 119. ebd. B.
    Think we like some weak Prince th’ eternal Cause
    Prone for his Fav’rites to reverse his Laws?
    Diesen Gedanken führt der Dichter in dem Folgenden weiter aus, und erläutert ihn durch Beispiele. Er scheint aber damit das System des Malebranche angenommen zu haben, der nur die allgemeinen Gesetze zum Gegenstande des göttlichen Willens macht, und so den Urheber der Welt zu rechtfertigen glaubt, wenn gleich aus diesen allgemeinen Gesetzen Unvollkommenheiten erfolgten.
    Die Schüler dieses Weltweisen behaupten folglich, Gott habe seiner Weisheit gemäß handeln und daher die Welt durch allgemeine Gesetze regieren müssen. In besondern Fällen könnte die Anwendung dieser allgemeinen Gesetze wohl so etwas hervorbringen, das an und für sich selbst entweder völlig unnütze oder gar schädlich, und daher den göttlichen Absichten eigentlich zuwider sei: allein es sei genug, daß die allgemeinen Gesetze von erheblichem Nutzen wären, und daß die Übel, welche in wenigen besondern Fällen daraus entstehen, nicht ohne einen besondern Ratschluß hätten gehoben werden können. Sie führen zum Exempel an: die allgemeinen mechanischen Gesetze, nach welchen der Regen zu gewissen Zeiten herunter falle, hätten einen unaussprechlichen Nutzen. Allein wie oft befeuchte der Regen nicht einen unfruchtbaren Stein, wo er wirklich keinen Nutzen schaffe; und wie oft richte er nicht Überschwemmungen an, wo er gar schädlich wäre? Ihrer Meinung also nach, können dergleichen Unvollkommenheiten auch in der besten Welt entstehen, weil keine allgemeine Gesetze möglich sind, die den göttlichen Absichten in allen besondern Fällen genug täten. Oder, fragen sie, sollte Gott um eines Lieblings Willen – – – der wißbegierige Weltweise sei, zum Exempel, dieser Liebling – – die allgemeinen Gesetze brechen, nach welchen ein Ätna Feuer speien muß?
    4. B. Z. 121. 122
    Shall burning Aetna, if a sage requires,
    Forget to thunder, and recall her fires?
    { ‡ }
Siebender Satz;
    Kein Übel kömmt von Gott.
    Das ist: das Übel, welches in der Welt erfolgt, ist niemals der Gegenstand des göttlichen Willens gewesen.
    4. B. Z. 110
    God sends not ill.
    Pope hat dieses aus dem Vorhergehenden ohngefähr so geschlossen. Wenn das Übel nur in besondern Fällen entsteht, und eine Folge aus den allgemeinen Gesetzen ist; Gott aber nur diese allgemeine Gesetze, als allgemeine Gesetze, für gut befunden, und zum Gegenstande seines Willens gemacht hat: so kann man nicht sagen, daß er das Übel eigentlich gewollt habe, welches aus ihnen fließt, und ohne welches sie keine allgemeine Gesetze gewesen wären. Unser Dichter sucht diese Entschuldigung um ein großes kräftiger zu machen, wenn er sagt, daß noch dazu dieses aus den allgemeinen Gesetzen folgende Übel sehr selten sei. Er hat hiermit vielleicht nur so viel sagen wollen, daß Gott solche allgemeine Gesetze gewählt habe, aus welchen in besondern Fällen die wenigsten Übel entstünden. Allein er drückt sich auf eine sehr sonderbare Art aus; er sagt: (1. B. Z. 143) th’ exceptions are few, und an einem andern Orte Nature lets it fall, das Übel nämlich. Ich werde diesen Punkt in meinem dritten Abschnitte berühren müssen.
    { ‡ }
Achter Satz
    In der Welt kann nicht die mindeste Veränderung vorgehen, welche nicht eine Zerrüttung in allen Weltgebäuden, aus welchen das Ganze besteht, nach sich ziehen sollte.
    1. Br. Z. 233-236
    – – On superior pow’rs
    Were we to press, inferior might on ours:
    Or in the full creation leave a Void,
    Where, one step broken, the great scale’s destroy’d.
    und Z. 239-242
    And if each System in gradation roll
    Alike essential to th’ amazing whole;
    The least confusion but in one, not all
    That system only, but the whole must fall.
    { ‡ }
Neunter Satz
    Das natürliche und moralische Böse sind Folgen aus den allgemeinen Gesetzen, die Gott öfters zum Besten des Ganzen gelenkt, öfters auch lieber zugelassen hat, als daß er durch einen besondern Willen seinem allgemeinen hätte zuwider handeln sollen.
    1. Br. Z. 145. 146
    If the great end be human happiness,
    Then Nature deviats , and can man do less?
    4. Br. Z. 112. 113
    Or partial ill is universal good
    – – – – or Nature lets it fall.
    1. Br. Z. 161. 162.
    – all subsists by elemental strife
    And Passions are the Elements of life.
    { ‡ }
Zehnter Satz
    Es ist nicht alles um des Menschen Willen

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