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Whisper (German Edition)

Whisper (German Edition)

Titel: Whisper (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Kien
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geholfen und sie aufgemuntert hatte. Wer immer Whisper auch war.
    „Danke Whisper“, sagte er leise in Gedanken, eigentlich mehr zu sich selbst, denn er glaubte nicht daran, dass es jemand hören wurde, zuckte aber jäh zusammen, als er eine Stimme in seinem Kopf vernahm, die definitiv nicht zu ihm gehörte, und mit der er auch nicht gerechnet hatte, aber die so ruhig und besonnen war, dass es angenehm war, sie zu hören.
    „Meine Liebe zu ihr, lege ich jetzt in deine Hände. Pass gut auf sie auf, Kino!“
    Kino versteifte sich nur für einen Augenblick. Das war sie. Ganz deutlich hatte er sie verstanden, hatte sie gefühlt, und er spürte die tiefe Dankbarkeit, die ihm dieses Wesen entgegen brachte. Dieses Wesens namens Whisper.
     

6
     
    E s war völlig egal, dass ihr Gesicht verheult aussah und ihre Augen rot umrandet waren. Im Moment war es auch unwichtig, dass sie wie ein Häufchen Elend auf Toms Rücken saß, kaum in der Lage war, den Zügel richtig zu halten oder auch nur annähernd irgendwas zu tun, was dem Pferd sagte, was es machen sollte. Kino sah mit einem eigenen Gefühl im Herzen ihre zitternden Hände. Sie machte den Anschein ein völliges Nervenbündel zu sein. Vielleicht war sie auch gar nicht so weit davon entfernt. Aus einer Intuition heraus, griff er in den Zügel und begann Tom zu führen. Es war das Einzige, was ihm im Moment einfiel. Er hatte Jasmin dazu gebracht, aufs Pferd zu steigen. Nein, eigentlich hatte Whisper sie dazu gebracht, aber das wusste niemand, und das sollte auch niemand wissen. Für die anderen hatte er dieses Wunder vollbracht. Jasmin saß im Sattel und ließ sich von ihm führen. Für ihn ein Weltwunder.
    Jasmin spürte die Bewegungen unter sich. Sie waren ihr vertraut. Das Schaukeln, das sanfte Prusten. Alles Dinge, die sie nicht aufregten. Ganz im Gegenteil. Sie wirkten beruhigend. Sie hörte die Hufe, wie sie auf der Wiese aufsetzten, sah den Hals mit der dichten Mähne vor sich, die Ohren, die mal nach vorne, dann wieder nach hinten wanderten. Das alles war ihr wohlvertraut. Und sie bemerkte noch etwas ganz anders.
    Auf dem Viereck war man stehengeblieben. Wie lange mochte man ihr wohl zugesehen haben? Vermutlich lange genug. Stefan starrte ungläubig auf das Bild, was sich ihm bot, während Jasmin das zarte Kichern der Mädchen vernahm.
    „Guck, das Baby muss geführt werden.“
    Und es kam an, deutlich dort, wo es mit Muse aufgenommen und neben der Wut geparkt wurde. Vielleicht war jetzt der Zeitpunkt gekommen zu zeigen, dass sie etwas konnte, womit vielleicht keiner rechnete.
    Jasmin nahm die Zügel sicherer in die Hand und legte erstmals die Beine deutlich fester an Toms Leib. Der Wallach reagierte, indem er kurz stehenblieb und die Ohren nach hinten schraubte. Dadurch sah sich Kino genötigt, sich umzudrehen und ließ dabei den Zügel los. Er übersah fast, wie Jasmin neben ihm antrabte. Überrascht und erstaunt sah er hinter ihr her. Zuerst ließ Jasmin Tom im Trab durch die Wiese gleiten, bevor sie ihn in einen leichten Handgalopp brachte. Sie saß ruhig und weich im Sattel, ging mit jeder Bewegung mit, griff dem Wallach nicht ins Maul. Sie behielt ihre Hände völlig kontrolliert, fuchtelte nicht damit herum und störte das Tier somit auch nicht. In diesem sanften Galopp beschrieb sie einen weiten Bogen rund um die Bäume. Tom blieb weich in seinen Bewegungen, hörte auf sie, reagierte geschmeidig, als sie ihn irgendwann abwendete, zwischen die Bäume lenkte, die Richtung wechselte und dabei einen weichen, für Laien kaum sichtbaren fliegenden Galoppwechsel hinlegte.
    Kino stand nur da, den Mund halb geöffnet, staunend über das, was ihm präsentiert wurde. Er hatte mit vielem gerechnet. Ihre Handhabung dem Pferd gegenüber hatte ihn nicht getäuscht. Sie war mit Pferden vertraut. Ja, er hatte auch vermutet, dass sie reiten konnte, hatte irgendwie gehofft, dass sie vielleicht sogar etwas besser reiten würde, als die Großstadtkids aus Stefans Gruppe, aber das, was er jetzt sah, überstieg alle Erwartungen. Sie saß wie angegossen im Sattel, wusste genau, wie sie das Pferd zu bewegen hatte und … ja, der Fliegende … woher sie erraten hatte, dass Tom das konnte, wusste Kino nicht. Tom war ein alter Hase und neben seinem Job als Schaukelpferd für jugendliche Möchtegernreiter ein äußerst brauchbares Ranchpferd. Aber das konnte Jasmin nicht wissen, und trotzdem fühlte sie, wie sie das Pferd zu reiten hatte.
    Jasmin donnerte im Galopp an ihm vorbei,

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