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Westmoreland 4 Das Wunder der Liebe

Titel: Westmoreland 4 Das Wunder der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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aus dem Haus gewiesen, das sie zur Zeit bewohnte.
    Julianna du Ville sollte den Rest ihres Lebens in Abgeschiedenheit verbringen und für eine Sünde büßen, an der er fast ebenso beteiligt gewesen war wie sie. Nicholas du Ville besaß fünf weitere Residenzen, alle sehr prächtig und sehr viel geselliger als ihr Refugium. Dem Klatsch zufolge, den Julianna den Zeitungen entnahm, und den Informationen, die sie Sheridan Westmoreland entlockte, veranstaltete er in diesen Häusern für seine Freunde rauschende Feste und in seinem Schlaf zimmer intime Beisammensein zu zweit - davon war sie überzeugt.
    Bis zur letzten Woche hatte sie ihre Tage in qualvoller Leere und ebenso qualvollen Selbstbezichtigungen verbracht. Die einzige Erleichterung waren ihre Briefe an ihre Großmutter gewesen, in denen sie ihr Herz ausschüttete.
    Aber in der letzten Woche hatte sie den Brief eines Londoner Verlegers erhalten, der ihren Roman veröffentlichen wollte. In seinem Brief hatte Mr. Framingham sie mit Jane Austen verglichen und ihren Humor sowie ihr bemerkenswertes Feingefühl im Umgang mit der Überheblichkeit der Gesellschaft in höchsten Tönen gelobt.
    Er hatte einen Bankscheck ebenso beigefügt wie das Versprechen, daß sie mit wesentlich höheren Einkünften rechnen könnte, sobald ihr erster Roman erschienen war. Ein Bankscheck bedeutete Unabhängigkeit und Freiheit von den Fesseln, die ihre Heirat mit Nicholas du Ville ihr angelegt hatten. Er war... alles!
    Sie tagträumte bereits von einem kleinen Haus in London, ganz anspruchslos, aber hübsch und in einer angenehmen Gegend. Alles würde so werden, wie sie es sich zusammen mit ihrer Großmutter ausgedacht hatte... Am Ende des nächsten Jahres hätte sie genügend Geld, um diesen goldenen Käfig verlassen zu können, in den sie gesperrt worden war.
    Ihre nächtlichen Träume waren jedoch keineswegs so erfreulich. Wenn sie schlief, wenn sie sich nicht wehren konnte, erschien ihr Nicki so, wie er im Irrgarten gewesen war. Den Fuß neben ihr auf der Bank, blickte er in die Ferne und hörte sich, mit seinem Zigarillo zwischen den Zähnen und einem winzigen Lächeln um die Lippen, ihre schockierende Bitte an, sie zu ruinieren. Und dann küßte er sie, und sie erwachte mit rasendem Herzen und dem Gefühl seiner Lippen auf ihrem Mund.
    Aber am Morgen, wenn die Sonne zu den Fenstern hereinströmte, gehörte ihr wieder die Zukunft, und die Vergangenheit... die Vergangenheit ließ sie auf den Kissen in ihrem Schlafzimmer zurück.
    Unten im Salon stellte Larkin, der Butler, ein Frühstückstablett mit heißer Schokolade und gebuttertem Toast auf einen Tisch neben ihrem Schreibtisch. »Vielen Dank, Larkin«, sagte sie lächelnd und setzte sich.
    Es war bereits später Nachmittag und Julianna total in ihr Manuskript vertieft, als Larkin wieder hereinkam. Er räusperte sich. »Mylady? «
    Julianna hob den Federhalter in einer Geste, die ihn zu warten bat, bis sie den Satz zu Papier gebracht hatte.
    »Aber... «
    Julianna schüttelte heftig den Kopf. Sie wußte, daß sich hier nichts Wichtiges ereignete. Keine unerwarteten Besucher erschienen zu anregender Unterhaltung, keine Haushaltsfragen ergaben sich, die der Klärung bedurften. Auf Anweisung seines Eigentümers funktionierte der kleine Besitz wie eine gutgeölte Maschine, und das Personal zog sie nur aus Höflichkeit zu Rate. Sie war nicht mehr als ein Gast, auch wenn sie manchmal den Eindruck hatte, daß die Dienerschaft Mitgefühl mit ihr empfand, besonders der Butler. Schließlich legte Julianna befriedigt den Federhalter zur Seite und drehte sich um. »Entschuldigen Sie, Larkin«, sagte sie und bemerkte, daß er sich kaum noch beherrschen konnte. »Aber wenn ich nicht sofort aufschreibe, was mir einfällt, vergesse ich es häufig wieder. Was gibt es? «
    »Seine Lordschaft ist gerade eingetroffen, Mylady! Er möchte Sie unverzüglich in seinem Arbeitszimmer sehen. « Überraschung und wahnwitzige Hoffnung brachten Julianna auf die Füße, bevor Larkin hinzusetzte: »Und er hat seinen Kammerdiener mitgebracht. « Unvertraut mit den Reisegepflogenheiten der Reichen, sah sie ihn verständnislos an. »Das heißt«, fügte Larkin vergnügt hinzu, »daß er über Nacht bleibt. «
    Ungeduldig starrte Nicki aus dem Fenster seines Arbeitszim mers auf die Winterlandschaft, während er auf die intrigante kleine Schlampe wartete, die ihn zur Heirat gezwungen hatte. Die Nacht des Maskenballs hatte er nicht mehr deutlich in Erinnerung, wohl

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