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Wes - Wächter der Nacht

Wes - Wächter der Nacht

Titel: Wes - Wächter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Wohnung, steig in deinen Wagen und fahre weg. Heim zu deiner schwangeren Frau und deinem Sohn.“
    Cowboy ließ sich von Brittany nach draußen ziehen, hinaus in die Kühle der Nacht.
    Und dort stand Wes, über die Fahrertür von Lanas Wagen gebeugt. Lana saß bereits am Steuer, und die beiden unterhielten sich.
    Eifersucht. Rasende Eifersucht.
    „Wir unterhalten uns in einer Woche“, sagte Cowboy und ging hinüber zu seinem Wagen. Er verschwendete keinen einzigen Blick an Wes, so wie Brittany es von ihm erbeten hatte.
    Aber jetzt, wo sie selbst dastand und Wes mit Lana reden sah, überfielen sie Zweifel.
    Cowboy winkte noch einmal und fuhr davon. Und ihr wurde plötzlich klar, dass sie vielleicht einen großen Fehler gemacht hatte, als sie seine Einladung, bei ihm und ihrer Schwester zu übernachten, ausgeschlagen hatte.
    Sich in L.A. miteinander zu vergnügen, losgelöst von Alltag und Realität, war eine Sache, aber ausgerechnet hier in San Diego? Hier war Wes zu Hause. Und hier war auch Lana zu Hause.
    Während Brittany die beiden noch beobachtete, richtete Wes sich auf und trat von Lanas Wagen zurück. Sie zog die Fahrertür zu und fuhr davon. Ihre Rücklichter verglommen langsam in der Ferne, und Wes rieb sich den Nacken, als hätte er Schmerzen.
    Das konnte durchaus von Kummer und Sehnsucht kommen. Dann tat einem schon mal alles weh.
    Wes seufzte. Ein langer, aus tiefster Seele kommender Seufzer, und er schüttelte den Kopf. Ob missbilligend oder bedauernd, hätte Brittany nicht sagen können, aber wie auch immer – das Gefühl, das er damit ausdrückte, war kein gutes.
    Lange stand er einfach nur da. So lange, dass sie schon fürchtete, er hätte sie vergessen.
    Sie räusperte sich. „Hast du vielleicht ein Sofa, auf dem ich mir eine Mütze voll Schlaf gönnen kann?“
    Daraufhin drehte er sich zu ihr um, und in seinem Gesicht lag komplette Verwirrung. „Ich dachte … Du willst nicht …“ Er unterbrach sich, fing noch einmal neu an. „Ich habe ein Bett. Gibt es einen Grund, warum du das auf einmal nicht mehr mit mir teilen willst?“
    „Nein. Ich dachte nur, du willst vielleicht nicht … Du weißt schon, jetzt, wo du Lana wiedergetroffen hast, könntest du vielleicht …“
    „Könnte ich was? Eine Dummheit begehen? Ich glaube nicht, Babe! Komm schon, lass uns verschwinden, damit Andy endlich Dani ins Krankenhaus fahren kann.“ Er wandte sich seinem Auto zu.
    Brittany folgte ihm. „Ich wünschte, sie ließen mich mitkommen.“
    „Ich weiß“, antwortete Wes sanft und öffnete ihr die Wagentür. „Aber es geht nun mal nicht. Andy ist kein Dummkopf,Britt. Er hat meine Handynummer. Wenn er merkt, dass er allein der Sache nicht gewachsen ist, wird er anrufen.“
    Sie stieg ein, und er schloss die Wagentür für sie.
    „Schau mal, gleich geht die Sonne auf“, sagte er und klemmte sich hinters Steuer. „Was hältst du davon, an den Strand zu fahren und den Sonnenaufgang zu beobachten?“
    „Gern, das ist eine gute Idee. Wahrscheinlich könnte ich jetzt sowieso nicht schlafen.“ Ihr ging einfach zu viel durch den Kopf. Andy. Dani.
    Lana.
    Er ließ den Motor an, und als sie wegfuhren, drehte Brittany sich noch einmal um. Sie sah, wie Andy seine Freundin aus dem Haus führte. Das Mädchen bewegte sich langsam, vorsichtig. Schwer zu sagen, welche Verletzungen schlimmer waren, die körperlichen oder die seelischen.
    So oder so würde sie sehr viel Zeit brauchen, um sich davon zu erholen, und es würde alles andere als leicht für sie werden. Und Andy würde ihr beistehen, so lang und schwer der Weg auch sein würde.
    Sie kämpfte verzweifelt mit den Tränen.
    „Diesen Strand liebe ich am meisten“, sagte Wes, als er den Wagen abstellte, und Brittany brach in Tränen aus.
    „Hoppla! Na, so schön ist der Strand nun auch wieder nicht.“
    „Es tut mir leid“, schluchzte sie. „Es tut mir so leid.“ Damit stürzte sie aus dem Wagen.
    Das war dämlich gewesen. Wieso musste er versuchen, einen Witz zu machen, wenn ihr ganz offensichtlich nicht nach Witzen zumute war?
    Er rannte ihr nach, wie sie im leicht unheimlichen, nebligenLicht der Morgendämmerung den Strand hinunterlief. Nach ihrer körperlichen Erscheinung und allem, was er über Aerodynamik wusste, hätte er nicht damit gerechnet, dass sie so schnell laufen konnte. Das war typisch für diese Frau: Sie war immer für eine Überraschung gut. Er musste ganz schön rennen, um sie einzuholen. „Hey, warte!“
    „Lass mich allein, bitte! Nur

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