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Werwolf-Hölle

Werwolf-Hölle

Titel: Werwolf-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wald, der die großen grünen Lungen bildete.
    Die Straße führte direkt nach Tidebrock, und rechts von der Straße stieg das Gelände an. Wir hatten damit gerechnet, Winter’s Castle sehen zu können. Leider verwehrten uns die Bäume die Sicht. Auch wenn sie kahl waren, schimmerten die Reste der Burg nicht durch.
    Tidebrock gehörte zu den Orten, die man als verschlafen bezeichnen konnte. Hierher verirrte sich kaum ein Fremder. Es gab jedoch Hinweisschilder auf die zwei Bed & Breakfast-Hotels, die im Ortskern lagen, wo sich auch einige Geschäftsleute ihren Standort ausgesucht hatten.
    Dort stoppten wir.
    Als wir ausstiegen, erfaßte uns die Feuchtigkeit wie nasse Tücher. Zwar nieselte es nicht mehr, aber die Wolken lagen tief, als wollten sie über die Dächer der Häuser schleifen und sie putzen.
    Suko schloß den Wagen ab und stellte den Kragen seiner Jacke hoch. Wir schauten uns um. Wir sahen eine Apotheke, einen Lebensmittelladen, auch den Turm einer Kirche. Zwei Kneipen ebenfalls und einen Bau, der recht amtlich aussah.
    Ein Rathaus konnten wir hier nicht erwarten. Das Gebäude aus Backsteinen beinhaltete wohl die Amtsstube des Bürgermeisters, denn so etwas gab es im kleinsten Kaff.
    Wir gingen auf eine dunkelgrün gestrichene Tür zu und wurden von den wenigen Menschen mißtrauisch beobachtet. Ein bärtiger Mann, der einen langen Mantel trug und quer über die Straße kam, winkte uns zu.
    »He, Sie werden Pech haben, wenn Sie den Bürgermeister besuchen wollen. Der ist nicht da.«
    »Wo finden wir ihn denn?« fragte Suko.
    »In der Kneipe. Da hält er seine Ratssitzungen ab.« Der Mann grinste. »Da ist es gemütlicher.«
    »Welche?«
    »Die gegenüber. Ronny’s Inn.«
    »Danke.«
    Der Bärtige stellte sich uns in den Weg. »Sie sind ja fremd. Was wollen Sie von ihm?«
    »Wie heißt der Mann?« fragte Suko.
    »Ernest Raleigh.«
    »Danke.«
    Suko schob den Mann zur Seite, der uns ziemlich konsterniert nachblickte, auch schimpfte und dann weiterging. Wir betraten Ronny’s Inn und gelangten in einen Gastraum, der wirklich so roch wie eine Kneipe. Als hätte man hier seit Tagen nicht mehr gelüftet. Die Rauchschwaden hingen unter der Balkendecke, und der Fußboden war wellig und mit Sägespänen bedeckt.
    Ich hatte vor Suko den Laden betreten und schaute mich um. An der Theke saß nur eine einsame Gestalt und konnte sich nicht entscheiden, ob sie zuerst Whisky oder Bier trinken sollte. Sie entschied sich dann für den Whisky und prostete uns noch grinsend zu.
    Links gab es einen Stammtisch. Dort hockten vier Männer beisammen, deren Unterhaltung abbrach, als sie uns sahen. Mißtrauisch schauten sie uns entgegen.
    Einer der Männer mußte der Bürgermeister Raleigh sein, und nach ihm fragten wir.
    Der älteste nickte. Er trug einen grauen Bart und hatte auf dem Kopf wenig Haare. Sein Gesicht war rund. Die kleinen, lebhaften Augen funkelten uns an.
    »Was wollen Sie?«
    »Ein paar Worte mit Ihnen reden.«
    Er zeigte sich stur. »Sie sehen doch, daß ich zu tun habe. Ich bespreche mit meinen Kollegen wichtige Dinge, die die Gemeinde angehen. Sie können später...«
    »Nein, jetzt!« Auch ich setzte meine Sturheit dagegen und zeigte meinen Ausweis.
    »Ach so ist das. Polizei. Dazu noch Scotland Yard. Verdammt, ich habe nichts verbrochen, was euch interessieren könnte. London ist weit weg. Ihr könnt mir da gestohlen bleiben und unsere Probleme...«
    »Können wir reden oder nicht?«
    »Gut, muß ich ja wohl.«
    Wir hatten nichts dagegen, daß die anderen drei Männer blieben. Am Tisch war genügend Platz für uns alle. So rückten die anderen zusammen, damit wir bequem sitzen konnten.
    Freundlich waren sie nicht zu uns. Ihre Blicke blieben mißtrauisch, aber das kümmerte uns nicht. Der Wirt erschien und zog die Augenbrauen hoch, als wir Wasser bestellten. Das war man in seiner Kneipe wohl nicht gewohnt.
    Ernest Raleigh trank sein Glas leer und stellte es demonstrativ hart ab. »So, und jetzt sagen Sie mir bitte, was Sie von mir wollen. Was bringt Scotland Yard dazu, in diese einsame Gegend zu fahren?«
    »Es geht nicht um Sie. Es geht auch nicht um Ihren Ort hier. Es geht um Winter’s Castle.«
    »Bitte? Um die Ruine?«
    »Genau.«
    »Sie kennen das Gemäuer?« fragte Suko.
    »Klar. Das kennt jeder. Liegt ja hier in der Nähe. Nur wundert es mich, daß sich die Polizei darum kümmert. Oder hält sich dort ein flüchtiger Sträfling versteckt?«
    »Nein.«
    »Was wollen Sie dann dort?«
    »Erzählen Sie mehr

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