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Westmoreland 4 Das Wunder der Liebe

Titel: Westmoreland 4 Das Wunder der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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wollten? « Er begann sich zu fragen, ob sie vielleicht ein wenig verwirrt  war.
    »Nein, aber um den kann ich Sie nicht bitten, bevor ich Ihr Gesicht gesehen habe. « Als er keinerlei Anstalten machte, ihrem Wunsch zu folgen, setzte Julianna mit drängender Stimme hinzu: »Es ist schrecklich wichtig! «
    Nicki zögerte noch immer, doch dann brachte ihn die schiere Neugierde dazu, ihren Wunsch zu erfüllen. Er zog die Maske ab und trat sogar einen Schritt aus dem Schatten, um ihr einen besseren Blick auf sein Gesicht zu geben, und wartete auf die Reaktion.
    Er bekam sie.
    Ihre Hand flog an ihren Mund, ihre Augen wurden so groß wie Untertassen. Nicki machte noch einen Schritt vorwärts, um sie bei der von ihm befürchteten Ohnmacht auffangen zu können, aber ihr helles Gelächter ließ ihn mitten in der Bewegung innehalten. Sie sank auf die Steinbank, schlug die Hände vors Gesicht und lachte so laut, daß sie sich kaum beruhigen konnte. Zweimal spähte sie zwischen ihren Fingern zu ihm auf, als wollte sie sich vergewissern, richtig gesehen zu haben  - und brach jedesmal in neue Entzückensschreie aus.
    Nur mit fast übermächtiger Anstrengung riß sich Julianna schließlich zusammen. Sie hob den Kopf und blickte mit blitzenden Augen und ungläubig in das einzige Gesicht in England, das ihr Herz zum Klopfen gebracht hatte. Und jetzt, da ihr Schock nachließ, hatte es die gleiche Wirkung wie bei ihrer ersten Begegnung im Frühling. Nur war es diesmal ein wenig anders. Diesmal spielte ein leises Lächeln um den feingeschnittenen Mund, seine Augen blickten nicht kalt und hart, sie waren lediglich... neugierig. Alles in allem war sein Gesichtsausdruck zurückhaltend, aber eindeutig interessiert.
    Das war so schmeichelhaft und ermutigend, daß sie ganz  sicher war, vor wenigen Minuten die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Sie hatte darum gebeten, ruiniert zu werden, und nun würde das durch den begehrtesten Junggesellen Englands geschehen, den berühmten Nicholas du Ville persönlich. Das machte alles noch sehr viel besser. Es gab ihr ein gewisses Flair, ein bestimmtes Raffinement. Dafür, daß sie sich opferte, um Sir Francis zu entgehen, würde sie süße Erinnerungen bekommen, an die sie sich halten konnte. »Ich bin keineswegs geistig verwirrt, wie Sie vielleicht annehmen « begann sie, »und ich möchte Sie tatsächlich um einen Gefallen bitten. «
    Nicki wußte, daß es vernünftiger gewesen wäre, sie einfach da sitzen zu lassen, aber er fühlte sich eigentümlich gefesselt von ihrem ansteckenden Lachen, ihrem faszinierenden Gesicht und ihren verblüffenden Reaktionen. »Und worin besteht nun der Gefallen, den ich Ihnen hoffentlich erweisen kann? « 
    »Das ist ein bißchen schwierig zu erklären«, entgegnete sie. Nicki sah zu, wie sie das Glas hob, das sie neben sich auf die Bank gestellt hatte. Sie trank, als brauche sie zusätzlichen Mut, und richtete dann ihre großen, arglosen Augen auf ihn. »Es ist sogar sehr schwierig«, gab sie mir einem leichten Rümpfen ihrer Stupsnase zu.
    »Wie Sie sehen können«, erwiderte Nicki, unterdrückte ein Lächeln und verneigte sich galant vor ihr, »bin ich Ihnen ganz zu Diensten. «
    »Ich hoffe nur, daß das noch so ist, wenn ich Ihnen gesagt habe, was ich mir von Ihnen wünsche«, murmelte sie unbehaglich.
    »Was darf ich also für Sie tun? «
    »Ich möchte, daß Sie mich ruinieren. «
7.
    Bis zu diesem Moment hätte Nicki ein Vermögen darauf verwettet, daß keine Frau ihn mehr überraschen, geschweige denn sprachlos machen konnte. »Wie bitte? « brachte er schließlich über die Lippen.
    Julianna sah, wie sehr er sich bemühte, seine Verblüffung zu verbergen, und mußte erneut mit einem Lachkrampf kämpfen. Sie wußte nicht, ob ihre unsinnige Heiterkeit ihrer Nervosität entsprang oder der wundersamen, widerlich schmeckenden Flüssigkeit zuzuschreiben war. »Ich habe Sie gefragt, ob Sie bereit wären, mich zu ruinieren. «
    Nicki beobachtete sie aus dem Augenwinkel heraus, während er in seiner Tasche fahndete und das letzte der beiden Zigarillos herauszog, die er bei sich hatte. »Und was genau«, begann er zögernd, während er den Kopf beugte, um das Zigarillo anzuzünden, »meinen Sie damit? «
    »Damit meine ich, daß ich ruiniert werden möchte«, wiederholte Julianna. Sie sah zu, wie er die Hand schützend um die Streichholzflamme legte, und versuchte, einen genaueren Blick auf seine Züge zu erhaschen. »Damit meine ich, daß ich für alle

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