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Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi

Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi

Titel: Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jobst Schlennstedt
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rauchen, ohne dauerhaft rückfällig zu werden. Er hatte mal ausgerechnet, dass er zwischen seinem zwanzigsten und seinem dreißigsten Lebensjahr an die zehntausend Euro in Glimmstängel investiert hatte. Ohne es zu bereuen, er hatte nie vorgehabt, stattdessen in einen Bausparvertrag einzuzahlen. Der einzige Grund, warum er von einem auf den anderen Tag aufgehört hatte, war das Pfeifen in der Lunge gewesen, als er zum ersten Mal nach Jahren wieder um den Herforder Wall gejoggt war. Ihm war klar geworden, dass ihm seine Gesundheit wichtiger war als kurzfristige Befriedigung einer Sucht.
    »Es wird wirklich immer schlimmer mit dem Alten«, sagte Isabel nach einer Weile. »Ich verstehe gar nicht, warum wir uns das noch antun.«
    »Glaub mir, ich auch nicht. Wahrscheinlich bin ich einfach viel zu gut für diese Welt.«
    »Ganz bestimmt«, lächelte Isabel. »So gut, dass du zur Polizei gehen musstest. Jan, dein Freund und Helfer.«
    »Jetzt fang du auch noch an.« Jan sah Isabel scharf an.
    Sie lächelte beschwichtigend und wechselte das Thema. »Woher wusstest du eigentlich, dass diese Luise ihren Mann vergiftet hat? Hast dich wohl an eurem eigenen Fall orientiert, was?«
    »Was meinst du?«, fragte er abwesend.
    »Na, dieser junge Zapfer, der auf dem Hoeker-Fest vergiftet wurde.«
    »Möglich«, antwortete Jan nachdenklich. Er schnippte die Kippe weg.
    »Hier seid ihr!«, hörte er plötzlich die aufgeregte Stimme seiner Mutter. »Wollen wir nicht noch irgendwo etwas trinken? Vater geht doch so gerne in dieses Brauhaus in der Altstadt.«
    »Ich weiß nicht …« Das war das Letzte, worauf Jan jetzt noch Lust hatte. Er sah, dass auch Isabel den Kopf schüttelte. »Ich glaube, wir machen das lieber ein andermal.«
    »Aber wir sehen euch doch so selten«, jammerte seine Mutter.
    »Ja, da hast du recht«, entgegnete Jan kühl. »Aber dafür gibt es Gründe.« Auch wenn das jetzt sicherlich weder der rechte Ort noch die rechte Zeit war, Jan war entschlossen, die ständigen Demütigungen nicht länger hinzunehmen. »Und jetzt kommt, ich bringe euch nach Hause.«
    »Nicht nötig«, raunzte sein Vater. »Sylvia, wir nehmen ein Taxi. Das muss ich mir nicht bieten lassen. Ich frage mich manchmal wirklich, ob das mein Sohn ist.« Er zog seine Frau am Arm und winkte eines der Taxis heran, die auf dem Parkplatz warteten. Jan sah, dass seiner Mutter Tränen in den Augen standen. Einen Moment lang war er versucht, auf die beiden zuzugehen und klein beizugeben. Doch Isabel hielt ihn zurück.
    »Lass gut sein, Jan. Wenn du jetzt hinterhergehst, haben sie wieder gewonnen.«
    Jan nickte stumm. Dann schlug er seiner Schwester vor, in die Stadt zu fahren, um bei einem kleinen Absacker herunterzukommen.

16
    Frank-Walter Winkelmanns Eigentumswohnung lag in der Nähe des Herforder Berufsschulzentrums gleich hinter der Bahnlinie im Stephansweg. Jan runzelte verwundert die Stirn, als der jüngste Winkelmann Bettina und ihm die Tür öffnete. Er trug einen verwaschenen Bademantel, altbackene Hauspantoffeln und zwei verschiedenfarbene Socken. Sein Gesicht war aschfahl, selbst die schwarzen Bartstoppeln schienen einen Graustich zu haben. Er sah aus, als habe er seit Tagen kein Auge zugemacht.
    »Entschuldigen Sie, dass wir so früh stören«, sagte Jan. »Dürfen wir kurz hereinkommen? Wir würden Ihnen gerne noch ein paar Fragen stellen.«
    »Ich … ich …« Winkelmann brach ab, sein Blick war wirr.
    »Geht es Ihnen nicht gut?«, fragte Jan besorgt.
    »Doch, doch«, antwortete Winkelmann hastig. »K… kommen Sie!« Er wandte sich um, schob mit dem Fuß einen großen Pappkarton, der im Weg stand, zur Seite und ging über einen langen Flur voran.
    Die Wohnung befand sich in einem katastrophalen Zustand. Jan und Bettina hatten Mühe, sich einen Weg durch die Berge aus Kartons, Körben und Tüten im Flur zu bahnen. Es hatte den Anschein, als ob Winkelmann entweder gerade erst eingezogen war oder aber in Kürze ausziehen wollte. Im Wohnzimmer, in das er sie führte, sah es nicht anders aus. Überall stapelten sich größere und kleinere Umzugskartons. Die rustikale Regalwand war ebenso leer wie der türlose Kleiderschrank, den Jan in einem der vom Flur abgehenden Räume gesehen hatte. Dafür lief der riesige Flatscreen-Fernseher; die Moderatoren einer Frühstücksfernsehsendung redeten sich zum Thema Sandy Meyer-Wölden in Rage.
    »Sie wohnen noch nicht lange hier?«, fragte Jan vorsichtig.
    »Dr… dr… drei Monate. Ich hab’s nicht so mit dem

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