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Werwelt 03 - Der Nachkomme

Werwelt 03 - Der Nachkomme

Titel: Werwelt 03 - Der Nachkomme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Stallman
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schaft in beiden erwachte und ihre Verstrickung immer enger wurde, wä h rend ihre Körper sich liebten, ihre Hände die zartesten und empfindlichsten Stellen suchten, ihre Atemzüge sich ve r mischten und sich wieder voneinander trennten, ihre Augen sich schlossen oder weiteten vor Wonne.
    Bo hatte in der Vergangenheit manchmal Schwierigke i ten auf sexuellem Gebiet gehabt, hatte manchmal geglaubt, Mary Louise mit seiner Art nicht glücklich machen zu können. Und es hatte sogar Zeiten gegeben, wo er entweder überhaupt nicht mit ihr schlafen konnten oder wo er so schnell zum Höhepunkt gekommen war, daß er Angst g e habt hatte, sie zu verärgern. Er hatte jedesmal unter Lei s tungsdruck gestanden, so als müßte er eine vollendete Br o sche schmieden oder eine makellose Inschrift gravi e ren. Er sah den Geschlechtsakt unter ähnlichen Vorausse t zungen wie eine gute Goldschmiedearbeit, und damit wu r de er ihm zur Arbeit. Doch wenn er später an diese Nacht dachte, was er immer wieder tat, dann konnte er sich an keinen Moment erinnern, wo er sich unbehaglich oder ängstlich besorgt gefühlt hatte. Lillys Emotionen schienen mit seinen eig e nen in so vollendeter Harmonie, daß er ke i nen Augenblick lang das Gefühl hatte, eine Prüfung best e hen zu müssen, wie das manchmal mit seiner Frau gewesen war. Er dachte überhaupt nicht an Leistung. Ja, überlegte er später, er hatte wahrscheinlich überhaupt nicht gedacht.
    »O ja, Bo. So, so«, sagte sie irgendwann spät am Abend, als sie sich liebten, durch ihre Gefühle für einander Liebe schufen, die sich durch die Liebe ihrer Körper ausdrückte. »O jetzt, jetzt!« sagte sie, und mitten im Ansturm seiner eigenen Gefühle sah er etwas in ihrem Gesicht, das ihn tief verwunderte.
    Sie schien eine Wandlung durchzumachen, bei der ihr Gesicht die Züge aller Frauen annahm, die Bo jemals mit Liebe oder Begehren oder Sehnsucht angesehen hatte. Sie wurde jede Frau, von der er je geträumt hatte. Seine Atemstöße kamen jetzt schneller, als ihre ineinander ve r flocht e nen Körper ihren Rhythmus fanden. Ihre Lippen öffneten und schlossen sich, doch es kamen keine Worte aus ihrem Mund. Seine Augen nahmen die Wandlungen mit Liebe und einem geistesabwesenden Staunen wahr, an das er erst später denken würde.
    Und dann, als könnte sie in seinem Inneren genau den Moment spüren, wo der Höhepunkt kam, blickte sie ihm direkt in die Augen, und ihr Körper schnellte sich an den seinen. Sie stieß einen hohen, atemlosen Schrei aus, wä h rend ihre Nägel sich in seine Seiten und seinen Rücken gruben, drängte sich an ihn, als sie wieder aufschrie, lauter diesmal, den Mund weit geöffnet. Und er schrie mit ihr, während ihm sein eigener Orgasmus den Atem raubte.
    Und dann kam ein Schrei, der zu einem Knurren wurde.
    Was dann geschah, konnte Bo niemals mit Sicherheit sagen, doch er wußte, daß dies kein irdisches Geschöpf war, das ihn zwischen seinen Beinen hielt, dessen Becken gegen das seine schlug, dessen Körper ihn mit so leide n schaftlicher Hitze umfing, während er seinem Höhepunkt entgegenraste und laut aufschrie. Seine Augen hatten sich sekundenlang geschlossen, als er sich ergoß, und dann wurde aus dem Schreien ein Brüllen, und die Krallen ze r fetzten seinen Rücken, und er fühlte das tierische Fell um sich, als wäre er plötzlich in ein enges, heißes Tigerfell g e hüllt. Er öffnete die Augen, während sein Körper noch in den Zuckungen des Ergusses lag, und sah sich in der Umarmung des mächtigen graublauen Tiers. Die Schnauze mit den blitzenden Zähnen war nur Zentimeter von seinem G e sicht entfernt, und das Brüllen des Tiers hallte in dem kle i nen Zimmer wie im Löwenhaus eines Zoos wider. Er war gänzlich gefangen in dieser Umarmung. Er hätte sich nicht aus ihr lösen können, wenn er es versucht hätte. Wie aus weiter Ferne blickte er auf die Szene, während sein Körper noch immer in Ekstase war, und er konnte nur den muskulösen Körper dieses mächtigen katzenähnlichen Tiers sp ü ren, das ihn mit einer einzigen Bewegung hätte zerfetzen können. Er fühlte seinen ganzen Körper eing e hüllt in die Umarmung eines Geschöpfs, das so viel größer war als er selbst, das sich so ganz anders anfühlte, als die zierliche kleine Frau, die er mit solcher Leidenschaft g e liebt hatte, daß sein Geist in diesen Augenblicken ganz ei n fach aussetze. Er fühlte nur. Er dachte nicht. Das Tier u m hüllte ihn und hielt ihn. Die großen grünen Augen

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