Werwolf - Der Verfall (German Edition)
behandeln
können und dass er für einen Werwolf, nicht ganz so übel war. Aber sie konnte einfach nicht mehr. Was sich
angesammelt hatte, war wie ein Damm gebrochen und aus ihr heraus
geflutet. Und er stand da und machte einen auf Vernunftsansprache,
nachdem was in den letzten Stunden und Tagen passiert war. Was
bildete er sich eigentlich ein? Bescheuertes
Vieh... 20.
Kapitel Nur
wenige Stunden später kamen wie angekündigt, die zwei Wölfe
um ihn abzuholen. Er hatte sie von weiten schon erspäht und sah
sie unten warten. Cerynia und er sprachen erneut kein Wort
miteinander. Was hätte Feran auch sagen sollen. Sie war
überzeugt von ihrer Meinung und würde eh wieder streiten,
er wusste nicht ob er seine Wut schon wieder gut genug im Griff
hatte, um es erneut darauf ankommen zu lassen. Er tapste zu ihr, doch
sie bevorzugte es ihm den Rücken zu zu kehren. Er stupste sie
schließlich ungeduldig an. Nach einem Blick nach draussen,
stieg sie schließlich widerwillig auf seinen Rücken. Kaum
dass sie saß, rannte er los zu den Anderen. Vielleicht bildete
er es sich ein. Aber der eine von ihnen zog selbst als Wolf ein
missmutiges Gesicht, nachdem er sie wahr nahm.
Der Andere zuckte
nur mit den Schultern und lief los, während die Anderen ihm
folgten.
Sie mussten zwei oder drei Stunden gerannt sein, als
Feran plötzlich andere Gerüche wahrnahm. Für Wölfe
bedeutete eine solche Entfernung einfach nichts. Ohne Absprache
drosselten sie ihr Tempo und auch Cerynia schien etwas zu spüren,
sie richtete sich steif auf und griff etwas fester in sein Fell. Als
sie näher kamen, sah Feran ihr Rudel, wenn man es so nennen
wollte. Sie lagen alle relativ eng zusammen und unterschieden sich
nur durch unterschiedliche Fellfarben. Nicht einer lief als Mensch
herum und trotz ihres vermeintlich friedlichen Daseins, schien
ausschließlich jeder wachsam.
Für Wölfe war es
mehr als üblich und Feran fühlte sich zum ersten Mal seit
langem wieder etwas heimischer. Obwohl er sich beiläufig fragte,
ob Cerynia ihre Vorurteile wohl bestätigt sah,
nachdem sie
sie als Haufen wilder Tiere dort zusammen hocken sah. Er dachte, dass
es besser wäre höflich zu sein und setzte sich abwartend
vor sie hin, um seine friedlichen Absichten zu betonen. Cerynia glitt
von ihm herunter, hielt sich jedoch relativ nah bei ihm.
Ein
kräftiger, doch älter wirkender Wolf kam auf ihn zu und
musterte ihn leise knurrend.
Feran lief ruhig auf ihn zu. Er
wollte höflich sein, er würde sich jedoch nicht anbiedern.
Der Andere
knurrte noch mehr. War es wegen Cerynia? Oder halt nein sie stanken
vermutlich immer noch nach ihren Vettern, das könnte es sein. Er
blieb kurz vor dem anderen stehen und wartete. Aus der Nähe traf
ihn auf einmal fast der Schlag. Er verwandelte
sich.
„Walerion?!“
Auch der Andere verwandelte
sich, er war es tatsächlich! Nach einem stutzenden
Moment,
lachten beide und fielen sich in die Arme. Die Wölfe
um sie herum waren restlos verwirrt,
schienen aber ihre
Kampfhaltung nach und nach aufzugeben.
„Du hast uns
vielleicht einen Schrecken eingejagt!“, lachte der Alte.
Er
war noch älter geworden, obwohl Feran das nicht für möglich
gehalten hatte. Seine Mähne war schneeweiß und er hatte
unzählige Fältchen mehr bekommen. Aber dass er nach der
langen Exilzeit überhaupt lebte und sie sich fanden, war ein
Wunder in dieser dunklen Zeit.
„Ihr seid uns willkommen,
kommt setzt euch ans Feuer.“
Cerynia schien immer noch zu
zögern sich zwischen einen großen Haufen Wölfe zu
setzen.
Feran war zu freudig in diesem Moment, um genervt zu sein.
Er nahm sie am Arm und zog sie einfach mit sich. Beiläufig
wandte er sich an die Wölfe.
„Es ist kein Feind in der
Nähe, ihr könntet also ruhig etwas höflicher sein und
euch verwandeln.“ Walerion nickte schlicht und schon waren sie
von einem Männerpulk umgeben. Merkwürdiger Weise war nicht
eine Frau unter ihnen und was sie betraf, alle hatten ganz
unterschiedliches Alter und schienen aus verschiedensten Regionen zu
kommen. Jeder stellte sich kurz vor, doch Feran hatte nach kürzester
Zeit ihre Namen wieder vergessen. Es war im Moment auch nicht weiter
relevant. Sie setzten sich und berichteten, was sie erlebt
hatten.
Während ihres Gespräches schien ein jüngerer
sich an Cerynia an geschlichen zu haben.
Zumindest hatte sie das
so gewertet, eh er sich versah, hatte sie ihn mit einem Tritt auf den
Boden befördert und hielt ihm mit einem Messer in Schach. Die
Anderen glotzten total
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