Wettlauf mit dem Tod
tatsächlich erwischt?«
»Zumindest wurde mir das so gesagt.« Einige andere Leute hatten ebenfalls dran glauben müssen, aber darüber wollte Rowdy jetzt noch nicht mit Pepper sprechen. »Es kann sein, dass wir uns seinetwegen keine Sorgen mehr machen müssen, aber solange ich nicht herausgefunden habe, wer den Dreckskerl in die Luft gejagt hat, möchte ich, dass du dich weiter bedeckt hältst, okay?«
»Wir können uns nicht für immer verstecken.«
»Aber zumindest noch eine Weile länger. Versprich es mir.«
»Tu, was du tun musst, und dann komm und hol mich«, erwiderte sie, und er konnte hören, dass sie dabei lächelte. »Ich verspreche dir, dass ich hier sein werde.«
»Danke, Kleines.« Es war Zeit, es hinter sich zu bringen. »Gib mir jetzt Logan.«
»Hab dich lieb.«
Das wusste er, aber er konnte es trotzdem immer wieder hören. »Ich hab dich auch lieb.«
Gleich darauf meldete sich Logan. »Morton ist Geschichte?«
Das hatte er also mitbekommen. »Zumindest erzählt man sich das auf der Straße. Sieht so aus, als hätte er einfach Pech gehabt. Ich weiß noch nicht, wer dahintersteckt, aber irgendjemand hat eine armselige, kleine, selbst gebastelte Bombe in seinem Büro platziert. Ein Stück Rohr, Schießpulver und eine Menge scharfkantiger Projektile. Und jetzt hör dir das an: Angeblich ist sie direkt vor seinem Gesicht explodiert.«
Logan stieß einen leisen Pfiff aus. »Das hat sicher eine ganz schöne Sauerei gegeben.«
Genau das hatte er sich auch gedacht. »Er ist einige Stunden später im Krankenhaus gestorben.«
»Ich hätte ihn lieber im Gefängnis verrotten sehen.«
Rowdy war das einerlei. Hauptsache, der Kerl war tot.
Obwohl … Es gefiel ihm schon ganz gut, dass man ihn in die Luft gesprengt hatte. Allerdings fragte er sich, wie es jemandem bei all den Sicherheitsleuten, mit denen sich Morton umgeben hatte, gelungen war, eine Bombe in seiner Nähe zu platzieren. »Wirst du das näher überprüfen, Fingerabdrücke vergleichen oder den Bericht des Leichenbeschauers ansehen können? Ich hätte gern eine Bestätigung, dass es sich wirklich um Morton handelt.«
»Bestimmt wird das gerichtsmedizinische Institut eine Autopsie veranlassen. Ich werde mich darum kümmern, sobald ich kann. Gibt es sonst noch etwas?«
»Morton ist nicht allein gestorben.«
Nach kurzem Schweigen erkundigte sich Logan: »Wer sonst noch?«
»Keine Sorge, es hat keine Unschuldigen getroffen. Die Kurzversion lautet, dass Morton sich im Menschenhandel versucht hat. Sein neuer Partner war gerade bei ihm, um den Deal festzumachen, als es geknallt hat. Nach der Explosion ist der Typ aus dem Gebäude geflohen, doch draußen hat ihn die Kugel eines Scharfschützen erledigt.«
»Er ist also der Bombe entkommen, aber trotzdem draufgegangen?«
»Interessant, nicht?« Rowdy kehrte zu seinem Wagen zurück und beobachtete dabei weiterhin den Klub. »Ist Reese noch da?«
»Er fährt heute zurück.«
»Wirst du bei Pepper bleiben können?«
»Ich muss für eine Weile weg, doch Dash wird auf sie aufpassen.«
»Geh nicht weg, solange Reese noch da ist.« Rowdy setzte sich hinters Steuer und startete den alten Wagen, den er an derselben Stelle versteckt hatte, an der auch die Sachen für Pepper deponiert gewesen waren. »Und sorge dafür, dass Dash weiß …«
»Dass du Reese nicht traust. Ich werde es ihm ausrichten, obwohl es bestimmt unnötig ist.«
»Riskier von mir aus dein eigenes Leben, aber nicht das meiner Schwester.«
»Dash traust du also?«
Rowdy vertraute eigentlich niemandem wirklich, außer Pepper. »Er ist dein Bruder.«
»Und das sagt alles?«
»Nein, aber da ich auch ein Bruder bin, gehe ich davon aus, dass du ihm viel bedeutest.« Es gab zwar auch zerrüttete Familien, aber sein Bauchgefühl verriet ihm, dass sich Dash und Logan sehr nahestanden.
»Ja.«
»Und sie bedeutet dir sehr viel.« Rowdy wollte es von ihm hören.
Er musste nicht lange warten.
»Ja, das tut sie«, gestand Logan etwas unwirsch.
»Gut.« Rowdy wechselte das Thema. »Wo wir gerade von meiner Schwester sprechen. Wie geht es ihr wirklich?«
Eine lange Pause entstand.
»Vermutlich sitzt sie noch immer neben dir?« Wahrscheinlich belauschte sie das Gespräch, zog eigene Rückschlüsse daraus und himmelte Logan dabei an, obwohl sie es nie im Leben zugegeben hätte.
»Nein. Sie ist reingegangen, um sich noch einen Kaffee zu holen.«
Aha. Rowdy musste grinsen. Pepper brauchte morgens einfach ihren Kaffee. »Warum machst
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