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Wettlauf mit dem Tod

Wettlauf mit dem Tod

Titel: Wettlauf mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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Interessant. »Sie verfolgen wohl höhere Ziele, was?«
    Sie zögerte kurz, zog sich dann einen Stuhl heran und setzte sich unaufgefordert ihm gegenüber. Sie saß kerzengerade. »Wie heißen Sie?«
    »Sie dürfen mich nennen, wie immer Sie wollen.« Solange nur nicht sein echter Name fiel. Rowdy Yates war von der Bildfläche verschwunden, und dabei sollte es bleiben.
    »Na schön. Hören Sie mir zu, Walter.«
    »Walter?«
    »Den Namen habe ich mir ausgesucht. Sie haben doch gesagt, es wäre Ihnen egal.«
    »Aber doch nicht Walter«, belehrte er sie mit sanftem Tadel.
    Sie stöhnte überzogen. »Ich arbeite,
Sir

    »Viel besser.« Teufel, noch nie zuvor hatte ihn jemand »Sir« genannt. Die Leute, mit denen er sonst zu tun hatte, hatten entweder keine Manieren oder waren ihm übergeordnet.
    Sie sprach unbeirrt weiter. »Ich habe gewisse Verpflichtungen, Sir. Mir ist durchaus bewusst, dass die Atmosphäre in dieser Bar zu zügellosem Verhalten animiert. Ich kann das nachvollziehen. Dieser Laden ist für Männer gedacht.« Sie sah sich mit unübersehbarer Geringschätzung um und murmelte dann leise: »Hier sind Sexismus und eine ganze Menge anderer unangemessener Verhaltensweisen an der Tagesordnung.«
    »Und trotzdem sind Sie immer noch hier«, bemerkte Rowdy.
    »Das stimmt, Sir. Ich brauche das Geld. Aber ich habe nichts zu tun mit …«, sie deutete auf die Tanzfläche, »dem da.«
    Er ignorierte ihr vornehmes Sir-Getue. »Haben Sie es sich so ausgesucht?«
    Sie ließ den Kopf schwungvoll auf die Tischplatte donnern. Rowdy fühlte mit ihr. Sie wirkte müde und gestresst.
    Er konnte nicht widerstehen und fuhr mit den Fingern durch die dunklen, roten Strähnen, die sich über den Tisch ergossen. Sie fühlten sich warm an, fest und seidig.
    War sie ein echter Rotschopf?
    Er hatte eine Schwäche für zierliche Frauen, und bei roten Haaren konnte er erst recht nicht widerstehen.
    Sie packte sein Handgelenk, ohne den Kopf zu heben, schob seine Hand von ihren Haaren fort und setzte sich auf.
    Doch sie ließ sein breites Handgelenk nicht los. Ihre schmalen Finger waren ein wenig zu kurz, und sie schaffte es nicht, es vollständig zu umfassen.
    Rowdy wehrte sich nicht, und sie gab ihn nicht frei. Der Körperkontakt fühlte sich intimer an, als er es eigentlich tun sollte.
    Er musterte sie und war gespannt, was sie als Nächstes sagen oder tun würde.
    Sie erwiderte ungerührt seinen Blick. »Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Sie sich dafür interessieren, dieses … Etablissement zu erwerben, sollten Sie wissen, dass ich zu klein, zu flach und viel zu zurückhaltend bin, um auf dieser Bühne zu stehen.«
    »Glauben Sie das tatsächlich?« Er sah das anders. »Sie könnten bei mir vortanzen und mich die Entscheidung treffen lassen …«
    Sie hob die freie Hand und schnitt ihm das Wort ab. »Und falls Sie kein potenzieller Käufer sind, dann sollten Sie wissen, dass ich kein Interesse an einem Flirt habe, erotisches Geplänkel bei mir nicht zieht und ich mich niemals auf eine Verabredung mit jemandem, der sich hier in der Bar herumtreibt, einlassen würde, ganz egal, wie attraktiv dieser jemand auch sein mag.«
    Eine Verabredung? Er verabredete sich nicht. Keine Zeit. Kein Interesse. »Ich wette, ich könnte Sie vom Gegenteil überzeugen«, stichelte er.
    Sie gab ein seltsames Geräusch von sich. »Sehen Sie sich doch um, Sir. Es befinden sich unzählige Frauen im Raum, die darauf hoffen, von Ihnen bemerkt zu werden. Bei denen werden Sie es mit Ihren Absichten sicher einfacher haben.«
    Sie kannte die Natur seiner Absichten nicht. Er sah sich nicht um. Die anderen Frauen waren ihm egal. »Ich halte Sie ebenfalls für attraktiv.«
    Sie wurde stutzig, sah an sich herab und verzog das Gesicht. »Ich würde das etwas anders ausdrücken.«
    »Wie denn?«
    »Zum Beispiel als reizlos. Uninteressant. Womöglich sogar unsichtbar.«
    Dann trug sie diese Kleidung also, um sich hinter ihr zu verstecken?
    Er betrachtete noch einmal ihre Schuhe. Sie waren zwar schmucklos, doch sehr feminin und sahen aus wie niedliche, kleine Ballettschuhe. Die gerade geschnittene Jeans, die höchstwahrscheinlich noch ziemlich neu war, betonte ihre langen Beine, und der Ausschnitt des Rundhalsshirts brachte ihren zarten Körperbau und die ebenmäßige Rundung ihrer Brüste zur Geltung.
    Was immer sie auch mit diesem Outfit beabsichtigte, auf ihn wirkte es verführerisch. Zart, weiblich, dezent.
    Und dann die dunklen roten

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