Wes - Wächter der Nacht
sie hervor.
„Das ganze Jahr.“ Damit zog er ihren Kopf an sich und küsste sie auf den Mund.
Sekunden, Minuten, Stunden – Brittany hatte keine Ahnung, wie viel Zeit sie nur damit verbrachten, sich im Gleichklang zu bewegen, sich zu berühren, zu küssen, zu streicheln, zu lieben.
Zu lieben.
Sie drückte seine Schultern zurück ins Kissen und setzte sich gerade auf, damit er noch tiefer in sie eindrang.
Ihre Blicke trafen sich, blieben aneinander hängen, während sie sich bewegte. Schneller und immer schneller. An seiner beschleunigten Atmung konnte sie erkennen, dass er sich dem Höhepunkt näherte.
Das Telefon klingelte, aber sie machten beide keine Anstalten, sich stören zu lassen oder auch nur den Blick voneinander zu lösen.
In der Küche schaltete sich der Anrufbeantworter ein. „Hallo, dies ist der Anschluss von Britt und Andy. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Pfeifton!“
„Hallo, Britt, ich bin’s, Mel“, klang die Stimme ihrer Schwester aus dem Lautsprecher des Anrufbeantworters. „Ich rufe an, um mich zu erkundigen, wie dein Essen gelaufen ist … die Verabredung mit Wes Skelly. Ruf mich bitte zurück und erzähl mir alles, ja?“
Wes lachte, seine Augen glitzerten. „Nicht alles, hoffe ich doch.“
Brittany lachte. Sie griff hinter sich, um ihn zu berühren. Oh, das gefiel ihm! Das gefiel ihm sehr. Vielleicht ein wenig zu sehr.
„Wow“, stieß er hervor. „Warte, Baby! Brittany. Britt …“
Sie schrie auf, als sie ins Ziel flog, und er folgte ihr beinahe im selben Moment. Während ihn Welle auf Welle der Lust durchtoste, zersprang seine Welt, sein ganzes Leben in Millionen winzige Teilchen. Sie flogen auseinander, begannen umeinanderzukreisen und setzten sich dann langsam wieder zu einem Ganzen zusammen. Er war unwiderruflich ein gänzlich anderer Mensch geworden, genau wie sie.
Wes zog sie an sich und hielt sie fest in seinen Armen.
Ihre Brüste ruhten weich auf seinem Brustkorb, und er küsste sie.
Ganz sanft.
Als hätte sie ihm gerade das schönste Geschenk gemacht, das er je bekommen hatte.
„Du bist absolut unglaublich, Britt“, flüsterte er.
Sie hob den Kopf und lächelte ihn an. Seine Augen, seine markanten Züge, die leichten Bartstoppeln am Kinn – sie liebte alles an ihm.
„Okay“, sagte sie. „Ich glaube, jetzt bin ich so weit, dass du dein Versprechen einlösen kannst. Jeden Quadratzentimeter von mir abzulecken, meine ich. Du darfst natürlich erst mal eine Erholungspause einlegen. Lass dir ruhig Zeit, so viel du brauchst, aber …“
Er kitzelte sie.
Sie schrie auf und rollte sich von ihm herunter, aber er hielt sie sofort fest.
Er schaute ihr in die Augen, senkte den Kopf und leckte ihr über die Haut. Von der Brust bis zum Ohr.
Brittany erschauerte, und er grinste.
„Ich brauche keine Pause“, sagte er. „Ich habe dir doch gesagt, ich werde dich das ganze Wochenende lieben.“ Er küsste sie unglaublich zärtlich auf die Lippen. Niemals würde sie sich daran gewöhnen. Nicht an einem Wochenende, ja nicht einmal in ihrem ganzen Leben. Wie schaffte er es nur, so unglaublich zärtlich zu sein? „Sag mir einfach, was du willst und wann du es willst“, forderte er sie auf. „Einverstanden?“
Sie nickte. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, während seine Lippen und seine Zunge sich ganz und gar ihrem Schlüsselbein widmeten.
Ich bin so eine Idiotin! Toller Sex hat nichts mit Liebe zu tun. Der Typ ist also klasse im Bett. Na und?
Er war nicht nur klasse im Bett. Er war auch klug und witzig und nett. Aber dass sie so über ihn dachte, bedeutete noch lange nicht, dass sie ihn liebte.
Klar doch.
Das Herz schlägt auch schon mal Purzelbäume, wenn man sich mag und einander begehrt.
Oh ja, sie begehrte ihn. Und wie.
Sie mochte ihn auch. Sehr. Viel zu sehr.
Aber das war keine Liebe.
Sie wäre eine Närrin, wenn sie sich in Wes Skelly verliebte. Denn er liebte eine andere.
10. KAPITEL
D as Telefon klingelte.
Schon wieder.
Wes drehte sich zu Brittany um, die zwischen den zerwühlten Laken und Decken lag und schlief. Ihre goldblonden Haare ruhten wie ein Schleier auf dem Kissen, und sie hatte ein Bein über ihn geworfen.
„Willst du eigentlich jemals wieder ans Telefon gehen?“, fragte er.
Sie öffnete die Augen, schaute ihn an. Und lächelte. „Hallo.“
Er lächelte zurück. „Fast richtig. Normalerweise sagt man das, nachdem man den Hörer abgenommen hat.“ Er ließ seine Hand von ihrer Schulter abwärts bis über
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