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Werwelt 02 - Der Gefangene

Werwelt 02 - Der Gefangene

Titel: Werwelt 02 - Der Gefangene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Stallman
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Frau war wütend, weil er sich nicht davon abbringen ließ, den Namen seiner Firma auf den Türen anbringen zu lassen. Sie sagte, da wäre von der Eleganz des Wagens gar nichts mehr übriggeblieben.«
    »Ja, das war das Auto«, rief Barry. »Und der Firmenname steht in einem Kreis auf der Tür, nicht wahr?«
    »Das ist schon möglich, Barry. Mit Sicherheit weiß ich es nicht, weil ich das Auto ja nicht gesehen habe. Und diese arme Frau ist nur noch ein Wrack. Mrs. Lowden, meine ich. „Sie hat mir sogar erzählt – und ich bin ja praktisch eine Fremde für sie –, daß sie nicht weiß, ob sie die Polizei holen soll oder nicht, weil sie im Grunde genommen froh ist, daß er weg ist. Sie sagte, er wäre einfach ein fürchterlicher Mensch.«
    »Großartig«, murmelte Barry wie zu sich selbst.
    »Hast du inzwischen schon Näheres herausgefunden?« Vaires Stimme sprengte die Fesseln künstlicher Ruhe. Sie klang jetzt wieder geängstigt wie am Tag zuvor. »Nein, eigentlich gar nichts. Die Polizei hat den vagen Verdacht, daß ich sie beide umgebracht und die Leichen im Garten vergraben habe oder so was. Kannst du dir das vorstellen? Ich werde fuchsteufelswild, wenn ich daran denke. Ich hab’ sämtliche Tankstellen abgeklappert und auf allen vier Highways, die aus der Stadt herausführen, nachgefragt, ob man sich dort an ein Auto erinnert.« Er berichtete ihr, was der kleine Ochoa ihm erzählt hatte. »Ach du, sag mir doch mal, wie sich die Firma nennt. Spenglerei Lowden oder so was?«
    Vom anderen Ende der Leitung kam Schweigen. Er wollte seine Frage eben ein zweites Mal stellen, als Vaires Stimme sich wieder meldete.
    »Ja, hier im Branchenverzeichnis steht es. Es ist eine Abbildung von einem Wasserrohr, die aussieht wie ein Q oder nein, eher wie der griechische Buchstabe Omega. Darunter steht der Name.«
    »Okay, vielen Dank, Vaire. Du bist mir eine große Hilfe. Jetzt kann ich wenigstens gezielte Fragen stellen. Ich werd’ diesen Burschen die Polizei auf den Hals hetzen und –« Er brach ab, als ihm einfiel, was in der vergangenen Nacht mit dem Tier geschehen war. »Also, Vaire, tausend Dank noch einmal. Wir finden sie schon wieder. Ich glaube wirklich, daß wir jetzt auf ihrer Spur sind.«
    »Ich hoffe es aus tiefstem Herzen. Bitte gib uns gleich Bescheid, wenn du etwas weißt. Und ich frage weiter hier in der Gegend herum. Wenn wir beide was tun, und die Polizei ebenfalls, dann muß einer von uns sie aufstöbern. Und Barry -!«
    »Ja?«
    »Denk dran, daß die drei schwer bewaffnet sind. Du bist der beste Schwager, den ich habe, und Renee und Mina sind in der Gewalt dieser Männer. Mach keine Dummheiten.«
    »Nie im Leben«, versicherte er, während er im stillen drei Männern, von denen er zwei nicht einmal kannte, Tod und Verstümmelung schwor. Nachdem er aufgelegt hatte, setzte er das Kaffeewasser auf und ließ sich in der leeren Küche auf einen Stuhl fallen, um zu überlegen, was er zuerst tun wollte.

4

    Bitte nehmen Sie es, schicken Sie es für mich ab. Ich hab’ nicht einen Cent bei mir, er hat mir alles abgenommen. Bitte. Nein, geben Sie es mir nicht zurück. Hier, mein Ehering.« »Nein! Nein, Señora. Man wird denken, ich hätte den Ring gestohlen.«
    Die Frau war in die Ecke des winzigen Raumes zurückgewichen, zwischen Tür und Waschbecken. Von draußen donnerte jemand wütend gegen das Metall der Tür. Das war er.
    Renee schob der Mexikanerin das zerdrückte Stück Pappe in die Hand. »Stecken Sie es einfach in den Kasten, irgendwo. Vielleicht befördern sie es auch ohne Marke. Bitte.«
    Sie nahm Mina bei der Hand und zog die Tür auf. Sie konnte nur hoffen, daß die andere Frau in der Ecke blieb, damit er nicht merkte, daß sie hier drinnen war.
    »Was, zum Teufel, hast du da drinnen so lang gemacht?« fuhr der massige Mann sie an.
    Er trug ein weißes Hemd und eine schwarze Reithose mit hohen, auf Hochglanz polierten Stiefeln. Er hatte ein kantiges Gesicht, das Ansätze von Schwammigkeit zeigte, sein Haar war schwarz und so kurz geschnitten, daß er aussah wie einer von der berittenen Polizei.
    »Sei nicht so ekelhaft, Bill«, sagte Renee, während sie Mina hinter sich herzog wie ein kleines Boot auf stürmischer See. »Wir mußten auf die Toilette.«
    Sie eilte zum Wagen. Beinahe grob stieß sie Mina hinein. Sie mußten hier weg, ehe die Mexikanerin aus der Toilette auftauchte. Wenn Bill merkte, daß außer ihnen noch jemand in der Kabine gewesen war, würde er die Frau aufhalten. Starr vor Angst

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