Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten
unter dem Meeresspiegel ticken zahlreiche Methan-Zeitbomben: eisartige Verbindungen aus Wasser und Gas, die durch die Erwärmung der Weltmeere zerfallen und dabei in kürzester Zeit riesige Mengen des Treibhausgases freisetzen könnten. Die Folgen für das globale Klima wären unvorstellbar.
Wirklich nicht zum Lachen
Übermäßiger Gebrauch stickstoffhaltiger Düngemittel in der Landwirtschaft belastet die Trinkwasserspeicher im Untergrund durch schädliche Nitrate, gleichzeitig aber auch die Atmosphäre durch ein Gas, das ursprünglich mal eine Jahrmarktsattraktion war. Distickstoffoxid (N 2 O), besser als Lachgas bekannt, hat wie fast alle anderen Treibhausgase natürliche und künstliche Quellen. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts bis heute ist seín Gehalt in der Atmosphäre – besonders durch den verstärkten Einsatz von Stickstoffdüngern – um etwa ein Sechstel gestiegen. Einmal in die Atmosphäre gelangt, dauert es rund 120 Jahre, bis sich Lachgas wieder verflüchtigt hat.
Ausstieg per Knopfdruck?
Unter den Treibhausgasen spielen die im Zusammenhang mit dem Ozonloch (S. 192) berühmt-berüchtigt gewordenen Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs) eine Sonderrolle. Sie kommen als industriell hergestellte Gase von Natur aus auf der Erde nicht vor und sind in der Atmosphäre nur in äußerst geringen Gehalten vertreten
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Den geringen Gehalt machen die Gase freilich durch zwei Eigenschaften mehr als wett: Ihre Treibhauswirkung ist bis etwa 10 000-mal stärker als die gleicher Mengen Kohlendioxids, zudem bleiben die chemisch sehr stabilen Substanzen bis zu rund 100 Jahren in der Lufthülle und entfalten dort ihre Wirkung. Auch wenn der Ausstoß von Treibhausgasen von einem Tag zum andern eingestellt werden könnte, würde der Treibhauseffekt die Menschheit also noch lange begleiten
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Sogenannte Methanbildner sind Urbakterien, die in mehreren Habitaten vorkommen, unter anderem auf Reisfeldern
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(c) mauritius images (ACE)
Welche Folgen hat der Klimawandel für den Wasserhaushalt?
Die Veränderung der Niederschlagsmengen
Die an den Wetterstationen gemessenen Werte belegen eindeutig, dass die Luft- und Wassertemperaturen weltweit und regional seit etwa 1850 deutlich gestiegen sind, es also eine Globale Erwärmung oder Erderwärmung gibt. Ebenso steht fest, dass die Änderung eines so wichtigen Klimabausteins wie der Temperatur eine wahre klimatische Kettenreaktion mit unabsehbaren Folgen für praktisch alle Bereiche der Natur und menschlichen Gesellschaft auslösen könnte.
Die globale Wasserkrise
Während in Zeiten zunehmender Erderwärmung manche Regionen mit häufigeren und höheren Überflutungen an den Küsten und im Binnenland zu kämpfen haben werden, wird sich in anderen Regionen das Problem des Wassermangels zuspitzen. Die beiden scheinbar widersprüchlichen Entwicklungen hängen mit der Schlüsselrolle der Verdunstung im Klimasystem zusammen. Höhere Temperaturen verstärken in der Regel die Verdunstung, reichern die Atmosphäre so mit Wasserdampf und Energie an. Wo mehr Wasser verdunstet, fließt andererseits weniger Wasser an der Oberfläche ab und versickert im Untergrund. Die Flüsse und Seen sowie die Grundwasserspeicher, aus denen der Mensch seinen Wasserbedarf deckt, werden daher spärlicher mit nassem Nachschub versorgt – zumal der Niederschlag nur selten dort niedergeht, wo das Wasser verdunstet ist.
In den Weltwasserentwicklungsberichten der Vereinten Nationen wird eindringlich vor der sich verschärfenden Wasserkrise gewarnt. Im günstigsten Fall werden bis 2050 rund zwei Milliarden Menschen unter Wasserknappheit oder Wassermangel leiden. Den Anteil der Globalen Erwärmung an der Wasserverknappung schätzen Experten auf 20 Prozent. Insgesamt könnte in den nächsten 20 Jahren im globalen Durchschnitt pro Kopf etwa ein Drittel weniger Süßwasser als heute zur Verfügung stehen. Noch bedenklicher ist die Situation, wenn man die Wasserqualität berücksichtigt. Ungefähr ein Sechstel der Menschheit muss sich mit unsauberem, durch Krankheitserreger verseuchtem Wasser begnügen.
Virtuelles Wasser
Wie viel Wasser braucht man für eine Tasse Kaffee? Allenfalls einen Viertelliter aus dem Messbecher? Eine Milchmädchenrechnung, auch wenn der Kaffee ohne Milch genossen wird
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In den Kaffeebohnen ist nämlich „virtuelles“ Wasser versteckt, das zur Produktion und Verarbeitung benötigt wurde. Eine realistische Berechnung kommt auf 140 Liter für eine Tasse Kaffee. Milchtrinker vertilgen mit
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