When the Music's Over

Titel: When the Music's Over Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra Çakan

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und Zip – so heißen sie doch?«
    »Mach mich nicht wütend. Sonst stirbst du nur noch schneller.«
    »Du bist lächerlich Mann, einfach nur lächerlich.« Pierce lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand, ganz lässig, so als würde er mit seinem Gegenüber Party-Smalltalk machen. So ist das wohl, dachte er, wenn man keine Angst vor dem Sterben hat, weil man längst tot ist. Er grinste Erg an. »Sogar diese Kanone ist lächerlich.«
    Plötzlich schnellte sein Fuß hoch und er kickte Erg die Waffe aus der Hand. Nie hätte er gedacht, dass er solche Reflexe hatte. Die Waffe flog in hohem Bogen auf ihn zu und landete in seiner ausgestreckten Hand. Wow! Was für ein geiler Zirkustrick. Reflexartig krümmte sich sein Finger um den Abzug und er drückte ab.
    Erg wurde zurückgeworfen. Blut quoll aus einer Brustwunde. Pierce, ernüchtert, ließ die Waffe fallen. Skadi hatte gesagt: »Ich hätte nie gedacht, wie einfach es ist, einen Menschen zu töten.« Er hatte ihr nicht glauben wollen. Doch sie hatte Recht gehabt. Er sah auf Erg. Wollte nicht zusehen, wie der Mann vor seinen Augen starb, und konnte den Blick dennoch nicht abwenden.
    »Tut mit Leid, Mann«, sagte er und merkte im selben Augenblick, was für einen Scheiß er von sich gab. Nein, es tat ihm nicht Leid, diesen Irren umgebracht zu haben – überhaupt nicht Leid. Im Gegenteil, er fühlte sich sogar richtig gut. Vielleicht würde er später den Moralischen kriegen, doch eigentlich bezweifelte Pierce auch das. Das Leben ist einfach zu kurz, um Mitleid mit Arschlöchern zu haben, dachte er – besonders mein Leben.
    Erg starrte ihn vorwurfsvoll und voller Empörung an. »Das darfst du nicht! Ich bin noch nicht fertig.« Er starb mit dem Gedanken: »Das Leben ist doch nicht fair.«

    Er trug Blue den ganzen Weg bis zu seinem Hausboot. Durch seinen Kopf wirbelten Bilder, Szenenfolgen wie aus einem Horrorfilm. Das Haus, dunkel, bedrohlich und still. Erg Alonquin, der etwas von CDs faselte – Schüsse. Überall hatte er Leichen gefunden. Jason und Flyp und zwei weitere Männer, die er nicht kannte. Weitere Bodyguards oder Dealer, es hatte ihn nicht interessiert. Er war immer weitergegangen, dem Endpunkt entgegen. In dem hinteren Schlafzimmer fand er Tonia Sakamoto und Blue.
    Blue, der auf seine blutbeschmierten Hände starrte – totale, zugedröhnte Verständnislosigkeit in den Augen. Blue, der bei seinem Anblick bewusstlos auf den Boden knallte. »Freut mich auch, dich zu sehen, kleiner Bruder«.

We Want The World And We Want It – Now!

    »Oh, Mann, oh, Mann. Ich fass es nicht!« Doc starrte auf das Standbild des Zauberhuts. »Hast du eine Ahnung, was das sein soll?«
    Pierce schüttelte den Kopf. Warum fragten sie ihn alle dasselbe? Dass er das Ding zuerst gesehen hatte, bedeutete doch nicht, dass er automatisch wusste, was es damit auf sich hatte. Er hatte beschlossen, für sich zu behalten, dass er das Ding für eine Art Alien-Brutmaschine hielt. Das ging nur ihn etwas an.
    »Ich dachte, du bist hier der SciFi-Fachmann.«
    »Sehr komisch.« Lief hier jetzt dieselbe Nummer wie im E.T.-Camp ab? »Ich hab euch alles gegeben, was ich hatte.«
    »Ein paar Disketten, na und?« Käppi starrte ihn streitsüchtig an. »Glaubst du, damit kann man einen Krieg gewinnen?«
    »Ich hab Hunger.« Das kam von Garfield.
    »Dann geh und schmier dir ’ne Stulle.«
    »Mach mir auch eine mit«, sagte Jamila.
    »Wird das hier jetzt ’n Picknick oder ’ne Lagebesprechung?«
    »Essen wir alle was und machen dann weiter.«
    »He, das sieht aus wie eine Maschine der Morloks«, sagte Garfield plötzlich. Alle starrten ihn an. Er wand sich unbehaglich unter der Aufmerksamkeit. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, sich durch alle Klassiker der Weltliteratur in diesem verlassenen Haus zu fressen. »Na, ich dachte doch nur«, meinte er entschuldigend.
    »Schon gut«, sagte Doc, der sofort wusste, worauf der Junge hinauswollte. »Du könntest womöglich Recht haben. Nicht mit den Morloks, aber was wäre …« Er beugte sich vor und fixierte den Monitor mit dem eingefrorenen Bild. »Kann ich den ganzen Film noch mal sehen?«
    Doch auch beim x-ten Durchlauf enthüllte der Zauberhut nicht seinen Daseinszweck.
    »Man müsste da noch mal runter und ein paar Messungen machen«, schlug Doc vor.
    »Ohne mich!«, blaffte Pierce. »Du hast doch gehört, was Takaheshi sagt: Die Vierfinger suchen überall nach mir.«
    »Es könnte mit dem Deal zusammenhängen«, meinte