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Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi

Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi

Titel: Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jobst Schlennstedt
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Absetzung als Finanzchef verantwortlich war?«
    Winkelmann schluckte schwer, rote Flecken breiteten sich auf seinem Hals aus. »Ja!«, stieß er sichtlich erregt hervor.
    »Leiden Sie darunter?«
    Winkelmann nickte beinahe unmerklich.
    »Ihr Vater hat sich in diese Angelegenheit nicht eingemischt?«
    »N… nein.«
    »Hätten Sie das gerne gesehen?«
    »Ja! Na… natürlich.«
    »Also würden Sie Ihr Verhältnis zu Ihrem Vater und zu Bernhard eher als angespannt bezeichnen?« Jan wusste sich nicht anders zu helfen, als Suggestivfragen zu stellen.
    »Ja.«
    »Und Ihre Schwester? Läuft es zwischen Ihnen besser?«
    »Et… etwas.«
    »Eine andere Frage: Sind Sie finanziell über die Firma abgedeckt?«
    Winkelmann runzelte die Stirn und sah Jan fragend an.
    »Ich meine, ob Sie finanziell betrachtet ein sorgenfreies Leben führen können?«, versuchte es Jan noch einmal.
    »J… j… jein.«
    »Jein?«, fragte Jan nach.
    »B… Bernhard ging es immer viel besser.« Auch Winkelmanns Gesicht verfärbte sich nun ins Rötliche.
    »Ich verstehe«, sagte Jan. »Lassen Sie mich noch eine allerletzte Frage stellen: Glauben Sie, dass sich Ihr Bruder das Leben genommen hat?«
    »W… wahrscheinlich«, antwortete Winkelmann. »I… ich bin in dieser Sache der gleichen Meinung wie meine Schwester. Der Brief spricht doch für sich.«
    »Wir prüfen das derzeit«, antwortete Jan. »Wir haben jedoch allen Grund zu glauben, dass es kein Selbstmord war.« Er hielt inne und fixierte Winkelmann. »Und auch kein Unfall«, fügte er hinzu.
    Das kurze Stirnrunzeln, das im nächsten Augenblick bereits wieder verschwunden war, war Jan nicht entgangen. Es war offensichtlich, dass Winkelmann mehr ahnte oder wusste, als er zugeben wollte. Für den Moment war ein normales Gespräch jedoch kaum möglich. Jan nickte Winkelmann zu, bedankte sich und verließ die Küche. Als er ins Wohnzimmer zurückkehrte, suchte er Bettina vergebens. Sie wartete bereits im Flur und gab ihm ein Zeichen, gehen zu wollen.
    »Ist dir noch etwas aufgefallen?«, fragte Jan, während sie gemeinsam zum Auto zurückgingen.
    »Wie man’s nimmt«, antwortete sie. »Ich habe das hier in einer Kiste im Flur gefunden.« Bettina zog eine Zeitschrift hervor und hielt sie in die Höhe. Jan schärfte seinen Blick, brauchte jedoch nicht lange, um zu erkennen, dass es sich um ein Schwulenmagazin handelte.
    »Du kannst doch nicht einfach seine Sachen mitnehmen«, entgegnete er verständnislos.
    »Es war achtlos weggeworfen worden«, versuchte sie sich zu rechtfertigen. »Aber ich habe noch etwas anderes gefunden, was wesentlich interessanter sein könnte.«
    Sie reichte ihm ein Foto, das sich wohl ebenfalls in der Kiste befunden hatte.
    »Ein Bild aus besseren Zeiten, wie es scheint.«
    Jan betrachtete die Personen auf dem Foto. Es musste im Sommer aufgenommen worden sein, wahrscheinlich bei einem Fest, das die Familie gegeben hatte. Der gesamte Winkelmann-Clan posierte vor der herrschaftlichen Villa, einschließlich Martinas Lebensgefährten Andreas Behrendt. Rechts im Bildhintergrund war die junge Frau zu erkennen, die ihnen bei ihrem Besuch der Winkelmanns die Tür geöffnet hatte. Sie schien zufällig ins Bild geraten zu sein. Genau wie die beiden Männer, die am linken Rand zu sehen waren. Sie waren in eine Unterhaltung verwickelt und schienen nicht bemerkt zu haben, dass der Fotograf einen Familienschnappschuss machen wollte.
    »Erkennst du sie?«, fragte Bettina. Sie hatte Jans prüfenden Blick verfolgt.
    Jan kniff seine Augen zusammen. Eines der Gesichter kam ihm bekannt vor, obwohl kaum Einzelheiten auszumachen waren. Er war sich ziemlich sicher, dass es sich um Joachim Pagels handelte. Bei dem anderen Mann musste er passen; er konnte sich nicht erinnern, ihn schon einmal gesehen zu haben.
    »Peter Tietz«, kam Bettina seiner Nachfrage zuvor. »Der Pächter des Bierstandes, an dem Hövelmeyer vergiftet wurde.«
    »Die ganze Biermafia auf einem Foto versammelt«, sagte Jan zwinkernd. »Mal sehen, was das zu bedeuten hat.« Er gab Bettina das Bild zurück. »Wir kümmern uns später darum. Jetzt machen wir erst einmal einen kleinen Ausflug nach Münster.«

17
    Die Hitze in Jans Mini war unerträglich – so unerträglich, dass Bettina auf dem Beifahrersitz wedelnd ihren Rock lüftete und Jan einen Moment lang freie Sicht auf ihren Slip gewährte. Obwohl Bettina nicht sein Typ war, empfand er das gerade Gesehene alles andere als unappetitlich. Schnell blickte er wieder auf die

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