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Wettlauf mit dem Tod

Wettlauf mit dem Tod

Titel: Wettlauf mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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nicht, wenn es seine Schwester betraf.
    Vielleicht verfolgte Logan andere Interessen, als es Männer üblicherweise taten.
    Er richtete den Blick wieder auf den ominösen Nachbarn. Logan Stark saß noch in seinem Truck und sah sich aufmerksam um, als könne er Rowdys Gegenwart spüren. Na, was für ein scharfsinniger Mistkerl er doch war.
    Schließlich legte der Nachbar aber doch einen Gang ein und fuhr davon.
    Rowdy verstaute das Fernglas im Handschuhfach, stieg aus, schloss den Wagen ab und steckte die Schlüssel ein. Die Bar, die er als Beobachtungsposten ausgewählt hatte, lag für seine Zwecke ideal. Von hier aus konnte er mit dem Fernglas nicht nur die ganze Straße bis zum Mietshaus überblicken, sondern auch das Lebensmittelgeschäft und das kleine Einkaufszentrum sehen, und damit eigentlich alle Orte, an denen sich seine Schwester für gewöhnlich aufhielt.
    Er schlenderte auf die Bar zu und überdachte dabei seine nächsten Schritte. Ihm stach ein Schild mit der Aufschrift »Zu verkaufen« ins Auge, das an einer Mauer über einem Pappkarton voller Müll hing, der bereits aus allen Nähten platzte. Alte Zeitungen, einige Dosen und eine zerbrochene Flasche lagen am Boden. Nicht ganz ungefährlich.
    Er musste an Mortons schicken
Checkers
-Klub denken. Dort war der Alkohol teuer, die Ausstattung edel, die Frauen waren elegant und die Zerstreuungsmöglichkeiten hochklassig. Nach außen hin bot das
Checkers
einen makellosen Anblick, doch Rowdy hätte sein Leben darauf verwettet, dass sich hinter den Klubmauern mehr Schmutz und Abschaum verbargen als auf den Straßen dieser Stadt, in der er seine Schwester versteckt hielt.
    Das
Checkers
bestand aus drei Ebenen. Rowdy hatte üblicherweise im Erdgeschoss gearbeitet. Dort hatte er die Stripteasetänzerinnen beaufsichtigt und darauf geachtet, dass kein männlicher Kunde aufdringlich wurde und die Grenzen der Serviceleistungen, für die er bezahlt hatte, überschritt. Die zweite Ebene war für abenteuerlichere Aktivitäten und wohlsituiertere Herren reserviert, die gegen entsprechende Bezahlung ihre Bedürfnisse von den dort tätigen Damen per Hand oder Mund befriedigen lassen oder sich einer Vielzahl erotischer Abenteuer mit ein bis drei Partnerinnen hingeben konnten.
    Neben einem privaten Besprechungsraum und einigen kleinen Büros nahm Mortons großflächiges Arbeitszimmer den Großteil des dritten Stocks ein.
    Man hatte Rowdy gut dafür bezahlt, dass er die besser betuchten Kunden von den gewöhnlichen unterscheiden konnte, über illegale sexuelle Aktivitäten den Mund hielt und das Wachpersonal, das in den beiden oberen Etagen positioniert war, sofort alarmierte, wenn Gesetzeshüter im Anmarsch waren.
    Selbst im größten Chaos war alles glattgelaufen. Nur das eine Mal … Rowdy schloss die Augen und versuchte, die Erinnerungen an den City Commissioner, der ermordet worden war, zurückzudrängen. Jack Carmin war nur zweiunddreißig Jahre alt geworden, und Rowdy hatte die Tat nicht verhindert.
    Ihm stieg die Galle hoch. Es waren Gerüchte im Umlauf, dass Morton seine Geschäfte auf Menschenhandel ausweiten wolle. Rowdy wusste, dass er etwas dagegen unternehmen musste, und zwar bald. Doch nun war Peppers lästiger Verehrer aufgetaucht und machte es Rowdy unmöglich zu handeln. Zuerst musste er sich um die Sicherheit seiner Schwester kümmern.
    Sie würde für ihn stets an erster Stelle stehen.
    Wenn es sich tatsächlich herausstellen sollte, dass Logan Stark hinter ihrem Rock her war, dann würde sie vielleicht auch ohne Rowdys Aufsicht zurechtkommen, zumindest vorübergehend, damit er genug Zeit hätte, sich um Morton zu kümmern, wie er es bereits vor zwei Jahren hätte tun sollen.
    Vor dem Eingang der Bar lungerte ein Betrunkener herum, und an der Seite standen zwei rauchende Jugendliche, die sich lautstark unterhielten.
    Im
Checkers
hätte man derartiges Gesindel nicht geduldet, doch in diesem Fall war die Gleichgültigkeit des Barbesitzers zu Rowdys Vorteil, denn je weniger auf die Gäste geachtet wurde, desto sicherer war es für ihn.
    Er fragte sich, ob die Bar wohl noch einmal einen neuen Besitzer finden oder am Ende geschlossen werden würde, und hätte darüber beinahe die Frau übersehen, die aus dem Schatten trat und ihm zulächelte. Sie war schlank, sexy und mit ziemlicher Sicherheit käuflich. Zu schade, dass er grundsätzlich nichts mit Nutten anfing. Nicht, weil ihn moralische Skrupel geplagt hätten, sondern weil er sein Geld nicht verschleudern

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