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Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Titel: Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naumann , Göbel
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Pole: geographische, magnetische und solche, die anhand der Temperatur festgelegt werden. Die Kältepole liegen erwartungsgemäß im höchsten Norden und im tiefsten Süden des Globus, inmitten ausgedehnter Eiswüsten, die immerhin mehr als ein Zehntel des irdischen Festlands einnehmen. Neben den Hitzewüsten sind sie die extremsten Lebensräume des Planeten und zugleich die Regionen, in denen sich der Klimawandel wohl am deutlichsten bemerkbar machen wird. Darüber hinaus prägen die Eiskappen aber auch das Klima bis weit über die Polarkreise hinaus.
Winter von Januar bis Dezember
    Rund −42°C beträgt der Kälterekord der Eidgenossen, knapp −38°C der in Deutschland. Solche Werte werden freilich in unseren Breiten nur sehr selten gemessen. Für den „Pol der Unzugänglichkeit“ in der Antarktis dagegen ermittelte man eine Durchschnittstemperatur von −58°C, die absoluten Tiefsttemperaturen können noch 20 bis 30 Grad tiefer liegen!
    Abseits der Kältepole ist der Frost nicht ganz so streng. Sonnige Stunden, in denen die Lufttemperaturen zum Teil 15°C und mehr erreichen, sind in den polaren Kältewüsten nicht so rar, wie allgemein angenommen wird. Die mittlere Temperatur des wärmsten Monats überschreitet jedoch nirgends 6°C.
    Extreme Kälte passt gut ins Bild vom polaren Klima, pausenlos tobende Schneestürme, die das Land mit einer dicken Schneedecke überziehen, eher nicht. Vielmehr gehören die Polarregionen zu den ausgesprochen niederschlagsarmen Gebieten der Erde. An den Polen schneit es im Lauf des Jahres durchschnittlich weniger als im Oberharz. Und Regen ist in der Arktis und der Antarktis ohnehin ein sehr seltenes Naturereignis – die eisfreien Oasen Antarktikas haben wahrscheinlich seit Jahrmillionen keinen einzigen Regentropfen gesehen.
Ewiger Tag und ewige Nacht
    Der tägliche Wechsel von hellem Tag und finsterer Nacht ist für die Bewohner der Klimazonen zwischen dem Äquator und den Polarkreisen eine Selbstverständlichkeit. Jenseits der Polarkreise, die in etwa 66,5 Grad nördlicher bzw. südlicher Breite den Erdball umschließen, wird dieses scheinbare Naturgesetz jedoch außer Kraft gesetzt: Dort geht die Sonne im Sommer an mindestens einem Tag nicht unter und taucht im Winter an mindestens einem Tag nicht über dem Horizont auf. Am Nordpol dauert der Polartag zum Beispiel 188 Tage, die Polarnacht 175 Tage.
    Gerade die dunkle Jahreszeit stellt Menschen, die in den Polargebieten überwintern, auf eine harte Bewährungsprobe. Sie erscheint ihnen endlos lang, beinahe ewig. Die spärliche Flora und Fauna hat sich an die tage- bis monatelange Finsternis angepasst, sie profitiert im Sommer besonders von der Mitternachtssonne, die den Polargebieten eine beachtliche Energiezufuhr beschert.
    Polarjahre
    Wo wird das irdische Klima „gemacht“? An und für sich überall, vor allem aber in den Eiswüsten der Antarktis und Arktis – also gerade dort, wo das Netz der Klimastationen noch immer äußerst weitmaschig ist
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    Um Versäumtes nachzuholen, widmet sich die Forschung während des Internationalen Polarjahrs 2007 bis 2009 besonders intensiv den nahezu menschenleeren Gebieten jenseits der Polarkreise. Denn im Klimasystem der Erde spielen die Polargebiete eine entscheidende Rolle, zudem reagieren sie sehr sensibel auf Klimaschwankungen. Schmilzt zum Beispiel das Eis der Polarkappen weiterhin so schnell, dann werden bald viele Inseln in der Südsee unter dem Meeresspiegel verschwinden
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Die aus Süßwasser bestehenden Eisberge gehören zu den typischen Merkmalen der Polarmeere. Sie bilden sich in der Regel, wenn große Brocken eines Gletschers oder des Schelfeises abbrechen und dann auf dem Wasser treiben
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    (c) mauritius images (IPS)

Wo endet der Wald?
Das Klima der Tundra
    Das ewige Eis ist zählebig. Nach dem Ende der jüngsten Eiszeit dauerte es Jahrhunderte oder gar Jahrtausende, bis die von den Gletschern zurückgelassenen Eisblöcke weggeschmolzen waren. In der Klimazone, die sich an die des Eisund Frostklimas anschließt, reicht die Sommerwärme aus, um die winterliche Schneedecke zu schmelzen. Dafür zieht sich das ewige Eis tief in den Erdboden zurück, wo es eine natürliche Tiefkühltruhe bildet, in der seit gut 10 000 Jahren Mammuts lagern. Und an der Erdoberfläche sorgt der Dauerfrostboden für unwirtliche Lebensbedingungen, denen nur wenige Pflanzen und Tiere gewachsen sind.
Leben am Limit
    Tunturi heißen die kahlen, unbewaldeten Bergrücken im finnischen Teil Lapplands. Sie

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