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Westmoreland 4 Das Wunder der Liebe

Titel: Westmoreland 4 Das Wunder der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Männer absolut unbegehrenswert werden möchte«, klärte sie ihn auf. »Daß ich nicht zu verheiraten bin. Für eine Ehe nicht in Frage komme. «
    Statt eine Antwort zu geben, deponierte er einen Fuß auf die Bank neben ihrer Hüfte und musterte sie nachdenklich. Sein Zigarillo hing zwischen den ebenmäßigen weißen Zähnen.
    »Ich... ich glaube nicht, daß ich mich noch deutlicher ausdrücken kann«, meinte sie besorgt.
    »Nein, das wäre kaum möglich. «
    Sie rückte noch ein wenig näher an sein Bein und spähte mit zur Seite geneigtem Kopf in sein Gesicht. Sie konnte seine Züge nicht deuten. »Sie haben doch verstanden, was ich möchte? «
    »Das war nicht mißzuverstehen. «
    Da er nicht gerade begeistert wirkte, sprudelte sie den ersten Gedanken hervor, der ihr in den Kopf kam: »Ich wäre auch bereit, Sie dafür zu bezahlen. «
    Diesmal konnte Nicki seine Verblüffung unter Kontrolle halten, nicht aber sein Lächeln über ihre Fähigkeit, diese Reaktion hervorzurufen. »Damit wären es zwei«, murmelte er halblaut. »Und das an einem einzigen Abend. « Er erkannte, daß sie noch immer auf seine Antwort wartete, und meinte bemüht ernst: »Das ist ein überaus verlockendes Angebot. «
    »Ich bin bereit. Sie dabei nach Kräften zu unterstützen«, versprach sie, beugte sich vor und sah ihn aus ernsten, hoffnungsvollen Augen an.
    »Ihre Offerte wird von Moment zu Moment reizvoller. «
    Nicki ließ sie auf seine Antwort warten, blickte in die Ferne und analysierte die Situation und die faszinierende junge Frau, die da auf der Bank neben seinem Bein saß. Er wußte zwar nicht genau, wie alt sie war, aber er wußte, daß sie keine wohlerzogene, behütete Debütantin sein konnte. Die Beweise dafür waren von Anfang an ersichtlich gewesen. Angefangen bei der Tatsache, daß sie sich allein in der Dunkelheit aufhielt, und das mit einem Mann, dem sie nie ordentlich vorgestellt worden war, und sie hatte keinerlei Versuch unternommen, das zu ändern.
    Darüber hinaus war ihre Robe extrem verführerisch: tief ausgeschnitten, um ihre schwellenden Brüste zu zeigen, und sehr eng, um ihre schmale Taille zu betonen. Keine ehrbare Dame der Gesellschaft hätte ihrer unschuldigen Tochter gestattet, in einem so aufreizenden Gewand auf einem Ball zu erscheinen. Es war ein Kleid für eine wagemutige verheiratete Frau - oder eine Kurtisane. Da sie keinen Ehering trug, kam  nur die letztere Möglichkeit in Betracht. Dieser Schluß wurde durch die Tatsache bestärkt, daß es unter den reichen jungen Gecken der Gesellschaft geradezu Mode geworden war, sich von ihren Gespielinnen auf derartige Maskenbälle begleiten zu lassen. Einige der hübschesten und begehrtesten Kurtisanen waren heute anwesend, und Nicki nahm an, daß sich die engelsgleiche Schönheit vor ihm auf der Bank mit ihrem Begleiter entzweit hatte und nun - nach ihrem Tränenausbruch -nach einem Ersatz suchte. Er wußte gut genug, daß sie längst »ruiniert« war und nicht die geringste Absicht hatte, ihn zu »bezahlen«, aber dieser letzte Einfall war höchst originell. Sie war nicht nur bezaubernd, sie war einmalig. Und äußerst unterhaltsam. Mit ihrem Aussehen, ihrem Einfallsreichtum, ihrer sanften, kultivierten Stimme brauchte sie nicht lange nach einem Beschützer zu suchen. Und falls sie sich in seinem Bett auch nur halb so unterhaltsam erwies wie gerade eben, wäre er ernsthaft versucht, diese Rolle selbst zu übernehmen.
    Julianna konnte die Spannung nicht länger ertragen. »Haben Sie sich schon entschieden? « fragte sie mit bebender Stimme.
    Er richtete seinen Blick auf ihr Gesicht, und Julianna spürte die geballte Macht seines hinreißenden Lächelns. »Ich bin aber nicht ganz billig«, scherzte Nicki.
    »Ich besitze nicht allzu viel Geld«, warnte sie. Nicki brach in lautes Lachen aus, als sie tatsächlich in ihrem kleinen Ridikül nach Geld zu suchen begann.
    Er reichte ihr den Arm und sagte: »Wollen wir uns nicht einen zweckdienlicheren Ort suchen, um... äh... «
    »Meinen Ruin einzuleiten? « half sie aus, und er spürte ein leichtes Zögern, das aber sofort wieder verschwand. Sie stand auf, straffte die Schultern, reckte das Kinn und verkündete ebenso tapfer wie entschlossen: »Dann wollen wir es tun. «
    Er führte sie tiefer in den Irrgarten hinein, geleitet von der Erinnerung an den Tag, an dem er zusammen mit Valerie Stunden in ihm verbringen mußte, weil sie den geheimen Pfad nicht gefunden hatten. Während sie so dahinschritten, kam ihm der

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