Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Titel: Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naumann , Göbel
Vom Netzwerk:
Silver Lake (US-Bundesstaat Colorado) gar 193 Zentimeter. Im Lauf des Winters können sich gewaltige Schneemengen ansammeln: auf dem Zugspitzplateau 1944 bis Anfang April etwa 830 Zentimeter, auf dem Säntis (Appenzell) 1999 bis zum April ebenso stattliche 816 Zentimeter. Die aber sind freilich weit vom Weltrekord entfernt. Den hält der Mount Rainier (US-Bundesstaat Washington), auf dem sich die Neuschneemengen im Winter 1971/72 auf gut 26 Meter summierten.

Die Natur weiß sich zu helfen: Manche Nadelbäume, beispielsweise Fichten, schützen sich vor allzu großer Schneelast durch einen schlanken Wuchs. Werden die Schneemassen zu schwer, folgen sie der Erdanziehungskraft und gleiten zu Boden
.
    (c) Aibo & Göbel

Sind Blizzards nur ein nordamerikanisches Phänomen?
Die Entstehung von Schneestürmen
    Schnee geht auf rund vier Fünftel der Festländer nieder, regelmäßig in der kalten Jahreszeit oder als seltene Ausnahme. Meistens rieselt er leise bei ruhigen Wetterlagen. Hin und wieder kommt es jedoch vor, dass sich zum Schnee der Sturm gesellt. Gemeinsam erzeugen sie ein regelrechtes Unwetter: peitschender Wind, beißende Kälte, die noch durch den Windfrost verstärkt wird, schlechte Sicht und nicht zuletzt Schneemassen, die Straßen und Wege blockieren.
    Schneedünen
    Schnee hat viele Gemeinsamkeiten mit Sand. Wie die Mineralkörner werden die Schneekristalle beim Schneetreiben vom Wind dicht über die Erdoberfläche gefegt, lassen die Sicht zuweilen bis auf wenige Meter schrumpfen und richten an Pflanzen durch das „Schneestrahlgebläse“ schwere Schäden an
.
    Noch größere Probleme bereiten freilich die Schneewehen, Dünen aus Schnee, die sich hinter Hindernissen ansammeln und beträchtliche Höhen erreichen können. Solche Verwehungen zu beseitigen, ist eine wahre Sisyphusarbeit, werden die Passagen doch oft gleich wieder zugeweht
.
Weiße Höllen
    Das Weihnachtstauwetter tritt durchschnittlich in vier von fünf Jahren auf, so auch 1978. Beinahe frühlingshafte Temperaturen von 10 bis 12°C ließen in Deutschland zu Weihnachten den zuvor gefallenen Schnee rasch schmelzen. Doch der Winter legte nur eine Pause ein. Am 28. Dezember kam von der Ostsee her ein massiver Kälteeinbruch. Der Regen, der zunächst noch kräftig fiel, ging in Eisregen und schließlich in Schnee über. Gleichzeitig frischte der Wind kräftig auf und wurde zum Schneesturm, der drei Tage lang wütete und weite Teile Norddeutschlands in ein Katastrophengebiet verwandelte. Mehrere Menschen erfroren in der eisigen Kälte – manche Opfer wurden erst Ende Februar gefunden, nachdem die Schneemassen geschmolzen waren.
    Die entscheidende Ursache für Deutschlands „Jahrhundertschneesturm“ war eine scharfe Luftmassengrenze, die warme Luft im Süden von kalter im Norden trennte. Solche Luftmassengrenzen verlaufen häufiger durch Nordamerika und machen den Kontinent zum bevorzugten Revier der Schneestürme, auch weil dort offene, unbewaldete Ebenen den Schneeverwehungen gute Angriffsfläche bieten. Blizzards heißen sie dort, wahrscheinlich weil die Unwetter blitzartig einsetzen.
    Die in puncto Schneestürmen erfahrenen Amerikaner sind wählerisch und sprechen erst dann von einem Blizzard, wenn der Schneesturm vier Bedingungen erfüllt: Er muss mindestens Windstärke 7 erreichen, die Lufttemperatur muss unter −7°C sinken, es müssen mindestens 25 Zentimeter Neuschnee fallen, und die Sichtweite darf höchstens 400 Meter betragen. Der „Große Blizzard“, der Mitte März 1993 an der Ostküste der USA mit Windgeschwindigkeiten von über 170 Kilometer pro Stunde tobte und durchschnittlich etwa einen Meter Neuschnee brachte, erfüllte diese Bedingungen spielend. Entsprechend verheerend war die Bilanz: rund 300 Todesopfer und Sachschäden von schätzungsweise zehn Milliarden US-Dollar.
Viel Schnee aus großen Seen
    Mit den Großen Seen im Zentrum des Kontinents besitzt Nordamerika eine wichtige Quelle für Feuchtigkeit und Schnee. Die Blizzards bedienen sich daran reichlich. Trockene Polarluft wird auf dem Weg nach Süden über den riesigen, relativ warmen Wasserflächen wärmer und feuchter. Der aufgetankte Wasserdampf wird dann an den südlichen Ufern der Seen abgegeben, wo zwei- bis dreimal so viel Schnee wie im Hinterland fällt.

Nur wenige Passanten trotzten dem Blizzard, der am 12. Februar 2006 durch die Straßen New Yorks fegte und die Metropole binnen Stunden lahmlegte
.
    (c) picture-alliance/dpa

Wann droht der „Weiße

Weitere Kostenlose Bücher