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Wetten, du küsst mich!

Wetten, du küsst mich!

Titel: Wetten, du küsst mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: METSY HINGLE
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sich. Sie würden eine wunderbare Zeit genießen. Und wenn es vorbei war, dann war es eben so, und ihre Wege würden sich wieder trennen. Nein, in diesem Spiel würde es nur einen einzigen Verlierer geben: Peterson. Und das würde dessen Selbstbewusstsein einen ordentlichen Schlag versetzen.
    „… und daher gehe ich davon aus, dass es nicht im Interesse und zum Wohle des Hotels ist“, fuhr Laura fort. Immer noch führte sie Gründe aus, warum sie Jack hier nicht haben wollte – und ließ dabei den entscheidenden aus: dass sie kurz davor gewesen war, mit ihm ins Bett zu gehen.
    Oh ja, sie mochte sich geschäftsmäßig geben, aber diese sinnliche Stimmung war trotzdem noch da, man konnte sie förmlich mit Händen greifen. Jack sah es daran, wie sie seinen Blicken auswich, wie sie sich hektisch bewegte, wie angespannt sie war, wenn er sich nur Zentimeter auf sie zubewegte. Und nach den Ringen unter ihren Augen zu urteilen war er nicht der Einzige gewesen, der schlecht geschlafen hatte. Ein Glück nur, dass er dieses Verlangen im Griff hatte und nicht umgekehrt, denn das hätte seinen Geschäften geschadet.
    So wie damals bei seinem Vater.
    Das Bild, das er wohl niemals loswurde, tauchte wieder vor Jacks innerem Auge auf. Sein Vater, wie er im halbdunklen Zimmer saß, ein Whiskyglas in der Hand. Er hatte den Fehler gemacht, seine Gefühle über den Geschäftssinn triumphieren zu lassen. Und das hatte ihn um alles gebracht. Samuel Hawke hatte nicht nur seine Frau und seine Firma verloren, als Nicole sich mit seinem Geschäftspartner aus dem Staub gemacht hatte. Er hatte auch seinen Lebenswillen verloren.
    Jack hatte aus den Fehlern seines Vaters gelernt. Ihm sollte so etwas nicht passieren – ganz egal, wie sehr er sich zu Laura Spencer hingezogen fühlte. Mit Laura ins Bett zu gehen und dann seinen Stiefbruder damit zu konfrontieren, das würde ihm gefallen und wäre eine wunderbare Genugtuung. Aber das Geschäft ging vor. Deswegen hatte er auch bei seinen Anwälten darauf gedrungen, so schnell wie möglich Einsicht in die Geschäftsunterlagen des Hotels zu bekommen. Damit er, wenn die Dreißig-Tage-Frist verstrichen war, seine Pläne umgehend umsetzen konnte. Ob Laura in diesen Plänen eine Rolle spielte oder nicht – das war allein ihre Entscheidung.
    „… wenn Sie mir also eine Liste geben, welche Berichte und Bilanzen und dergleichen Sie benötigen, lasse ich sie so schnell wie möglich in Ihre Suite bringen.“
    Jack war so in Gedanken versunken gewesen, dass er nur den Schluss von Lauras ellenlangem Monolog mitbekam. Aber augenscheinlich ging es immer noch darum, dass sie ihm in ihrem Bürotrakt kein Zimmer zur Verfügung stellen wollte. „Vielleicht haben Sie mich beim ersten Mal nicht richtig verstanden“, sagte Jack mit fester Stimme. „Ich habe nicht vor, von meiner Suite aus zu arbeiten. Ich brauche ein Büro, und zwar idealerweise hier in Ihrem Bürotrakt, wo ich jederzeit Zugriff auf alle Daten und Unterlagen habe.“
    „Aber was ich nicht habe, kann ich Ihnen auch nicht zur Verfügung stellen. Es kein Büro frei.“ Laura seufzte. „Na gut. Damit möglichst wenig Kollegen mitbekommen, warum Sie hier sind, können Sie mein Büro haben.“
    „Und wo arbeiten Sie dann?“
    „Kann Ihnen doch egal sein. Sie haben dann Ihr Büro.“
    „Sie müssen aber hier sein.“
    „Ich habe doch keine Wahl. Wie Sie schon sagten, ich muss Ihnen ein Büro zur Verfügung stellen. Da keines frei ist, muss jemand seines aufgeben, und das wird keiner von meinen Angestellten sein. Ich habe ja sicherheitshalber gestreut, dass Sie hier sind, um ein neues Marketingkonzept für das Hotel zu erarbeiten, aber ich weiß nicht, wie lange uns die Leute das abkaufen. Also bleibt wirklich nur mein Büro.“
    „Dann teilen wir uns eben Ihr Büro.“ Und entschlossen schob er einen Aktenstapel beiseite und setzte sich auf den Rand des Schreibtisches. Abermals war ihre Anspannung unübersehbar, als er ihr so nahe kam. Und wieder hatte sie diesen gewissen Blick in ihren Augen. Er hatte ihn gestern gesehen, als sie vor ihm stand und bemerkte, dass er nur ein Handtuch um die Hüften hatte. Er hatte gesehen, wie Begehren ihre Wut besiegte. Und das an ihr zu sehen, hatte ihn erst recht hungrig auf sie gemacht.
    „Aber –“
    „Aber was, Laura?“, fragte er. Ständig wich sie seinem Blick aus. „Was ist der wahre Grund dafür, dass Sie mich nicht hier haben wollen? Haben Sie vielleicht Angst, wir könnten genau da weitermachen,

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