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Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Titel: Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeannette Hoffmann
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fast einen vertraulichen Charakter.
    „Ich möchte nicht stören, aber morgen kommen sechs Leute zum Vorstellen und ich denke, wir sollen sie uns gemeinsam ansehen.“ Beide nickten. „Um elf Uhr kommt der erste. Ein Koch. Na ja, und dann geht es weiter mit einer Mittagspause bis in den Nachmittag. Sie sind doch den ganzen Tag anwesend, nicht?“ wandte sie sich an McLeish.
    „Aber natürlich.“
    „Und in der Zeit vor und nach den Vorstellungen werde ich mich mit Ihnen beschäftigen“, wandte sich Camilla an Gianna. „Herumgeführt wurden Sie sicherlich bereits, also werden Sie morgen früh mit mir zusammen an der Computereinweisung teilnehmen. Der Herr kommt sehr früh, also finden Sie sich bis 7 Uhr zum Frühstück ein. Ach, und das Stallmädchen kommt morgen. McLeish, in welches Zimmer soll ich sie einquartieren?“
    Sie und McLeish besprachen noch Einzelheiten, den Stall, die Pferde und den Computer betreffend, und waren dabei so vertieft, dass Camilla erst nach einer Weile bewusst wurde, dass sie sich Gianna gegenüber unhöflich benahm, indem sie sie von dem Gespräch ausschloss. Als sie sich zu ihr wendete, um eine besänftigende Bemerkung zu machen, fing sie einen Blick auf, den man nur mit abgrundtiefem Hass beschreiben konnte, der sich allerdings blitzschnell neutralisierte. „Entschuldigen Sie, ich war mit den Gedanken ganz woanders“, murmelte Gianna entschuldigend, als ob sie sich ihres Blickes bewusst gewesen wäre.
    Verwirrt stand Camilla auf, verabschiedete sich und schlenderte nachdenklich in ihre Gemächer. Was hatte es mit diesem Blick auf sich? Eifersucht? Morgen würde Camilla fallen lassen, dass sie verheiratet war und bald abreisen würde; sie hatte keine Lust, jemanden einzuarbeiten, der ihr feindlich gesinnt war.
     
    Der nächste Tag entpuppte sich als äußerst arbeitsintensiv. Der Computerspezialist holte Camilla fast vom Frühstückstisch, an den sie sich gegen sieben Uhr gesetzt hatte und der eine halbe Stunde später auch noch ihr allein gehörte. Dieser Gianna würde sie Beine machen, schwor sich Camilla. Unverschämtheit, bis in die Puppen zu schlafen. Wenn das McLeish tat, war es seine Sache und auch sein Vorrecht….
    Bestürzt brach Camilla diesen Gedanken ab. Die beiden schliefen doch wohl nicht
zusammen
? Am liebsten hätte sie abgewartet, wie sie auftauchten, zusammen, Hand in Hand, verschlafen, aufgeputscht, in trauter Eintracht? Aber als sich die Tür öffnete, trat nur Eilidh, die Haushälterin, ein, um zu verkünden, der Computermann sei jetzt da.
    Camilla tupfte sich die Lippen ab und ging ihm entgegen.
    „Guten Morgen. Tja, leider werde ich allein Augen und Ohren offen halten müssen. Meine zukünftige Nachfolgerin hat sich noch nicht bequemt, uns beizuwohnen.“
    „O je, das wird schwierig. Es gibt eine Menge zu erklären und Sie werden eine Menge Fragen haben.“
    „Gut, dann werde ich alle Betroffenen wachrütteln. Bitte, setzen Sie sich und trinken Sie einen Kaffee. Sie dürfen sich auch am Buffet bedienen, wenn Sie möchten.“
    „Danke“.
    Camilla lief zuerst in den Nordflügel und klopfte an McLeishs Schlafzimmertür.
    „Was gibt’s?“ rief er von drinnen, ziemlich unwirsch.
    „Kommen Sie, der Computermann ist da! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!“
    „Schon gut, ich komme gleich.“
    Als sie zurückkehrte, klingelte sie nach Eilidh. „Gehen Sie zu Frau Reiche und bestellen Sie ihr, sie soll sich sofort hierher begeben.“
    „Ist gut.“
    Normalerweise hätte Camilla sich selbst um ihre Nachfolgerin gekümmert, aber sie hatte keine Lust, peinlicherweise festzustellen, dass die Lady gar nicht in ihrem Zimmer weilte. Und womöglich auch nicht die Nach dort verbracht hatte. Die Sympathie und alle guten Vorsätze Camillas hatte sie mit ihrem Blick und dem morgendlichen Nichterscheinen verwirkt.
    Sie setzte sich zu dem Computermann. Eilidh erschien. „Na?“ fragte Camilla.
    „Mrs. Reiche schläft wohl noch. Jedenfalls hat sie auf mein Klopfen nicht reagiert.“
    „Haben Sie ins Zimmer gesehen?“
    „Nein, es war abgeschlossen.“
    Von außen, mutmaßte Camilla. Wutentbrannt griff sie zum Haustelefon und rief McLeish an.
    „Sollte Ihnen Madame Reiche über den Weg laufen, richten Sie ihr doch bitte aus, sie möge die Freundlichkeit haben, zu uns zu stoßen. Ich gehe doch richtig in der Annahme, dass zwischen Ihnen und ihr ein Arbeitsvertrag zustandegekommen ist?“
    Den ironischen Ton konnte sie sich kaum verkneifen. Wozu auch? Der

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