Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten
gelten folglich nur für die untersten Etagen der Atmosphäre. In der Höhe kann alles ganz anders sein
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So wird für das nächsthöhere Stockwerk, die Stratosphäre, seit Jahren ein Temperaturrückgang um derzeit 0,3 bis 0,4 ˆC pro Jahrzehnt registriert. Gleichzeitig verschärft sich das Temperaturgefälle vom Erdboden zu den höheren Schichten
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Wie es aussieht, hat auch hier der Mensch seine Hand im Spiel: In dem Maße, in dem die Ozonschicht innerhalb der Stratosphäre löchriger wird (S. 192), nimmt das Höhenozon immer weniger Wärmeenergie der Sonnenstrahlung auf
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Die Hitzerekorde der letzten Jahre hinterlassen ihre Spuren, so etwa im Beton der legendären Route 66 in Kalifornien
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(c) mauritius images
Kann es überhaupt ein konstantes Klima geben?
Die Ursachen der Klimaschwankungen
Warum gibt es eigentlich Klimaveränderungen? Diese Frage beschäftigt die Gelehrten schon seit ungefähr zwei Jahrhunderten, zunächst vor allem weil sie die Entstehung der Eiszeiten ergründen wollten. Mittlerweile haben Fachleute mindestens vier Dutzend Eiszeithypothesen präsentiert. Jede stellt einen besonderen Faktor als Ursache des Klimawandels heraus. Bei einer solchen Vielzahl möglicher Ursachen müssten wir uns wundern, wenn es keine Eiszeiten im Speziellen und Klimaschwankungen im Allgemeinen gegeben hätte – und weiterhin geben sollte.
Sowohl als auch … wahrscheinlich
Unter den Experten wird die Diskussion über die Ursachen von Klimaänderungen im Allgemeinen und des gegenwärtigen Klimawandels im Besonderen nicht selten reichlich erbittert und verbissen geführt. Inzwischen haben sich zwei deutlich unterscheidbare Lager formiert: Für die einen ist der Klimawandel – wie schon oft zuvor im Lauf der Erdgeschichte – das Ergebnis astronomischer Fakten und Vorgänge, an denen der Mensch nichts ändern kann. Für die anderen steht hingegen fest, dass die Erdwärmung gewissermaßen ein „hausgemachtes“ Problem des Planeten Erde ist
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Vermutlich liegt die Wahrheit wie so oft irgendwo in der Mitte: Mensch und Natur sorgen auf der Erde für eine „Bereitschaft“ zum Klimawandel. Anschließend genügt nur noch ein relativ geringer Anstoß von außen, um das Klimapendel in Bewegung zu setzen
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Außerirdisch oder irdisch?
Die Erde und ihre Bewohner sind nahezu vollkommen auf die Zufuhr von Sonnenenergie angewiesen. Daher liegt der Gedanke nahe, die Energiequelle im Weltall könnte mal stärker und mal schwächer gesprudelt und so zu Klimaschwankungen geführt haben.
Diese Ursache gilt jedoch heute als eher unwahrscheinlich. Ebenso die von dem serbischen Forscher Milutin Milanković (1879 bis 1958) entwickelte Idee, die Klimaschwankungen hätten allein astronomische Ursachen wie vor allem die regelmäßigen Schwankungen der Erdachsenneigung und Abweichungen von der fast kreisförmigen Umlaufbahn des Planeten. Beide Faktoren beeinflussen zwar deutlich die Zufuhr von Sonnenenergie, laufen jedoch viel zu langsam ab, um relativ kurzfristige Klimaveränderungen erklären zu können.
Als Europa noch am Äquator lag …
… herrschte hier folglich tropisches Klima. Doch dann driftete die Alte Welt polwärts in kältere Regionen. Die Drift der Kontinente kann in der Tat die Ursache deutlicher Klimaänderungen sein, allerdings nur sehr langfristiger Natur. Als Grund plötzlicher Temperaturstürze oder -anstiege scheidet sie aus. Dafür wandern die Platten der Erdkruste mit einigen Zentimetern pro Jahr zu langsam. Die Hebung der Hochgebirge vermag das Klima gleichfalls zu verändern, ebenso Umstellungen im großräumigen Muster der Meeresströmungen. Sie vollziehen sich jedoch auch meist nur im Lauf von Jahrhunderttausenden und Jahrmillionen.
Wahrscheinlicher ist also, dass der kurzfristige Klimawandel von der Erde selbst gesteuert wird, indem sich vor allem die Zusammensetzung der Erdatmosphäre ändert oder die Erdoberfläche anders auf die einfallende Strahlung reagiert. Mit mitunter prompten Folgen: Ein ungewöhnlich schneereicher Winter verstärkt die Rückstrahlung in den Weltraum, ein einziger heftiger Vulkanausbruch führt mitunter zu einer Serie kühler Jahre.
Kann der Mensch etwas gegen die globale Erwärmung unternehmen? Diese Frage diskutiert die UNEP, das Umweltprogramm der Vereinten Nationen
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(c) picture-alliance/dpa
Trägt der Mensch zum Klimawandel bei?
Der anthropogene Treibhauseffekt
Gemälde Alter Meister sind aufschlussreich, auch was das Klima und den Zustand der Atmosphäre betrifft.
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