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Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Titel: Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naumann , Göbel
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vorhersagen, sind mit Skepsis zu genießen. In der Zwischenzeit kann nämlich in der Atmosphäre viel geschehen.

In den gemäßigten Breiten hat sich die Natur auf den Wechsel der Jahreszeiten eingestellt. Klassisches Beispiel ist etwa der Laubfall im Herbst
.
    (c) mauritius images (IPS)

Richtet sich das Wetter nach den Bauernregeln?
Regelfälle der Witterung
    „Regnet es am Siebenschläfertag, es noch sieben Wochen regnen mag.“ Diese Bauernregel beherzigend, schaut mancher bange auf den 27. Juni: Verregnet es wieder den herbeigesehnten Sommerurlaub? Immerhin soll ja das Wetter, das an diesem Tag herrscht, gleich noch ein paar Wochen lang andauern.
    Aber: War oder ist auf diese und zahllose andere Regeln, die an Tage und Jahreszeiten geknüpft sind, überhaupt Verlass?
Geordnetes Chaos
    Sicher ist: Die Wechselhaftigkeit gehört zu den hervorstechendsten Merkmalen des mitteleuropäischen Klimas. Dennoch kehren in der scheinbar chaotischen Folge verschiedenartiger Witterungsperioden in der Region zwischen Nordsee und Alpen einige regelmäßig wieder. Mit bemerkenswerter Pünktlichkeit und einer beachtlichen Wahrscheinlichkeit von oft über 75 Prozent.
    Vom Klimawandel rechts überholt?
    Wer die Klimachroniken der vergangenen Jahre liest, kann den Eindruck gewinnen, die Regelfälle der Witterung hätten sich inzwischen in Ausnahmefälle verwandelt, besonders was die Perioden mit kaltem Wetter betrifft
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    Der Hochwinter 2007 fiel quasi ins Wasser; im annähernd in der Mitte Deutschlands gelegenen Erfurt machten die Eisheiligen im Mai 2006 ihrem Namen keine Ehre, und etwa einen Monat später stieg die Temperatur ausgerechnet während der Schafskälte auf Rekordwerte von über 28°C
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    Diese Regelfälle der Witterung waren unseren Vorfahren wohlvertraut. Sie erhielten Namen, die häufig an Heilige erinnern – so etwa die „Eisheiligen“, eine nasskalte Witterungsperiode, die uns zuweilen mitten im Wonnemonat Mai noch Schnee beschert. Der inzwischen durch statistische Verfahren abgesicherte und erweiterte Kalender dieser Regelfälle umfasst immerhin zwei bis drei Dutzend Einträge.
    Drei typische Witterungsperioden gelten als Musterbeispiele für die Großwetterlagen, bei denen sie entstehen: Die Schafskälte gehört zu den zuverlässigsten Regelfällen. In durchschnittlich neun von zehn Jahren stoßen etwa Mitte Juni kalte arktische Luftmassen von Nordwesten her nach Mitteleuropa vor und lassen die frisch geschorenen Vierbeiner vor Kälte erzittern. Insgesamt zählt man von Anfang April bis Anfang September knapp zehn solcher Kaltlufteinbrüche. Regelmäßige Schönwetterperioden sind wesentlich seltener. Die bekannteste und wohl auch angenehmste ist der Altweibersommer, der meist um den 25. September beginnt und sich bis in den Oktober hineinzieht. Und in rund vier von fünf Jahren wird der zuvor gefallene Schnee Opfer des Weihnachtstauwetters.
Pflaumenregen und Sommermonsun
    Regelmäßig wiederkehrende Witterungsperioden kennt man fast überall in der Welt. In Nordamerika ist der farbenprächtige Indian Summer das Gegenstück unseres Altweibersommers, in Schweden der Birgitta-Sommer. Von Mitte Mai an leiden die Japaner während der gehassten „fünften Jahreszeit“ einige Wochen lang unter dem „Pflaumenregen“, der unerträglich schwüles Wetter bringt. Und an der Südspitze Indiens bricht um den 1. Juni der Sommermonsun mit sintflutartigen Regengüssen, Blitz und Donner los.
    Und was ist jetzt mit unserem Siebenschläfer? Nun, zunächst einmal wurde die Regel formuliert, als noch der Julianische Kalender galt. So fällt im heute gültigen Greogorianischen Kalender der Tag auf den 7. Juli. Eine einigermaßen gute Trefferquote bekommt man jedoch nur dann, wenn man die Großwetterlage der ersten Juliwoche betrachtet und eine Trendaussage nicht gleich für sieben, sondern lediglich für zwei bis drei Wochen wagt.

Für das warm-trockene Wetter des Altweibersommers mit zum Teil noch sommerlichen Temperaturen sorgt ein stabiles Hoch über Mitteleuropa. Da in den Nächten die Luft deutlich abkühlt, schlägt sich in den Morgenstunden Tau nieder – ein klassisches Merkmal der Warmwetterperiode, die bis Mitte Oktober andauern kann
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    (c) Aibo & Göbel

Das Wetter an der Küste – besser als sein Ruf?
Das ozeanische Klima
    Die Ozeane, die immerhin fast drei Viertel der Erdoberfläche einnehmen, waren wegen der nur geringen Zahl fester Wetterstationen lange Zeit eine meteorologische Terra incognita. Erst die

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