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Wettflug mit dem Tod (Orion 10)

Wettflug mit dem Tod (Orion 10)

Titel: Wettflug mit dem Tod (Orion 10) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Hochdruckinjektionsspritze und einem starken Aufputschmittel in der Ladekammer zurückkam, schlief Cliff schon wie ein Halbtoter. Halvorsen reinigte die Stelle in der Ellenbeuge, setzte die Spritze an und löste sie aus. Dann ging er, um ein riesiges Glas Fruchtsaft mit Traubenzucker und Alkohol, Sandwiches und ein Aufnahmegerät zu holen. Als er zurückkam, war Cliff bereits wieder wach.
    »Ich scheine im Haus Halvorsens zu sein?« fragte der Kommandant mit überraschend klarer Stimme. Seine Müdigkeit war verflogen.
    Halvorsen schaltete das Bandgerät ein und erwiderte:
    »Sie sind, was immer passiert ist, in Sicherheit. Was haben Sie erlebt, Oberst McLane?«
    Während Cliff aß und trank und die Fragen beantwortete, drehten sich die Bandspulen. Er berichtete ziemlich genau, was er seit dem Start hier unterhalb des Hauses erlebt hatte.
    Halvorsen schüttelte staunend den Kopf. Kommandant Cliff Allistair McLane fand sich mühsam zurecht. Er sah auf die Uhr und stellte fest, daß er zwanzig Stunden geschlafen hatte. Er richtete sich auf und lehnte sich gegen die Wand. Er war im Gästehaus, in seinem Zimmer, und direkt vor sich schien sich etwas zu bewegen.
    »Schläfst du noch?« fragte eine Stimme, die ihm bekannt vorkam.
    »Blöde Frage!« knurrte er. »Wenn ich schlafe, kann ich sie nicht beantworten, und wenn ich wach bin, ist die Fragestellung idiotisch. Wenn das jemals jemand einsehen würde.«
    Die Stimme entschied:
    »Du bist wach und voll einsatzfähig, da du bereits wieder deine Umgebung mit sinnlosen Sprüchen versorgst.«
    Jemand schaltete das Licht ein.
    Cliff sah Tamara Jagellovsk. Tamara drückte, nachdem sie ihm kurz zugelächelt hatte, den Knopf eines Videophons und sagte: »Der Chef ist wach. Er empfängt. Ihr könnt kommen.«
    Sie setzte sich neben ihn auf die Bettkante, küßte ihn kurz und deutete auf das breite Fenster. Cliff richtete sich noch mehr auf und erkannte die ORION VIII, die neben der LANCET dicht über dem Raumhafen schwebte. Er wußte, daß gewisse Dinge während seiner geistigen Abwesenheit ihren gewohnten Lauf genommen hatten. Die Tür ging auf, und einige Personen kamen herein. Lydia van Dyke war die erste, und Cliff zog die Decke unters Kinn.
    »Ich kann nichts für meinen unschicklichen Aufzug«, verteidigte er sich.
    Hinter Lydia kamen Mario, Hasso und Erickson, dann Helga Legrelle und Halvorsen hinein. Sie trugen alle jenen Zug von Entschlossenheit in den Gesichtern, den Cliff zu kennen und richtig einzuschätzen glaubte. Halvorsen sprach als erster.
    »Oberst«, sagte er leicht verlegen, »die Sache scheint ernst zu sein. Ich bin für dieses Arrangement verantwortlich. Wir haben zuerst die beiden Gleiter per Funk angerufen und augenblicklich zurückbeordert. Hasso Sigbjörnson und C. O. Erickson ist nichts geschehen.«
    Cliff streckte die Hand aus und erklärte in kategorischem Ton: »Ich spreche kein einziges Wort, wenn ich nicht sofort ein großes Glas Archer's tears bekomme.«
    Mit einem fast beleidigten Gesicht zog Halvorsen eine Flasche aus der Gesäßtasche seiner Hose heraus, stand auf und nahm aus einem Wandschrank ein Glas von beachtlicher Größe. Er goß es halbvoll und kam ans Bett.
    »Ich darf Sie auf die bekannte Verordnung hinweisen« sagte Tamara Jagellovsk streng, »nach der sämtlichen Raumfahrern während des Dienstes jeglicher Genuß von Alkohol verboten ist. Ich bin gezwungen, im Falle der Zuwiderhandlung Meldung zu machen.«
    Cliff grinste und spürte, wie die Schnitte in seinem Gesicht schmerzten.
    »Die Dienstordnung sagt auch nichts über das Durchwandern von Sümpfen, in denen hinter jedem Schilfstengel der Tod in mannigfacher Form lauert. Melden Sie, Genossin, melden Sie!«
    »So macht man sich beliebt!« murmelte Helga Legrelle. Tamara beachtete sie nicht und sah zu, wie Cliff seelenruhig das Glas leerte.
    »So«, sagte der Kommandant. »Jetzt bin ich bereit, zu verhandeln.«
    Die Augen der Anwesenden richteten sich auf ihn.
    »Zunächst, Konsul, herzlichen Dank für Ihre schnelle Hilfe. Es freut mich, daß Erickson und Hasso heil zurück sind. Habt ihr etwas gemerkt?«
    Der Commander der SKORPION schüttelte den Kopf.
    »Nichts, Cliff«, sagte er. »Der Kolonist war zwar nicht von überströmender Herzlichkeit, aber es ging. Wir haben eine Menge gesehen und geschossen.«
    Hasso hob die Hand und fuhr fort:
    »In meinem Gleiter war es dasselbe. Viel Sonne, viel Schilf, viele Vögel, aber sonst nichts.«
    Cliff knurrte:
    »Die Liebenswürdigkeit

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