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Werwelt 02 - Der Gefangene

Werwelt 02 - Der Gefangene

Titel: Werwelt 02 - Der Gefangene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Stallman
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nicht«, erwiderte Benny, senkte die Lider und schob beide Hände in die Hosentaschen. »Ich hab’ eben gedacht, es könnte ein großes schwarzes Auto gewesen sein, aber gesehen hab’ ich keins.«
    »Tja, wenn du gestern, während ich weg war, hier ein Auto gesehen hättest, dann hätt’ ich dir vielleicht was gegeben, einen Vierteldollar vielleicht«, sagte Barry, dem wohl bewußt war, wie nutzlos auf diese Weise erpreßte Informationen wahrscheinlich waren.
    »Einen Vierteldollar«, Bennys Miene hellte sich wieder auf.
    Barry kramte in seiner Tasche, zog eine Münze heraus und hielt sie hoch.
    »Ja, so einen, wie den hier. Genau diesen Vierteldollar würde ich dir geben.«
    »Der große dicke Mann hat mir zehn Cents gegeben und gesagt, daß ich nichts verraten soll, drum hab’ ich auch nichts verraten«, erklärte Benny. »Aber ein Vierteldollar ist mehr als zehn Cents, stimmt’s?«
    »Ja, das stimmt, Benny.« Barry zitterte vor unterdrückter Erregung. »Hier.« Er öffnete die feinmaschige Gittertür und hielt Benny die Münze vor die kurze Stupsnase. »Hast du hier ein Auto gesehen?«
    »Ja, Sir«, antwortete Benny. »Kann ich jetzt das Geld –«
    »Moment mal, ich will noch was wissen. Sag mir alles, was du von dem Auto noch weißt. Wenn du mir mehr erzählst, dann gibt’s vielleicht noch einen Vierteldollar.«
    Benny starrte ihn ganz entgeistert an. Der Gedanke an zwei Vierteldollarstücke lähmte beinahe sein Hirn. Dann aber strahlte er wieder übers ganze Gesicht.
    »Also, es war ein großes schwarzes Auto, und vorn war es rund, anders als ihr Auto, und auf der Tür hatte es einen Kreis, so wie die Polizeiautos, aber es hat anders ausgesehen.«
    Er nahm die Münze aus Barrys Hand, während Barry in seiner Tasche nach Kleingeld kramte. Er fand mehrere Zehncentstücke, aber keinen Vierteldollar.
    »Schau, Benny, das sind Zehncentstücke«, sagte er und hielt sie hoch.
    »Sie haben aber gesagt, ich krieg’ einen Vierteldollar«, erklärte der Junge mit mißtrauischem Gesicht.
    »Das hier ist mehr als ein Vierteldollar. Schau, das sind dreimal zehn Cents.«
    »Okay. Also, der Mann hat mich gefragt, ob das hier das Haus von den Goldens wäre, und ich hab’ gesagt, klar, und da hat er mir die zehn Cents gegeben und gesagt, daß ich nichts verraten soll, weil es eine Überraschung werden soll. Er war ein großer, dicker Gringo, sag’ ich Ihnen, und er hatte so ganz hohe Stiefel an.«
    Benny hielt seine Hand fast in Schulterhöhe. »Sie haben geglänzt wie bei den Polizisten, die immer auf den Motorrädern herumfahren«, berichtete er. »Und nach einer Weile ist dann Mina rausgekommen und wir haben hier hinten gespielt, aber dann hat sie gesagt, daß sie wegfahren.«
    »Wohin wollten sie denn?« fragte Barry und hielt den Atem an.
    »Ach, das hat sie mir nicht gesagt, aber kurz danach sind sie in das Auto eingestiegen und weggefahren. Sie haben auch ein paar Koffer dabeigehabt.«
    »Warum hast du das alles nicht der Polizei erzählt?« fragte Barry, von neuem völlig verwirrt. »Die Polizisten haben dich doch gefragt, ob du ein Auto gesehen hast, nicht wahr?«
    »Nein, sie haben meine Mama gefragt«, erwiderte Benny grinsend. »Mich haben sie nicht gefragt, und außerdem hat ja der große Gringo gesagt, daß ich nichts verraten soll, und er hat ganz schön böse ausgeschaut, das sag’ ich Ihnen.«
    »Jetzt denk noch einmal an das Auto, Benny«, sagte Barry, während er dem Jungen die Münzen in die schweißnasse Hand drückte und ihm die Finger darüber schloß. »Was für ein Auto war es, und wie hat der Kreis auf der Tür ausgesehen?«
    Doch Benny verlor jetzt, da er zum wohlhabenden Mann geworden war, rasch das Interesse, und er sehnte sich weg von diesem begierigen Mann auf der Veranda, der gar nicht aufhörte, Fragen zu stellen.
    »Ich hab’ Ihnen doch schon erzählt, daß es ein schwarzes Auto war, ein neues, wie das von Mr. Max von der Tankstelle. Und was das für ein Kreis war, weiß ich nicht. Es war so ein rundes Ding wie die auf den Polizeiautos. Aber das hab’ ich Ihnen doch auch schon erzählt.« Er zog seine Hose hoch. »Ich muß jetzt gehen. Kann ich jetzt gehen, Mr. Golden?«
    »Aber ja, Benny.« Hastig richtete sich Barry auf und fühlte, wie alles Blut aus seinem Kopf wich. Er lehnte sich gegen den Türpfosten, während einen Moment lang die Welt um ihn herum schwarz wurde und sich dann langsam wieder erhellte. Als er den Blick auf die Verandatreppe richtete, war der Junge schon

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