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Wetten, du küsst mich!

Wetten, du küsst mich!

Titel: Wetten, du küsst mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: METSY HINGLE
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hereinspaziert kommen können. Sie löste sich von ihm und sagte: „Ich muss diesen Anruf unbedingt annehmen.“
    „Ja, natürlich“, sagte er kühl. Und bevor sie noch etwas entgegnen konnte, hatte er ihr den Rücken zugewandt. Er klappte seinen Laptop zu, nahm sein Jackett und ging zur Tür. „Wenn Sie sich entschieden haben, wissen Sie ja, wo Sie mich finden.“

7. KAPITEL
    „Hallo, Matt“, sprach Laura in den Hörer und starrte dabei auf die Tür, durch die Jack so plötzlich verschwunden war.
    „Hallo, schöne Frau. Wie geht’s dir so?“
    „Ach, gut“, antwortete sie gedankenabwesend. In ihrem Hirn kreiste noch alles um Jack und seinen abrupten Stimmungsumschwung. „Und dir?“
    „Jetzt schon viel besser, wo ich dich endlich am Hörer habe.“
    Das war charmant gesagt. Laura wischte alle Gedanken an Hawke beiseite und dachte an Matt. Seine Gestalt tauchte vor ihrem geistigen Auge auf, hochgewachsen, blond, braune Augen. Er war ein Brad-Pitt-Typ, aber mit mehr Ausstrahlung. Als Teilhaber einer großen Rechtsanwaltskanzlei in Los Angeles war er klug, gewandt, immer aktiv. Es machte Spaß, mit ihm zusammen zu sein. Kurz gesagt hatte er eigentlich alles, was sie von einem Mann erwartete. Und doch liebte sie ihn nicht wirklich. Jedenfalls nicht mit jener tiefen Leidenschaft, die sie bei ihren Eltern erlebt hatte, und schon gar nicht mit jenem absolut unerschütterlichen Vertrauen, das sie von ihren Großeltern kannte.
    „Dauert ja ewig, bis man dich mal ans Rohr kriegt. Hast du meine Nachrichten bekommen?“
    „Ja, habe ich. Tut mir leid, dass ich noch nicht zurückgerufen hatte. Aber ich war hier total mit Arbeit zugeschüttet und hatte keine Sekunde zum Luftholen.“ Das stimmte eigentlich nicht so ganz, gestand sie sich im Stillen ein. Die Probleme im Hotel und mit Hawke hatten sie tatsächlich viel Zeit gekostet, aber da war noch ein anderer Grund, Matt nicht zurückzurufen: Sie war es leid, mit ihm zu diskutieren, wann sie denn endlich nach Kalifornien zurückkehrte.
    „Klingt, als ob du einen Kurzurlaub vertragen könntest. Warum klinkst du dich nicht mal aus und besuchst mich übers Wochenende? Ich habe dich schon so lange nicht mehr gesehen, Laura. Ich vermisse dich.“
    „Ich kann nicht, Matt. Ich hab hier wirklich zu viel um die Ohren.“
    „Probleme?“, fragte er. „Du klingst … gestresst.“
    Einen Augenblick überlegte sie, ob sie ihm von Hawke und der drohenden Übernahme des Hotels berichten sollte. Schließlich war er Anwalt und Geschäftsmann aus reicher Familie. Mit seiner Hilfe wäre es wahrscheinlich einfach, das benötigte Geld aufzutreiben. Aber eine innere Stimme sagte ihr, dass der Preis dafür zu hoch war. Matt wollte eine Society-Lady an seiner Seite, wie seine Mutter eine war. Eine elegant gekleidete Frau als schmückendes Beiwerk, die seine Partys ausrichtete und darin aufging, nur für ihn und seine Interessen da zu sein. Etlichen Frauen würde das sicher gefallen, aber sie war nicht so. Aber davon ganz abgesehen: Die Sache mit Hawke war zu persönlich geworden, und das würde Matt womöglich heraushören. Matt machte überall Konkurrenz aus, und das geringste Interesse ihrerseits an Hawke hätte er als Bedrohung empfunden. Und sich jetzt auch noch mit Matts empfindlichem Ego herumzuschlagen, war eindeutig zu viel.
    „Laura, ist alles in Ordnung?“
    „Ja, ich bin nur müde“, sagte sie, was ja auch die Wahrheit war – nur eben nicht die ganze.
    „Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass es ein Fehler ist, nach New Orleans zu fliegen und den alten Kasten retten zu wollen. Du reibst dich viel zu sehr auf. Du hättest lieber in Kalifornien bleiben sollen.“
    „Ich wollte aber nicht in Kalifornien bleiben“, erinnerte sie ihn. „Und ich möchte das wirklich nicht schon wieder diskutieren.“
    „Tut mir leid, Schatz. Aber ich kann es nicht ertragen, wenn du dich so verausgabst. Ich mache mir Sorgen um dich.“
    „Ich weiß“, sagte sie seufzend. Sie wusste ja, dass er sie wirklich gern hatte. Und zum ersten Mal fragte sie sich, ob sie die Beziehung nicht doch vor einem halben Jahr hätte beenden sollen, wie sie es eigentlich vorgehabt hatte. Stattdessen hatte Matt sie mehr oder weniger überredet zusammenzubleiben, wenn auch etwas lockerer. Doch durch ihren Umzug nach New Orleans war ihr bewusst geworden, dass Matt zwar weiterhin ein guter Freund für sie sein konnte, aber nicht mehr. Gerade die Tatsache, dass sie sich unerklärlicherweise so von Hawke

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