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Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Titel: Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naumann , Göbel
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jahreszeitliche Temperaturspanne kann also maximal etwa 100 Grad betragen – für Mensch und Natur ein unerträgliches Wechselbad? Die Natur hat sich bemerkenswert gut an das extreme Klima angepasst, besonders die Nadelbäume, die hier das Nahrungsfundament fast des gesamten Ökosystems bilden. Im Unterschied zu den Laubbäumen stehen die immergrünen Nadelhölzer im Frühjahr quasi schon in den Startlöchern und können die meist nur drei bis vier wärmeren Monate vom ersten bis zum letzten Tag für Wachstum und Vermehrung nutzen.
Die Taiga in Flammen
    Mai 2006. Im Gebiet Tschita in Ostsibirien wüten verheerende Waldbrände. An über 40 Stellen brechen sie aus und äschern insgesamt rund 8400 Hektar der Taiga ein. Der Wind treibt den Qualm bis ins mehrere Tausend Kilometer entfernte St. Petersburg. Feuer im nördlichen Nadelwaldgürtel Sibiriens werden offenbar immer häufiger – aus gutem Grund. Zum einen sind nämlich die mittleren Jahrestemperaturen in Sibirien seit Ende des 19. Jahrhunderts um ein bis zwei Grad gestiegen. Das Klima ist also wärmer geworden. Und zum andern haben die Pflanzen mit den höheren Temperaturen auch mehr leicht entzündliche Biomasse produziert.
    Ein Hauch von Ozean
    Die sibirische Taiga erstreckt sich im kältesten Teil der Alten Welt. Dass selbst ein kalter See auch hier das Klima spürbar erwärmen kann, beweist der Baikalsee, der tiefste See der Erde, auf eindrucksvolle Weise
.
    An seinen Ufern herrscht ein fast ozeanisches Klima, das sich durch kühlere Sommer und damit deutlich geringere jahreszeitliche Temperaturgegensätze auszeichnet. Im Herbst und Winter gibt der See dagegen die im Sommer gespeicherte Wärme nur langsam wieder ab und lässt so die durchschnittlichen Lufttemperaturen an den Ufern um bis zu zehn Grad über die Werte in der weiteren Umgebung steigen. Nur eine einzige Klimastation in ganz Sibirien weist eine Jahresmitteltemperatur über 0°C auf – sie liegt am Baikalsee
.

Das Schnee-Wald-Klima hat sich nur auf der Nordhalbkugel, etwa in Alaska, ausgebildet. Die Regionen werden rund neun Monate von Schnee und Eis beherrscht. Im langen Winter müssen sich Mensch und Tier vor eisigen Temperaturen schützen, und auch im Sommer wird es nur mäßig warm
.
    (c) picture-alliance/Bildagentur Huber

Wie gemäßigt ist gemäßigtes Klima?
Das Buchenklima
    Bei der Klassifikation von Klimaten hat sich ein System durchgesetzt, das weniger von den Ursachen des jeweiligen Klimas als vielmehr von dessen Effekten ausgeht. Dies verraten schon Namen wie „Buchenklima“ oder „Ölbaumklima“, die eben die Gewächse nennen, die unter dem herrschenden Klima optimal gedeihen. Daneben haben sich auch noch andere Begriffe wie „kühlgemäßigtes Klima“ durchgesetzt – doch die sollte man nicht zu wörtlich nehmen.
Beständig unbeständig
    Der Gürtel des Schnee-Wald-Klimas geht an den Rändern der nördlichen Kontinente nahtlos in eine Klimazone über, die zu den „gemäßigten“ gezählt wird. In der Tat sind hier die Winter in den Tiefländern mit einer mittleren Temperatur des kältesten Monats von über −3°C recht mild, die Sommermonate mit zum Beispiel 15 bis 17°C zwischen Nordsee und Alpen normalerweise nicht sonderlich heiß. Die Niederschläge verteilen sich recht gleichmäßig über die Jahreszeiten, ausgeprägte Regen- und Trockenzeiten fehlen jedenfalls. Die Erfahrungen mit dem Wetter in unseren Breiten lehren jedoch, das man Statistiken und Durchschnittswerten nicht bedingungslos vertrauen sollte.
    Mit anderen Worten, auch gemäßigtes Klima kennt Extreme: Die Temperaturen können im Lauf des Jahres um bis zu 80 Grad schwanken, mal leiden wir unter tropischer Hitze, mal unter sibirischer Kälte. Auch hinsichtlich der Niederschläge sind Durchschnittswerte nur die eine Seite der Medaille – dahinter können sich beachtliche Ausreißer verstecken, etwa wenn in einem Jahr nur 240 Liter pro Quadratmeter (Straußfurt, Thüringen, 1911) und in einem anderen Jahr 3500 Liter (Balderschwang, Allgäu, 1970) niedergehen. Ganz zu schweigen von den kurzfristigen Wetterumschwüngen, die auch nicht so recht ins Bild passen.
    Ein wirklich beständiges Klima …
    … ohne stärkere Schwankungen findet man nur in wenigen Ecken der Welt, beispielsweise in der Tiefsee, auf tropischen Inseln oder – wem die Anreise zu lang sein sollte – in einer der zahllosen Höhlen Europas und der Welt. Das Höhlenklima ist in seiner Gleichförmigkeit, ja Eintönigkeit kaum zu

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