Wes - Wächter der Nacht
Süßer. Ich finde dich wundervoll!“
„Ich finde dich auch ausgesprochen wundervoll, Babe!“
Da waren sie nun, lächelten einander an wie ein paar Teenager auf dem Abschlussball der neunten Klasse.
Aber sie lagen nackt in ihrem Bett.
„Ich möchte dir heute unglaublich guttun“, sagte er mit einem Lächeln, das ihr Herz Purzelbäume schlagen ließ. Er senkte den Kopf, um sie zu küssen, und als seine Lippen die ihren trafen, wurde aus den Purzelbäumen ein Salto mortale.
Oh, nein! Nein, nein. Sie durfte nicht zulassen, dass sie sich in diesen Mann verliebte! Gott, nein, das wäre der Fehler ihres Lebens.
Zu dumm, es ist bereits zu spät.
Das war doch lächerlich! Natürlich war es nicht zu spät. Sie kannte den Mann doch gerade mal – wie lange? Vier Tage?
Und trotzdem liege ich hier mit ihm im Bett. Nach nur vier Tagen. Was kann das wohl bedeuten, wenn nicht …?
Nichts. Es bedeutete gar nichts. Es zeigte einfach nur, dass sie eine Frau war, mit den ganz normalen Bedürfnissen und Wünschen einer Frau, und dass sie schon viel zu lange keinen Sex mehr gehabt hatte. Es zeigte, dass sie auch nur ein Mensch war. Es zeigte, dass sie Wes mochte.
Dass ich ihn mag?
Ja. Wie sehr sie mochte, was er mit ihr anstellte! Sie hörte ihn leise lachen, als sie aufstöhnte. Er drückte ihre Schultern in die Kissen, hielt sie davon ab, ihn zu sich zu ziehen, während er sich langsam, sie immer wieder küssend und mit der Zunge streichelnd, von ihren Brüsten zu ihrem Bauchnabel vorarbeitete.
„Bitte!“, keuchte sie. „Hast du ein Kondom?“
„Ja. Liegt bereits auf deinem Nachttischchen. Aber ich meinte das ernst vorhin: Ich will jeden Quadratzentimeterdeiner Haut ablecken.“
„Oh“, stieß Brittany hervor. „Gott. Können wir das auf später verschieben? So wie die Sache auf dem Küchentisch? Ich habe nämlich ewig nicht mehr mit einem Mann geschlafen. Zum letzten Mal etwa ein Jahr, bevor ich Andy adoptierte, und das war eine ziemlich unschöne Beziehung, die nur etwa eine Woche gehalten hat.“
Und sie hatte nur deshalb so lange gehalten, weil der Sex so toll gewesen war. Nach der Scheidung von Quentin musste sie sich vergewissern, dass ihre Ehe nicht nur deshalb in die Brüche gegangen war, weil sie eine Versagerin im Bett war. Kyle hatte ihr bewiesen, dass Quentin unrecht hatte – aber natürlich war Kyle auch ein Vollidiot gewesen. Brittany hatte sich nie wieder wirklich dazu durchringen können, eine solche Beziehung einzugehen.
Und doch, hier lag sie und tat genau das mit Wes.
Wes, der sie fassungslos anschaute, fast so, als hätte sie ihm gerade eröffnet, sie wolle am nächsten Tag zum Mond fliegen. Verwirrung, Unglaube, Schock – all diese Gefühle spiegelten sich in seinem Gesicht wider. „Willst du mir etwa weismachen, du hattest seit – warte mal – neun Jahren keinen Sex mehr?“
„Nein. Gott. Nicht seit neun Jahren.“ Sie musste an den Fingern abzählen. „Es waren nur acht Jahre.“
Er lachte. „Nur?“ Dann schnappte er sich das Kondom und riss die Hülle mit den Zähnen auf.
Er brauchte keine zwei Sekunden, um sich das Kondom überzustreifen. Dabei küsste er sie, drängte ihre Beine auseinander und …
Hielt inne. Sie konnte ihn fühlen, aber … er machte nicht weiter.
„Wie viel Zeit soll ich mir lassen?“, fragte er. Er meintees ernst. „Ich möchte dir nicht wehtun, Baby. Ich meine, wenn es schon acht Jahre her ist …“
Sie stieß ihn kurzerhand von sich herunter, drehte ihn auf den Rücken, setzte sich rittlings auf ihn und stieß ihn tief in sich hinein.
Eine Welle der Lust durchfuhr sie mit solcher Macht, dass sie aufschrie.
„Tut mir leid“, keuchte sie und begann sich langsam auf ihm zu bewegen. Es war ein tolles Gefühl, so von ihm ausgefüllt zu werden. „Tut mir leid, ich wollte nicht … ich musste nur …“
Er lachte. „Hab ich mich beschwert? Ich glaube nicht.“
„Oh Wes, das tut so gut!“
„Ja“, gab er schwer atmend zurück. „Oh ja, ich schätze, das ist so wie Rad fahren, hm?“
„Glaub mir, das ist viel besser als Rad fahren.“
Er lachte. „Ich meinte, das ist etwas, das man nicht verlernt.“
„Ich möchte das die ganze Nacht tun. Können wir das die ganze Nacht tun, Wes?“
Er lächelte unglaublich bezaubernd, setzte sich auf, hielt sie in ihren Armen, küsste ihre Brüste, saugte an ihren Brustwarzen, spielte mit der Zunge und den Lippen damit. „Ich plädiere fürs ganze Wochenende.“
„Den ganzen Monat“, stieß
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