Werwolf - Der Verfall (German Edition)
enttäuscht. Er hatte nichts
anderes erwartet, aber es war etwas ganz anderes seine Befürchtungen
bestätigt zu bekommen und leibhaftig vor sich zu sehen. „ Noch
ist nicht der letzte Tage Abend. Wenn es nicht anders geht, kämpfen
wir. Doch solange es eine Wahl gibt, werden wir kein weiteres Blut
vergießen. Sie sind schließlich hinter euch her.
Wir
haben schon lange nichts mehr mit ihnen zu schaffen und unsere
Kontrollgänge können wir auch ein Weilchen aussetzen oder
geheimer durchführen, in aller Stille. Und du sprachst von
Brüdern, dass ich nicht lache. Es ist schon lange her, dass wir
uns so nannten und noch länger ist es her, dass durch uns
dasselbe Blut ging. Was die Engstirnigkeit betrifft, wüsste ich
nicht, wieso ich mir Moralvorträge von Jemand anhören
sollte, der wahl- und grundlos weiter unschuldige Menschen
tötet.“ „ Du
vergleichst eine freie Entscheidung zu Gunsten aller, mit dem
Aufbegehren gegen unser angeborenes Wesen!“ „ Wie
auch immer. Betrachte dich als gewarnt, es mag vielleicht die letzte
Begegnung vor dem großen Wandel unserer Zeit sein. Es lässt
sich nicht absehen im Moment, ob und wann wir uns jemals wiedersehen
werden. Leb wohl. Vielleicht werde ich zumindest an dich vereinzelt
in meinen Gebeten denken.“
Kelladres und die Anderen wandten
ihm den Rücken zu und verschwanden so schnell, wie sie gekommen
waren. Walerion wusste nicht, was er davon halten sollte. Die
Wolfsmenschen waren seit dem damaligen Bruch schon immer für
sich geblieben. Und regelmäßige Treffen und gewisses
entgegenkommen waren nur durch viel Arbeit und Geduld Walerions
zurück zu führen.
Beide Völker waren stur und
hielten an ihren Vorstellungen fest. Es war nicht leicht gewesen und
jetzt sollte alles umsonst gewesen sein, weil sie in ferner Zukunft
vielleicht komplett ausgelöscht sein sollten, wenn sie nicht
schnell und klug handelten. Ausgelöscht ausgerechnet durch die
Hand der Menschen, durch ihr Futter, wie einige sagen würden –
was für eine Ironie.
Walerions Gedanken wanderten weiter. Wie
hatte sich ihre Entwicklung nur so rasch bewegen können?
Vereinzelte Narren, die versuchten sich gegen Werwölfe zu
wehren, hatte es immer gegeben. Vermeintliche Helden, die Kreuze bei
sich trugen, um ihren Gott nahe zu sein und Jagd mit Silberkugeln auf
sie machten. Walerion lächelte. Nein, das war nichts neues.
Aber
fortschrittliche Technologien, Anfänge von organisierten und
gezielten Vorgehen gegen sie und 8 Tote?
Nein, das war mehr als
nur etwas beunruhigend. Sie hatten es scheinbar geschafft
Waffengewalten zu entwickeln, die selbst ihnen gefährlich werden
konnten. Vermutlich waren Kelladres Männer nur leichtsinnig und
überrascht gewesen. Aber die Tatsache einen gestandenen Wolf,
wenn auch ein Wolfsmensch, einfach so ins Jenseits zu befördern?
Das bereitete Walerion einiges an Kopfschmerzen. Und was war
eigentlich mit diesen sogenannten Beschützern?
Menschen, die
Zuneigung zu ihren Feinden entwickelten und sie verharmlosten?
Auf
die falschen Wölfe getroffen, würden sie in Massen
abgeschlachtet werden, was die Situation noch verschärfte. Ihre
Jäger würden sich noch bestätigt fühlen und mit
noch mehr Inbrunst auf die Jagd gehen. Nein, das waren zweifellos
schlimme Entwicklungen. Walerion musste sofort den Rat einberufen und
so schnell wie möglich eine Lösung finden. Es würde
andernfalls böse enden... 3. Kapitel Die
Ratshalle war bis zum erbrechen voll gestopft und alles lärmte
durcheinander,
nachdem Walerion die beunruhigenden Neuigkeiten
verkündet hatte. Die aktuellen Ereignisse waren ein Schock und
die Tatsache, dass jeder seine eigenen Ansichten dazu hatte, wie man
damit umgehen sollte, verschlimmerte das Durcheinander noch.
Innerhalb kürzester Zeit hatte man Boten zu allen Stämmen
geschickt und so war das ganze Rudel vertreten. Zu diesen Zeiten
musste
der Unterricht der Jungen kurzzeitig ganz ausfallen, was ärgerlich
aber unvermeidbar war.
Walerion stand auf, um sich Gehör zu
verschaffen. „Meine Brüder,“, augenblicklich kehrte
Stille ein. , „ich verstehe und teile eure Sorge. Aber es
bringt nichts, wenn wir Stunden über Stunden
hier
drinnen verbringen und uns die Köpfe heiß reden, ohne dass
etwas dabei herauskommt.
Die Welt da draussen dreht sich
schließlich weiter, ob mit oder ohne uns und wir dürfen
keine weitere Zeit verschwenden. Ich denke um ein wenig Klarheit zu
schaffen, sollten wir uns zunächst einigen, ob wir einem
friedlicheren oder radikaleren
Weitere Kostenlose Bücher