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Westmoreland 4 Das Wunder der Liebe

Titel: Westmoreland 4 Das Wunder der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Gedanke, daß eine ordentliche Vorstellung angebracht sein könnte, aber als er das vorschlug, sagte' sie, daß sie ihn bereits kannte. »Und wer sind Sie? « wollte er wissen, als sie keine Anstalten machte, ihren Namen preiszugeben.
    Irgendwo in Juliannas leicht benommenem Kopf setzte sich schließlich die Vorsicht durch. Verzweifelt suchte sie nach einem Namen, den sie ihm nennen konnte. »Marie«, erklärte sie nach einem Blick auf ihr Kleid. »Sie dürfen mich Marie nennen. «
    »Wie in Marie Antoinette? « spöttelte Nicki und fragte sich, warum sie log.
    Als Antwort warf sie den linken Arm hoch und rief übermütig aus: »Sollen sie doch Kuchen essen! « Eine Sekunde später blieb sie wie angewurzelt stehen. »Wohin gehen wir? «
    »In mein Gemach. «
    Innerlich rekapitulierte Julianna die Möglichkeiten des Ruins. Drei Tänze mit demselben Mann. Einem Mann zu gestatten, seine Zuneigung zu zeigen. Und mit ihm allein in einem Zimmer zu sein. Zimmer. Gemach. Sie nickte. »Sehr gut. Vermutlich kennen Sie sich besser aus als ich. «
    Das bezweifle ich, dachte Nicki trocken.
    Eine Zeitlang liefen sie schweigend dahin, und auch das gefiel Nicki. Sie verspürte offenbar kein Bedürfnis, pausenlos zu schwatzen. Als sie das Schweigen schließlich brach, war sogar ihr Zeitgefühl richtig, wenn auch ihr Thema wiederum eine verblüffende Neuheit in Nickis reicher Erfah rung mit Frauen war. Nachdem sie eine Weile lang zu Boden geblickt hatte, hob sie den Kopf und meinte versonnen: »Ich ertappe mich oft dabei, über Würmer nachzudenken. Siel auch? «
    »In letzter Zeit nicht mehr so häufig wie früher«, erwiderte Nicki und unterdrückte ein Lachen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte mal so häufig zum Lachen gereizt worden war.
    »Dann finden Sie vielleicht eine Antwort auf die Frage, diel ich mir immer wieder stelle«, meinte sie mit wissenschaftlichem Ernst. »Wenn Gott sie dazu erschaffen hat, auf dem Boden herumzukriechen, warum haben sie dann eigentlich keine Knie? «
    Nicki blieb stehen. Seine Schultern zuckten vor unterdrücktem Lachen. »Was haben Sie gerade gesagt? «
    Ein engelsgleiches Gesicht wandte sich ihm zu, reizvolle Brüste bebten einladend, und üppige Lippen formten die Worte: »Ich habe Sie gefragt, warum Würmer keine Knie haben. «
    »Dann habe ich mich also doch nicht verhört. « Er ergriff ihre Schultern, zog sie abrupt in die Arme und erlag dem Impuls, sein Lachen an den Lippen zu unterdrücken, die es verursacht hatten. Ebenso schnell ließ er sie wieder los - nicht sicher, ob ihre Miene Schock oder Mißbilligung verriet. Nach der Entscheidung, daß es weder notwendig noch wünschenswert war, diese Frage mit einer Frau zu klären, die dafür zahlen wollte, sein Bett zu teilen, trat er einen Schritt zurück.
    Dennoch kam er nicht umhin, sie mehrmals in der Dunkelheit anzublicken, um ihre Reaktion zu erkunden. Er entspannte sich, als er ein versonnenes Lächeln auf ihren Lippen entdeckte.
    Er war sich nicht ganz sicher, immer den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, bis sie um die letzte Ecke kamen und er den geheimen Ausgang entdeckte, der direkt zur Seite des Hauses führte. Da er wußte, daß sie sich nun - wenn auch nur für wenige Schritte und in genügender Entfernung - im Blickfeld der Ballgäste bewegen würden, beschleunigte Nick seine Schritte und versuchte, sie mit seinem Körper zu verdecken. »Warum gehen wir jetzt schneller? « erkundigte sie sich.
    »Weil wir vom Garten aus gesehen werden könnten«, warnte er.
    Sie beugte sich vor, damit sie um ihn herumblicken konnte. »Sollen sie doch auch Kuchen essen! « rief sie und hob erneut übermütig den Arm. »Alle haben meine Erlaubnis, Kuchen zu  essen! «
    Nicki spürte, wie sein ganzer Körper von unterdrücktem Gelächter erschüttert wurde. Aber er sagte nichts, was einen neuen Ausbruch hervorrufen konnte.
8.
    In seinem Zimmer setzte sich Julianna auf ein kleines mit Goldbrokat bezogenes Sofa und sah zu, wie Nicki seine Jacke und sein schneeweißes Halstuch ablegte. Sie kam sich vor wie im Traum. In ihrem Kopf schrillten tausend Alarmglocken und machten sie fast schwindlig. Aber vielleicht war es auch die Erinnerung an seine Lippen auf ihrem Mund, die sie so verwirrte.
    Sie senkte den Blick, weil sie das für angebracht und schicklich hielt, und machte eine verblüffende Entdeckung.
    Nicki öffnete den obersten Knopf seines Hemdes und trat an einen Tisch, auf dem sich ein Tablett mit einer Karaffe und mehreren

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