Whisper (German Edition)
dich, sondern du hast auch das Leben anderer verändert. Tom sieht dich durch meine Augen. Ich werde dich sehen, auch wenn ich nicht mehr bei dir bin. Und ich werde dich fühlen, auch wenn es mich nicht mehr gibt. Tom wird für dich da sein, wie ich für dich da gewesen bin, wenn du mich gebraucht hast, und ich weiß, dass du auch für Tom da sein wirst, wenn er dich braucht. Schau in sein Auge. Nur der Blick eines Pferdes. Sein Blick zeigt dir, wer er wirklich ist. Ich brauche jetzt keinen fremden Körper mehr um dich zu leiten. Schau hinaus zum Waldrand, Jasmin. Schau hinauf.“
Es war ein langgezogenes Wiehern, das alle dazu veranlasste, den Waldrand zu beobachten. Selbst die Kids traten aus dem Stall, um dorthin zu blicken, wo sie stand. Golden schimmernd der Körper, vorne weiß gefesselt, hinten weiß gestiefelt, mit einer Blesse, die sich schief über die rechte Nüster zog. Das unvergleichliche Wesen, welches sie auf ihren Zeichnungen zum Leben erweckt hatte, welches die Mächte hatten entstehen lassen, um ihr zu helfen. Sie wieherte noch ein zweites Mal, wobei sie tief in die Hinterhand ging, ihren Körper hob und die Vorderbeine durch die Luft wirbeln ließ. Dabei wehte die leuchtend weiße Mähne im Wind und gab dem Tier ein geisterhaftes Aussehen.
„ Sie war nur ein Körper, eine Vision, sie wird verschwinden. Sie war die Hilfe, die du gebraucht hast, um richtig zu sehen und zu erkennen. Du hast erkannt, Jasmin. Es war nur ein Blick, sein Blick. Und du wirst mich immer erkennen. Ich liebe dich unendlich, Jasmin. Danke, dass du so lange Zeit an meiner Seite warst. Es waren die besten und schönsten Jahre in meinem Leben.“
Die Stimme verhallte und Jasmin wusste automatisch, dass sie Whisper zum letzten Mal gehört hatte. Whisper würde gehen, ihre letzte Ruhe finden, aber sie hatte bedeutenden Spuren hinterlassen. Mit ihrer Hilfe hatte sie ihren Weg gefunden und das machte Whisper unvergessen.
„Ich liebe dich auch, Whisper“, flüsterte sie ganz leise, sodass nur Tom es hören konnte. „Und ich werde dich immer lieben. Ein ganz bestimmter Platz in meinem Herzen gehört nur dir. Dir allein, Whisper. Lebe wohl, und werde glücklich dort, wo du jetzt bist …“ Die Stimme versagte ihr. Jasmin spürte, wie Tom seinen Kopf leicht gegen sie drückte und mit der Lippe über ihren Ärmel fuhr. Er hörte ihre Worte, spürte ihre Tränen, doch er wusste, dass die tiefe Verzweiflung aus ihrem Herzen gewichen war und für ihn Platz gemacht hatte. Und wenn Tom gekonnt hätte, so hätte er ihr gesagt, wie sehr er sie bereits in sein großes Pferdeherz geschlossen hatte. Er konnte es nicht, weswegen er einfach bei ihr blieb, sich zärtlich an ihr rieb und ihr damit zu verstehen gab, dass es keinen Tag geben würde, an dem er nicht für sie da sein wollte.
Jasmin berührte Toms Nase sanft mit ihren Fingern. Nochmals blickte sie zum Waldrand, doch der Platz, wo vorher noch der Palomino gestanden hatte, war leer. Nichts erinnerte mehr daran, dass es ihn je gegeben hatte. Er würde weiter existieren, in ihrer Erinnerung, auf ihren Bildern und Zeichnungen. Und sie würde jedes Mal aufs Neue wissen, dass nur der Zauber ihrer Liebe und Zuneigung zu Whisper das möglich gemacht hatte, was sie erlebt hatte. Dafür dankte sie allen Mächten, die dabei geholfen hatten.
Schnell putzte sie ihre Tränen aus dem Gesicht, wischte sie einfach in den Ärmel ihrer Jacke und versuchte ein Lächeln in ihr Gesicht zu zaubern.
„Danke Whisper, dass ich dich kennen und lieben gelernt habe. Danke für alles, was du für mich getan hast. Ich werde dich niemals vergessen. Du lebst in meiner Erinnerung und in meinen Gedanken weiter. Geh, Whisper. Geh über die Regenbogenbrücke. Irgendwann werde ich dir folgen und dann werde ich dich wiedersehen. Ich liebe dich über alles, Whisper. Wirklich über alles.“
E N D E
Hat Ihnen diese Geschichte gefallen? Konnten Sie sich hineinversetzen? Haben Sie gelacht und geweint? Dann habe ich als Autorin mein Ziel erreicht. Lechzen Sie nach mehr? Da kann ich helfen, vorausgesetzt, Sie haben es nicht schon gelesen.
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