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Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Titel: Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeannette Hoffmann
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schief, wie mit dem Armband und dem Bild. Also, mein Lieber, wenn du es nicht tust, tue ich es. Und zwar so, dass jeder denkt, du wärst es gewesen. Dein Pferd bist du auf jeden Fall los. Und deine Freiheit dann auch.“
    Hasserfüllt starrten sich die beiden an. Schließlich murmelte er: „Na gut.“
    „Aber mach’s bald! Ich will noch etwas davon haben.“
    Er nickte betrübt.
    „Du bist doch ein Scheißkerl.“ Die Mundwinkel verächtlich nach unten verzogen, drehte Gianna sich um und verließ den Stall. Wie versteinert blieb Connaugh noch eine Weile so stehen, dann ging auch er hinaus.
    Schockiert blieb Isabelle ein paar Sekunden lang so stehen, dann wählte sie mit fliegenden Fingern die Telefonnummer von Camillas Zimmer.
    „Mein Gott, das hat ja lange gedauert. Bist du da eingeschlafen?“
    „Nein, er hat sich so lange mit dem Pferd beschäftigt. Und nun komm’ bloß! Aber gib acht, dass keiner mehr da ist.“
    „Okay.“
    Gemeinsam gingen die beiden Frauen durch die Dunkelheit zum Hotel zurück. Isabelle schwieg nachdenklich.
    „Ich muss noch einmal mit Mr. McLeish sprechen. Also, gute Nacht!“ Abrupt trennte sich das Mädchen von Camilla und klopfte an McLeishs Tür.
    Camilla schüttelte den Kopf. Was war denn mit der los?
     
    Isabelle saß verängstigt auf dem Sessel, den ihr Abbot angeboten hatte. Dieser sah bedrohlich aus: Hochrotes Gesicht, zu einer schmalen Linie zusammengekniffener Mund.
    „Was sollen wir jetzt tun?“ wagte sie zu fragen.
    „Sie gehen jetzt erst mal ins Bett. Und kein Wort! Schon gar nicht zu Camilla. Haben Sie verstanden?
    „Sonst wäre ich ja nicht hergekommen, sondern hätte ihr gleich alles erzählt.“
    „Jaja. Braves Mädchen.“
    Auf Zehenspitzen schlich sie aus dem Raum. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie das Bedürfnis nach einem steifen Drink.
     

KAPITEL IX
     
    Sie hatte welchen getrunken. An der Bar feierten Gäste ihren Urlaubsanfang und sie schmeichelte dem Barkeeper ein Wasserglas voll Whisky ab.
    Am nächsten Morgen fühlte sie sich entsprechend. Sie musste Camilla um eine Aspirintablette bitten.
    Danach war sie in der Lage, den Stall zu säubern und die Pferde zu verpflegen.
    In der Sattelkammer schloss sie sich ein und rief ihren früheren Arbeitgeber an.
    Leise flüsterte sie in das Mobeiltelefon: „Mr. McCoinnich, was hat es zu bedeuten, wenn jemand eine braune Flüssigkeit mit einem Wattebausch auf die Stirn eines Pferdes tupft?
    McCoinnich lachte dröhnend. „Hört sich an wie meine Frau! Die tupft sich auch braune Flüssigkeit auf ihren Haaransatz.“
    „Was?“
    „Na, Mädchen, sie färbt sich die grauen Haare! In das Alter kommst du auch noch.“
    Etwas verärgert sagte Isabelle: „Mr. McCoinnich, ich habe Ihnen eine höfliche Frage gestellt.“
    „Schon gut, schon gut. Also, was ist mit dem Pferd?“
    Isabelle erzählte von der kleinen Flasche, dem Wattetupfer und den Andeutungen, die er gegenüber Gianna in Bezug auf das Pferd gemacht hatte.
    Ihr früherer Arbeitgeber dachte nach.
    „Kann es sich um eine Medizin handeln?“
    „Warum dann so geheimnisvoll? Das Pferd läuft doch keine Rennen? Braucht also nicht gedopt zu werden.“ Eine Weile hörte Isabelle nur das leise Rauschen in der Leitung. „Schneide dem Pferd ein paar Haare von der Stirn ab. Bring’ sie her und ich werde mich mal umhören.“
    „Ja.“
    „Und beeil’ dich! Ich fahre morgen nach London. Dann kann ich versuchen, den Turf-Club um Rat zu fragen.“
    „Ja. Auf Wiedersehen.“
    Sie legte auf, rannte in das Hotel, in ihr Zimmer, holte eine Nagelschere, einen Briefumschlag und eilte wieder in den Stall. Vorsichtig schnitt sie alle Haare im gesamten Stirnbereich etwas kürzer, schließlich durfte nicht auffallen, dass hier manipuliert worden war, außerdem hatte sie am Abend zuvor nicht genau sehen können, wohin genau die Tinktur appliziert worden war.
    Zum Glück hielt das Pferd still, offenbar war es zeit Lebens gut behandelt worden, dafür sprachen die für ein Vollblut relative Gelassenheit und der vertrauensvolle Blick, mit dem es seine jeweilige Umgebung abtastete.
    Hastig sattelte sie Truculent, führte ihn auf den Hof, stieg auf und fiel, kaum außer Sicht des Anwesens, in Galopp.
     
    Auf dem Hof ihres ehemaligen Arbeitsgebers angekommen, wurde ihr von den ehemaligen Kollegen das Pferd abgenommen. Es konnte sich noch an seine frühere Heimat erinnern und folgte dem Pfleger in den Stall, als wäre es nie weggewesen. Isabelle stürzte in das kleine,

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