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Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Titel: Whisper Island (01) - Sturmwarnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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derjenige, der irgendwas wissen muss.«
    »Weißt du, wo wir ihn finden?«
    Seth sah auf die Uhr. »Zu dieser Tageszeit? Kein Problem.«

K APITEL 39
    Als Seth mit Becca zurück in die Stadt fuhr, spürte sie ein Gefühl der Beklemmung in ihr aufsteigen. Sie war seit Wochen nicht mehr am helllichten Tag draußen gewesen, außer wenn sie für eine Stunde zum Friedhof radelte oder sich über den Seawall Park in die Bücherei schlich. Deshalb kauerte sie sich auf ihrem Sitz zusammen, als sie die Second Street entlangsausten, und duckte sich ganz, als sie am Cliff Motel vorbeikamen.
    Sie konnte es nicht fassen, als Seth auf die Maxwelton Road abbog. Wie es aussah, waren sie zur South Whidbey Highschool unterwegs. In seinem Flüstern schnappte sie nur Dylan … Kiffer immer … wie Sean gesagt hat auf und vermutete, dass er sicher war, wo sich Dylan Cooper gerade aufhielt. Sie hoffte nur inständig, dass er nicht vorhatte, Dylan zu finden, indem er ins Sekretariat der Schule marschierte und nach ihm fragte.
    Aber kurz vor der Schule bog er links auf eine Straße ab, die hinter das Gebäude führte. Sie fuhren an einem Baseballfeld vorbei und erreichten einen Parkplatz, von dem aus zwei Wanderwege in einen Wald abzweigten, den Becca noch nie zuvor bemerkt hatte.
    »Wo sind wir?«, fragte sie.
    »Im South Whidbey Gemeindepark. Ein Teil des Parks grenzt hinten an die Highschool an. Ausgesprochen praktisch für die Kiffer. Komm.«
    Er ging voran zwischen die Bäume. Es war ein breiter Pfad, der jedoch bald schmaler wurde. Aber anders als in den Saratoga Woods zweigten hier keine weiteren Wanderwege ab. Es ging eine ganze Weile immer geradeaus, bis sie zu einer einfachen Gabelung kamen. Seth zögerte nicht. Er ging nach rechts, auf den Weg, der sie mehr oder weniger zurück zur Schule führte. Sie befanden sich jedoch weit hinter und weit über ihr. In der Ferne kündigte eine Glocke den Beginn der nächsten Stunde an.
    Dieser Pfad war enger als der vorherige. Büsche mit Rebhuhnbeeren und Farne wuchsen hier so dicht beieinander, dass Becca die nächste Abzweigung verpasst hätte, wenn Seth sie nicht auf eine junge, gekrümmte Erle aufmerksam gemacht hätte, die zwischen den Bäumen und dem Dickicht den nächsten Pfad kennzeichnete.
    »Hier lang«, sagte er und tauchte im Gebüsch ab. Becca folgte ihm. Kurz darauf roch sie, was sie suchten, bevor sie es sah. Der Duft von brennendem Gras war unverkennbar und wurde von Stimmengewirr und oh Mann, heftig … boah, woher kommt dieses Zeug … zieh Alter … das haut richtig rein begleitet, was einiges über den Zustand verriet, in dem sie die Jungs gleich vorfinden würden.
    Sie waren zu dritt und völlig zugedröhnt. Becca erkannte sie alle, als sie hinter Seth auf eine kleine Lichtung hinaustrat. Dylan Cooper war dort – mit seinen Sandalen –, und seine zwei Begleiter waren die Jungs, mit denen er Jenn und sie vor dem neuen Gemeinschaftsraum drangsaliert hatte. Hinter und unter ihnen konnte Becca die Schule sehen. Sie war relativ nah, sodass es für die Kids, die sich einen Joint reinziehen wollten, nicht allzu schwer war, sich heimlich in den Wald abzusetzen.
    »Was ist los?« Dylan sprach als Erster. »Seth, cool. Willst du mal ziehen?«
    »Das ist diese Schlampe«, sagte einer der anderen Jungs und zeigte auf Becca. »Puh, du bist echt hässlich wie die Nacht.«
    »Oder willst du was kaufen?«, fragte Dylan, als hätte der andere Junge gar nichts gesagt. »Ich hab drei Pillen für später, aber ich kann dir eine verkaufen.« Und zu Becca sagte er: »Wusste gar nicht, dass du eine von uns bist.«
    »Bin ich auch nicht«, erwiderte Becca.
    »Hässlich reden tut sie auch«, warf der andere Junge ein.
    Der dritte Kiffer kicherte. »Arrogant«, sagte er zu niemandem im Besonderen.
    »Wir müssen mit dir reden«, klärte Seth Dylan auf.
    Dylan zog an dem Joint, den er in der Hand hielt, und lächelte langsam und vielsagend. »Ich wette, ich weiß, worüber. Und wetten, dass es mir egal ist?«
    Becca verdrehte die Augen. Das Ganze würde ein totaler Albtraum werden. Sie fragte: »Ihr geht doch manchmal in den Saratoga Woods kiffen, oder? Am Wochenende machen das bestimmt die meisten von euch.«
    »Oben beim großen Felsen«, fügte Seth hinzu. »Das weiß doch jeder.«
    Dylan zuckte mit den Achseln. »Na und?«
    »Dann warst du auch an dem Tag dort, als Derric Mathieson gestürzt ist«, stellte Becca fest.
    Dylan blickte so vorsichtig, wie es ihm in seinem bekifften Zustand nur

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