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Werwolf-Spuk

Werwolf-Spuk

Titel: Werwolf-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaufelten das Laub zur Seite und rissen die darunter liegende Erde auf.
    Lautlos lief dieser Vorgang nicht ab. Schreie, jammervoll und heulend, wehten aus der Schnauze. Der Kopf zuckte hin und her. Die Augen waren gelbe Kreise, die ebenfalls von einer Seite zur anderen huschten. Aus der Schnauze zischte der Atem und kondensierte.
    Suko wartete noch ab.
    Die Peitschte allerdings hatte er wieder gezogen. Für ihn stand fest, dass er Amos Irving nicht mehr würde helfen können. Zu stark hielt ihn der dämonische Fluch umklammert.
    Die Geräusche, die aus dem offenen Maul drangen, hörten sich jetzt noch wütender und aggressiver an. Es würde nicht mehr lange dauern, dann war die Bestie so weit, dass sie nur eines kannte. Den Angriff auf den Menschen. Dann musste der Trieb gestillt werden.
    Noch mal wirbelte er über den Boden. Er schleuderte das Laub in die Höhe. Sein Schrei klang erstickt, auch dumpf, dann wieder heller, als die Schnauze frei lag.
    Mit einer letzten heftigen Bewegung gab er sich selbst Schwung. Plötzlich jagte er in die Höhe. Die alten Blätter umtanzten ihn, weil sie mit heftigen Bewegungen hochgewirbelt worden waren. Aber zwischen ihnen stand der Werwolf als böse Horrorgestalt.
    Er griff an!
    Für einen winzigen Augenblick noch starrte er sein Opfer an. Dann gab es für ihn kein Halten mehr. Er stürzte sich auf Suko und war bereit, ihn zu Boden zu reißen. Was danach geschah, lag auf der Hand. Suko wollte es nicht so weit kommen lassen. Er hätte schon längst mit einem Schuss alles klar machen können, doch das wollte er nicht. Man hätte den Knall auch in einem entfernten Winkel des Waldes gehört, und das wollte er auf jeden Fall vermeiden.
    Er sah noch den Geifer vor dem Maul als gelbliche Fetzen fliegen, dann hechtete die Gestalt auf ihn zu.
    Suko war nicht nur schnell, sondern auch ein erfahrener Kämpfer. Diese Stärke spielte er jetzt aus.
    Bevor ihn die Bestie überhaupt berühren konnte, huschte er zur Seite. Er ließ den Werwolf ins Leere springen und schlug aus der Drehung mit seiner Waffe zu.
    Die drei Riemen der Dämonenpeitsche wickelten sich blitzschnell um die schlimme Gestalt. Sie schienen sich regelrecht in das Fell hineinzufressen, und der Angriff wurde gestoppt.
    Der Werwolf knickte nach vorn.
    Suko war sofort bei ihm. Er drehte seine Peitsche zur anderen Seite, damit sich die Riemen wieder lösen konnten, denn er wusste sehr gut, dass ein Schlag zumeist ausreichte.
    War es hier auch so?
    Noch stand der Werwolf auf seinen Beinen. Er hatte sie gespreizt und begann zu zittern. Sein gesamtes Verhalten war anders geworden. Er dachte nicht mehr daran, Suko anzugreifen. Er stand jetzt vor ihm, warf den Kopf zurück und fing an zu heulen. Nicht sehr laut, es hörte sich mehr jammervoll an, aber er heulte, und Suko wusste, dass er von einem wahnsinnigen Schmerz übermannt war, der so etwas wie der Vorbote des Todes war.
    Dann schwankte er.
    Da wusste Suko, dass es mit seiner Angriffslust vorbei war. Er besaß nicht mehr die Kraft, Suko an die Kehle zu fahren.
    Hin und her bog er seinen Körper. Mal zu den Seiten hin, dann wieder vor oder zurück. Dabei entdeckte Suko, dass die drei Riemen seiner Peitsche starke und auch tiefe Wunden im Körper der Kreatur hinterlassen hatten.
    Hals, Brust, Unterkörper waren gezeichnet. Es gab keine Chance mehr für das Wesen, das immer mehr an Kraft verlor, was sich durch ein starkes Zittern deutlich bemerkbar machte.
    Als Suko damit rechnete, dass die Bestie ihm in seine Arme fiel, brach sie zusammen.
    Plötzlich lagen die Beine in der Luft. Die Gestalt schien einen Tritt bekommen zu haben, und noch in der gleichen Sekunde schlug sie schwer mit dem Rücken zu Boden.
    Suko hörte noch den dumpfen Aufschlag, dann war es vorbei. Der Werwolf würde sich nicht mehr erheben. Aber er würde auch nicht mehr als Mensch aufstehen und so sein wie früher. Die Kraft der Dämonenpeitsche hatte ihn getötet.
    Muss ich ein schlechtes Gewissen haben?, fragte sich Suko.
    Nein, das musste er nicht. Amos Irving hatte mit diesem Fluch nicht länger leben wollen. Deshalb hatte er sich an John Sinclair gewandt. Wahrscheinlich war ihm auch bekannt gewesen, was mit ihm passieren würde, und nun lag er als Leiche vor Suko’s Füßen.
    Der Inspektor wollte trotzdem sicher sein. Er fühlte nach dem Pulsschlag, aber da war nichts mehr zu spüren.
    Tot – nichts ging mehr.
    Er schaute in das Gesicht des Mannes. Ja, er verwandelte sich wieder zurück in einen Menschen.

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