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Wetten, du küsst mich!

Wetten, du küsst mich!

Titel: Wetten, du küsst mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: METSY HINGLE
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wo wir gestern Abend aufgehört haben, wenn wir hier allein sind?“
    „Sie überschätzen sich maßlos. Gestern Abend war ich müde nach der langen Reise und durcheinander. Ich konnte nicht klar denken.“
    Dass sie ihn so zurückwies und jetzt auch noch ihre Reise nach Kalifornien erwähnte, verärgerte ihn noch mehr. „So, ein Fehler war das?“, fragte er und kam näher. „Als Ihre Hände auf meinem Körper waren und mein Mund auf Ihrem, das war ein Fehler?“
    „Genau“, erklärte sie standhaft. „Und das wird mir auf gar keinen Fall noch mal passieren.“
    „Dann verraten Sie mir eines, kleine süße Laura. Wie wollen Sie denn Ihre Wettschuld einlösen, wenn Sie verlieren? Und Sie werden verlieren. Und verlassen Sie sich darauf: Ich werde auf der Einlösung Ihrer Wettschuld bestehen.“
    „Ich bin dir unendlich dankbar“, sagte Laura ins Telefon. Ihr ehemaliger Stiefvater hatte soeben 500.000 Dollar überwiesen. „Ich verspreche dir, dass ich dir alles zurückzahle.“
    „Mach dir deswegen keine Sorgen“, sagte Vincent Vincenzo. „Und komm uns bald mal wieder besuchen. Ach ja, und grüß deine Mutter von mir. Ciao.“
    „ Ciao. Und nochmals danke.“ Laura legte auf und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. In ihrem Inneren spielten die Gefühle Purzelbaum. Erleichterung. Dankbarkeit. Liebe. Ihre Eltern hatten mit ihren zahlreichen Ehen zwar viel Unruhe in ihr Leben gebracht, aber es hatte auch sein Gutes: Sie hatte eine wunderbare, wirklich große und bunte Familie bekommen, die übers ganze Land verstreut war.
    Glücklicherweise gehörte das Büro endlich wieder einmal ihr alleine. In aller Ruhe konnte sie Bilanz ziehen. Insgesamt waren fünf Millionen zusammengekommen. Nun musste es noch ihrer Mutter gelingen, den neuen Nachtclub für mindestens 10 Millionen Dollar Erlös umzuschulden, und die fünfzehn Millionen wären voll.
    Damit wären das Hotel und sämtliche Anteile wieder in Familienbesitz, und Jackson Hawke würde aus ihrem Büro, ihrem Hotel und ihrem Leben verschwinden. Nur machte sie merkwürdigerweise die Aussicht, Jack nie wieder zu sehen, eher unruhig als froh. Warum nur? Aber darüber wollte sie jetzt lieber nicht nachdenken. Laura legte den Finanzplan in die Schublade zurück und wandte sich den Wochenberichten zu. Sie war immer noch in die Lektüre vertieft, als Jack das Büro betrat.
    In den zwei Wochen, die sie das Büro jetzt schon teilten, war er nicht ein einziges Mal zudringlich oder lästig geworden. Seine Telefonate waren kurz, Fragen stellte er selten. Über die Wette hatte er kein Wort mehr verloren. Auch hatte er nie wieder versucht, sie zu küssen. Aber dennoch – seine bloße Anwesenheit verunsicherte sie. Die Spannung zwischen ihnen war da, wie ein schlafender Löwe, der jederzeit wieder erwachen konnte. Und jedes Mal, wenn sie zu ihm hinübersah, bemerkte sie seine begehrlichen Blicke, die wie auf Befehl ihr Blut in Wallung brachten.
    „Okay, er ist nicht da. Aber gibt es denn niemanden, der mir die Unterlagen raussuchen kann?“
    Das war Jacks Telefonstimme. Laura sah hoch und bemerkte, dass er sein dunkles Anzugjackett und seine Seidenkrawatte abgelegt hatte. Den obersten Knopf seines frisch gebügelten weißen Oberhemds hatte er aufgemacht. Die goldenen Manschettenknöpfe spiegelten die Bürobeleuchtung wieder, als er den Füllhalter ablegte. Er lehnte sich zurück und fuhr sich mit der Hand durchs Haar, und Laura musste daran denken, wie es gewesen war, als sie mit ihren Fingern durch seine feuchten Haare fuhr, damals an jenem Abend in seiner Hotelsuite.
    „Was meinen Sie, wie lange werden Sie noch brauchen?“, fragte sie.
    Seine Unterlippe zuckte. „Sind Sie es leid, Ihr Büro mit jemandem teilen zu müssen, oder sind Sie nur scharf darauf, mich loszuwerden?“
    „Beides.“
    Er musste grinsen. „Wenigstens sind Sie ehrlich.“
    „Sie haben mich ja gefragt.“
    Und dann lachte er einfach drauflos – zum ersten Mal seit dem Abend im Park. Trotz seines Reichtums, trotz seiner Macht schien es in seinem Leben nicht viel Anlass zur Fröhlichkeit zu geben, dachte Laura. Und auch keine Leute, die ihm nahestanden.
    „Ich brauche vermutlich noch eine Woche, vielleicht sogar weniger. Was mich mal interessieren würde: Warum wollten Sie eigentlich ins Hotelmanagement gehen? Mal abgesehen davon, dass Ihre Familie ein Hotel hatte?“
    Seine Frage überraschte sie. Es war das erste Mal in fast zwei Wochen, dass er etwas Persönliches wissen wollte – etwas, das

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